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Auf der A 72 hat es nach Zahlen des ADAC 2024 deutlich weniger Staus gegeben als ein Jahr zuvor.
Auf der A 72 hat es nach Zahlen des ADAC 2024 deutlich weniger Staus gegeben als ein Jahr zuvor. Bild: André März/Archiv
Sachsen
Stau-Check: Auf der A 4 geht auf Sachsens Autobahnen am häufigsten nichts mehr vorwärts

Alles steht - wegen einer Baustelle oder eines Unfalls. Auf Sachsens Autobahnen gab es 2024 deutlich mehr Staus als im Jahr zuvor. Eine Autobahn sticht dabei besonders heraus. Auf einer anderen lief es hingegen deutlich flüssiger.

Chemnitz.

Etwa 21.000 Kilometer oder zweimal bis zum Äquator hin und zurück - so lang stauten sich die Fahrzeuge im vergangenen Jahr auf Sachsens Autobahnen. Die gute Nachricht dahinter: Das sind rund 8000 Kilometer weniger als ein Jahr zuvor. Nur auf der A 17 registrierte der ADAC einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Die A 4 ist und bleibt die größte Staufalle

Zugleich hat sich allerdings die Anzahl der Staus auf Sachsen Autobahnen 2024 gegenüber 2023 deutlich um ein Viertel auf rund 18.000 erhöht. Sorgenkind ist und bleibt dabei die A4: Etwa jeder zweite Stau ereignet sich laut ADAC auf diese Strecke. Dort mussten Autofahrer damit rund 2000 Mal häufiger warten als im Jahr zuvor. Aber auch auf der A 17 ging es häufig nicht voran: Dort kamen 3329 Staus zusammen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Ein Grund: Auf der A 4 und auf der A 17 gab es Behinderungen durch Bauarbeiten, so unter anderem auf den Abschnitten zwischen dem Dreieck Nossen und der Ausfahrt Wilsdruff sowie zwischen den Ausfahrten Bautzen-West und Weißenberg. Zudem wurde der Tunnel Königshainer Berge saniert.

Längster Stau war 40 Kilometer lang

Besonders viel Geduld benötigten die Verkehrsteilnehmer in Sachsen auch auf den Autobahnabschnitten vor den Grenzübergängen Ludwigsdorf (A 4) und Breitenau-Schönwald (A 17). Dort wurden 2024 die längsten Wartezeiten registriert: Insgesamt rund 1000 Stunden mussten Pendler, Urlauber oder Trucker auf der A 17 ab der Anschlussstelle Bad Gottleuba und 2800 Stunden auf der A 4 ab der Anschlussstelle Görlitz auch wegen der Kontrollen an der Grenze zu Polen ausharren. Den längsten Stau gab es aber den ADAC-Zahlen zufolge zu Beginn der Osterferien am Gründonnerstag, dem 28. März. Zwölf aneinandergereihte Staus dehnten sich da auf der A 4 zwischen Chemnitz und Görlitz zwischen den Anschlussstellen Hainichen und Burkau von 10 Uhr bis Mitternacht bis zu 40 Kilometer lang aus.

Auf A 72 lief es flüssiger

Auf der A 72 lief es hingegen deutlich flüssiger als im Jahr zuvor. Dort standen die Verkehrsteilnehmer 2024 laut ADAC rund 3000 Mal im Stau. Das ist etwa 500 Mal seltener als ein Jahr zuvor. Obwohl auf der A 72 auch knapp 40 Kilometer in sechs Bauabschnitten saniert oder gebaut wurden, reduzierte sich dort 2024 die gesamte Staulänge auf 3691 Kilometer. Ein Jahr zuvor waren es noch fast 2400 Kilometer mehr gewesen.

Autofahrer brauchen in Nordrhein-Westfalen die meiste Geduld

Insgesamt ist die Anzahl der Staus auf deutschen Autobahnen zwar laut ADAC gestiegen. Es gab aber mehr kürzere Stillstände: Dadurch verringerte sich die aufaddierte Staulänge um 18.000 auf 859.000 Kilometer. Das ist allerdings immer noch deutlich weiter als die Strecke von der Erde zum Mond und zurück. Dabei entfiel knapp ein Drittel der Staukilometer dem ADAC zufolge auf Nordrhein-Westfalen, ein weiteres Sechstel auf Bayern. Im Verhältnis zur Länge ihres Autobahnnetzes waren allerdings die Stadtstaaten am intensivsten von Staus betroffen, allen voran Berlin.

Das war der schlimmste Stau-Tag des Jahres

Nach den ADAC-Zahlen war bundesweit der schlimmste Stau-Tag des Jahres der Freitag vor dem langen Pfingstwochenende. Ebenfalls sehr hohe Werte gab es demnach vor auf Donnerstage fallenden Feiertagen - konkret vor Fronleichnam, Christi-Himmelfahrt und dem Tag der Deutschen Einheit. Gleiches galt für den Tag vor dem Beginn der Sommerferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Experten erwarten weitere Verschlechterung

Der ADAC macht insgesamt eine leichte Verschlechterung aus. Zurückzuführen sie das vor allem auf das um vier Prozent gestiegene Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen und die hohe Anzahl an Baustellen, so der Club. Für dieses Jahr befürchten dessen Experten noch mehr Staus. Denn sie gehen nicht nur von einem erneut erhöhtem Verkehrsaufkommen aus. Sie erwarten auch zahlreiche weitere Instandsetzungen von Brücken, Straßen und Tunneln. (juerg)

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