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Sachsen setzt seine Ausbildungsoffensive im Justizbereich mit der neuen Ministerin Constanze Geiert (CDU) fort. (Archivbild)
Sachsen setzt seine Ausbildungsoffensive im Justizbereich mit der neuen Ministerin Constanze Geiert (CDU) fort. (Archivbild) Bild: Robert Michael/dpa
Sachsen
Sachsen wirbt mit attraktiven Angeboten um Juristennachwuchs

Juristen sind wie andere Berufsgruppen ein rares Gut. Deshalb ist auch Sachsen bestrebt, möglichst viele Jurastudenten im Freistaat zu halten. Zudem richtet sich der Blick auf andere Bundesländer.

Dresden.

Sachsen wirbt mit zunehmendem Erfolg in anderen Bundesländern um Juristennachwuchs. "Wir akquirieren schon jetzt viele unserer Referendare außerhalb Sachsens und hoffen darauf, dass sie auch nachher bei uns bleiben", sagte Justizministerin Constanze Geiert (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. In anderen Bundesländern müssten angehende Juristen oft auf einen Platz für das Referendariat warten. "Bei uns in Sachsen gibt es keine Wartelisten. Zudem liegen wir bei der Bezahlung von Referendaren an der Spitze"

Sächsische Justiz befindet sich im Generationswechsel

Sachsens Justiz befindet sich momentan in einem Generationswechsel. Nach Angaben des Ministeriums gehen bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte aller Richterinnen und Richter in Rente, bei den Staatsanwälten ist es ebenso. Mit Beginn des Wintersemesters 2024/2025 habe man zwar nun an der Universität Leipzig rund 3.600 Jurastudentinnen und -studenten. "Wer aber jetzt mit dem Studium angefangen hat, ist 2030 noch nicht fertig. Es gilt also einen bestimmten Zeitraum zu überbrücken."

Staatsexamen kann am Computer geschrieben werden

Geiert zufolge will Sachsen mit attraktiven Angeboten eine Arbeit in der Justiz schmackhaft machen. "Wir müssen all die Jahrgänge, die jetzt bei uns sind, in Sachsen halten." Schon für Studierende seien die Bedingungen gut. Als Beleg nannte die Ministerin unter anderem die E-Klausur im ersten und zweiten Staatsexamen. Man müsse sie nicht mehr stundenlang mit der Hand schreiben, sondern könnten das am Rechner tun. Im ersten Staatsexamen hätten mehr als 90 Prozent der Studierenden davon Gebrauch gemacht.

Sachsen bietet im Jurastudium Bachelorgrad an

Sachsen hatte 2023 als erstes Bundesland einen integrierten Bachelorgrad im Jurastudium eingeführt. Er eröffnet zusätzliche berufliche Perspektiven außerhalb der klassischen juristischen Tätigkeitsfelder und mindert die Gefahr, nach langer Regelstudienzeit ohne Abschluss dazustehen. Denn mit dem Bachelor werden alle erbrachten Leistungen anerkannt, auch wenn man das erste Staatsexamen nicht besteht. Betroffene können mit dem Bachelorgrad etwa leichter in die Wirtschaft wechseln.

Regierung will Ausbildungsoffensive fortsetzen

Im Haushaltsentwurf der Regierung für den Doppelhaushalt 2025 und 2026 sind für das Justizressort 997 Millionen Euro vorgesehen, das ist in etwa so viel wie bisher. Im Personalplan soll es 149 zusätzliche Stellen für den Ausbildungsbereich geben, darunter jeweils 40 Stellen für Rechtsreferendare und Justizsekretäranwärter. Damit will die Regierung ihre Ausbildungsoffensive fortsetzen. 

"Am Rechtsstaat und an der Sicherheit im Freistaat wird nicht gespart, die notwendigen Investitionen in die Leistungsfähigkeit der sächsischen Justiz und in den Nachwuchs können fortgeführt werden. Der Entwurf zum Justizhaushalt bleibt damit auch für dieses und kommendes Jahr auf Zukunftskurs", so Geiert. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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