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Die Gewerkschaft NGG kritisiert, dass in anderen Tarifgebieten in Deutschland bereits Angebote vorgelegt oder Lohnerhöhungen beschlossen wurden. (Symbolbild)
Die Gewerkschaft NGG kritisiert, dass in anderen Tarifgebieten in Deutschland bereits Angebote vorgelegt oder Lohnerhöhungen beschlossen wurden. (Symbolbild) Bild: Roland Weihrauch/dpa
Sachsen
Warnstreiks bei Brauereien in Sachsen

Weil die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen kein Angebot vorlegten, legen die Brauerei-Beschäftigten in Sachsen die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft hält Lieferengpässe für möglich.

Dresden.

Wegen der schleppenden Tarifverhandlungen haben die Beschäftigten mehrerer Brauereien der Radeberger-Gruppe in Sachsen vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt. Nacht- und Frühschicht des Freiberger Brauhauses, der Radeberger Brauerei, der Sternburg Brauerei in Leipzig und der Krostitzer Brauerei hätten mit großer Beteiligung an dem Warnstreik teilgenommen, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. 

Hintergrund ist demnach die ergebnislose Tarifrunde für die Brauwirtschaft Sachsen-Thüringen am Donnerstag. Die Arbeitsgeberseite habe anders als in anderen Tarifgebieten kein Angebot vorgelegt. In Bayern sei bereits eine Lohnerhöhung vereinbart. 

"Für das Null-Angebot der Arbeitgeber gibt es Null-Verständnis bei den Brauerei-Beschäftigten", sagte NGG-Verhandlungsführer Uwe Ledwig laut Mitteilung. "Erstmals seit über 30 Jahren wird in der sächsischen Brauindustrie wieder gestreikt und die Beschäftigten sind auch bereit, länger die Arbeit niederzulegen."

Brauereien auf Ausstand vorbereitet

Die betroffenen Brauereien waren eigenen Angaben zufolge gut auf den Ausstand vorbereitet. "Auch, wenn uns der Arbeitsausfall gerade jetzt in der Saison natürlich empfindlich trifft – und in der wirtschaftlich angespannten Phase in unserem Biermarkt ein falsches Signal setzt", teilte ein Sprecher der Sternburg Brauerei mit. 

In Radeberg wurde der Betrieb bereits am frühen Morgen wieder aufgenommen. Man habe die Auswirkung gering halten können, teilte ein Sprecher mit. Eine bewusst so kurzfristig anberaumte Arbeitskampfmaßnahme bringe jedoch gerade in der Hochsaison Abläufe ins Stocken und richte potenziell auch wirtschaftlichen Schaden an. Ähnliches berichtete auch die Sprecherin des Freiberger Brauhauses. "Wir konnten das aber recht gut aussteuern, so dass die Auswirkungen überschaubar blieben", teilte sie mit.

Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert für die Brauindustrie in Sachsen und Thüringen ein Lohnplus von sieben Prozent bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Auszubildende sollen 100 Euro mehr bekommen, die Beschäftigten der niedriger entlohnten Logistik 200 Euro. Nächster Verhandlungstermin ist am 14. August 2025. Bis dahin sind laut NGG weitere Warnstreiks wahrscheinlich. Lieferengpässe seien für den Sommer nicht ausgeschlossen.

Die Arbeitgeberseite sei bereit, ein gutes, aber der wirtschaftlichen Branchensituation angemessenes Angebot mitzutragen, wenn die Arbeitnehmervertreter Verhandlungsbereitschaft signalisierten und sich von ihren vorgebrachten unrealistischen Maximalforderungen lösten, teilte der Sprecher der Sternburg Brauerei mit. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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