Schnee oder Sturm: Das erwartet Sachsen am zweiten Advent
Kälte und Glätte haben diese Woche im Freistaat den meteorologischen Winterbeginn begleitet. Wird es am zweiten Adventswochenende auch noch weiß?
Chemnitz.Das zweite Adventswochenende naht, ein Tief ist im Anmarsch und viele fragen sich: Wird es frostig und weiß in Sachsen oder mild und matschig? Die "Freie Presse" hat bei Deutschen Wetterdienst (DWD) nachgefragt. Am Mittwoch waren laut DWD-Experte Sebastian Balders noch zwei Szenarien am wahrscheinlichsten:
Szenario 1: Es schneit. Und zwar bis in tiefere Lagen um die 300 Meter runter - wenn auch dort nur wenige Zentimeter möglich sind. Und das auch nicht in der Fläche. "Im Erzgebirge kann man dann mit einem Zuwachs um die 10 bis 15 Zentimeter rechnen." Dazu gibt es starke Böen aus südwestlichen Richtungen, mit Windgeschwindigkeiten von etwa 50 km/h. Fazit von Balders: "Es kann auch in den tieferen Regionen mal kurzzeitig weiß werden. Aber bei sehr großer Unsicherheit."
Szenario 2: Es stürmt. Stürmische Böen überqueren am Samstag den Freistaat, das aber bei deutlich milderen Temperaturen und Regen statt Schnee.
Was nun kommt: Schnee oder Sturm? "Da kann ich mich gerade aber noch nicht festlegen." Am Donnerstagmorgen nun herrscht Klarheit. Soviel sei verraten: Insbesondere in tieferen Lagen sollte man den Regenschirm bereithalten.
Regen, Wind und nur weit oben Schnee
"Aktuell sieht es so aus, dass der Südwesten von Sachsen am Samstag von Windböen getroffen wird", berichtet DWD-Meteorologin Cathleen Hickmann. "Das heißt Windstärke 7, also eine Windgeschwindigkeit von 50 bis 60 Kilometern pro Stunde." In höheren Lagen wird es auch stürmisch mit viel Regen. Sonne gibt es quasi gar nicht. Im Tiefland ist Regen angesagt.
Wer am Samstag Schnee sehen möchte, muss nach aktueller Prognose mindestens auf 700 bis 800 Meter Höhe hinauf. "Wenn man einen Ausflug Richtung Oberwiesenthal oder Fichtelberg plant, dann hat man da die besten Chancen darauf, dass es tatsächlich weiß ist." Aber: "Je höher, umso mehr Wind. Am Fichtelberg hat es dann teils Windböen, die so Richtung 90 Kilometer pro Stunde gehen können."
In der Nacht kühlt es auch im Tiefland ab, die Niederschläge können dann auch in Lagen um die 400 Meter in Schnee übergehen. "Von einem ‚Winter Wonderland‘ kann man aber nicht sprechen."
So wird der zweite Advent
Wie wird der zweite Adventssonntag? Die Niederschläge lassen nach, auch der Wind flacht ab. "Vielleicht kann man sogar Mittag oder Nachmittag mal ein paar Wolkenlücken erhaschen." Grundsätzlich bleibt es aber recht mild bei Werten um die 6 Grad. Für die Chemnitzer Region wichtig: Der Wind dreht auf Richtung Nord und drückt Wolken ins Erzgebirge. Die stauen sich dort und es kann noch zu länger anhaltendem Sprühregen kommen.
Zum Start der neuen Woche stehen uns dann wieder Tiefs ins Haus. "Es wird nicht ruhig in der Wetterküche", kündigt Hickmann an. Kühlere Luft fließt ein, nachts muss mit Frost gerechnet werden. Und am Dienstag bzw. Mittwoch könnten wir dann auch bis ins Tiefland eine kleinere Schneedecke sehen. "Das werden dann aber Stand jetzt keine zehn Zentimeter", prognostiziert die Meteorologin. Das Ganze dann bei Höchstwerten um die 2 Grad tagsüber. Nachts sinkt das Thermometer auf bis zu -4 Grad. (phy)