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Der Platz für Lkw an Raststätten an Autobahnen ist knapp. (Archivbild)
Der Platz für Lkw an Raststätten an Autobahnen ist knapp. (Archivbild) Bild: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
Sachsen
Verband kritisiert überfüllte Lkw-Parkplätze an Autobahnen

Abends wird es eng: Lkw-Fahrer kämpfen um Stellplätze an Rastplätzen. Eine Zählung zeigt Engpässe und Sicherheitsrisiken. Auch in Sachsen gibt es Probleme - mit Gefahren für den Autoverkehr.

Potsdam/Dresden.

An Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze - nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club Europa (ACE) eine erhebliche Gefährdung für den Verkehr. Vom 15. April bis zum 3. Juni ließ der Verkehrsclub zählen, wie viele Lastwagen an Autobahnen jeweils ab 20.30 Uhr abgestellt wurden. In Ostdeutschland soll die Situation auf dem südlichen Berliner Ring (A10) und der A24 in Mecklenburg-Vorpommern etwa wegen falsch geparkter Lkw besonders risikoreich gewesen sein. 

In Sachsen stachen bei dem Test die Rastanlage Oberlausitz Nord an der A4 bei Bautzen mit einer Überbelegung von 165 Prozent hervor, ebenso die Anlagen Nöthnitzgrund Süd und Nord an der A17 bei Dresden. Dort wurden mit einer Überbelegung von 100 und 120 Prozent mehr als doppelt so viele Lkw gezählt wie Stellplätze. 

"Ab 16, 17 Uhr fängt der Kleinkrieg um die Parkplätze an", sagt der Vorstandssprecher beim Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt. Der Bund will die Engpässe eindämmen und verweist unter anderem darauf, dass die Zahl der Stellplätze seit 2018 stetig erhöht wurde. 

ACE: Große Überbelegung an Rastanlagen in Ostdeutschland

Auch wenn die Lkw-Zählung des ACE eine Momentaufnahme ist, ergab sie laut Verkehrsclub an 31 überprüften Rastanlagen in den ostdeutschen Ländern eine massive Überbelegung. Es seien dort insgesamt 2.168 abgestellte Lkw gezählt worden, teilte der Club mit. Zur Verfügung stehen laut Autobahngesellschaft des Bundes an diesen Rastanlagen 1.412 Plätze, so dass sich eine Überlegung von um die 50 Prozent ergibt. 

Auf 21 der 31 überprüften Rastanlagen seien konkrete Verkehrsgefährdungen vor allem in den Nachtstunden mit beschränkter Sicht festgestellt worden, beklagte der ACE. Besonders häufig parkten Lkw in den Ein- und Ausfahrten. Zudem standen Lkw teils auf Stellflächen, die für Pkw vorgesehen waren. "Positiv hervorzuheben ist, dass auf keinem Rastplatz Lkw auf dem Seitenstreifen der Autobahn abgestellt waren", hieß es. 

Verband: Parkplatznot soll Chefsache im Ministerium werden

Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2023 fehlen bundesweit mehr als 19.500 reguläre Lkw-Parkplätze an
den Autobahnen. Die Zahl der nachts abgestellten Lastwagen liegt demnach bei mehr als 102.000. Parkmöglichkeiten gab die Bundesanstalt mit 82.490 an. 

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung hält die Platznot für größer und nennt um die 40.000 fehlende Stellplätze. Er forderte: "Es ist wichtig, dass man das im Verkehrsministerium zu Chefsache macht." 

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums kamen von 2018 bis 2023 rund 3000 Stellplätze hinzu. Zudem sollen etwa telematische Parkverfahren für eine effektivere Nutzung der Parkflächen sorgen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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