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Blick über das Zentrum von Chemnitz zum stillgelegten 302 Meter hohen Schornstein des Heizkraftwerkes, der vom französischen Künstler Daniel Buren gestaltet wurde. (Archivbild)
Blick über das Zentrum von Chemnitz zum stillgelegten 302 Meter hohen Schornstein des Heizkraftwerkes, der vom französischen Künstler Daniel Buren gestaltet wurde. (Archivbild) Bild: Hendrik Schmidt/dpa
Sachsen

Wirtschaft baut auf positive Effekte durch Kulturhauptstadt

Am 18. Januar wird in Chemnitz das Kulturhauptstadtjahr offiziell eröffnet. Übers Jahr verteilt werden dazu rund zwei Millionen Besucher erwartet. Was hat die regionale Wirtschaft davon?

Chemnitz.

In Chemnitz und dem Umland knüpfen Unternehmen große Erwartungen an das Kulturhauptstadtjahr 2025. Vor allem Hotels, Gastronomie, Tourismus- und Kulturbetriebe, aber auch der Einzelhandel hofften auf höhere Umsätze, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, Christoph Neuberg, der Deutschen Presse-Agentur. Wie genau sich die erwarteten Besucherströme konkret in Umsatzzahlen niederschlagen, sei aktuell aber schwer zu prognostizieren.

Für den Tourismus sei die Kulturhauptstadt eine Riesenchance, erläuterte auch die Geschäftsführerin der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, Veronika Hiebl. "Chemnitz und die Region bekommen damit die Aufmerksamkeit, die sie verdienen." Die Erfahrung früherer Kulturhauptstädte wie Essen zeige, dass dies auch auf spätere Jahre ausstrahle. Zudem passe die Kulturhauptstadt perfekt ins Profil von Sachsen als Kulturreiseland. Auf Messen sei das Interesse nationaler und internationaler Reiseveranstalter sehr groß gewesen. 

Tourismus in ganz Sachsen soll profitieren 

Sie rechne damit, dass die Buchungszahlen im Laufe des Frühjahrs Fahrt aufnehmen werden, sagte Hiebl. Die Erfahrung zeige, dass Reisen immer kurzfristiger gebucht würden. Deswegen sei die bisherige Buchungslage wenig aussagekräftig. Auch mit Blick auf Wochenenden mit Großveranstaltungen wie dem Kosmos-Festival gebe es genügend Übernachtungskapazitäten in Stadt und Region. Das habe sich bei anderen Events wie dem Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring gezeigt. 

"Ich bin überzeugt, dass ganz Sachsen von der Kulturhauptstadt profitieren kann", betonte Hiebl. So könnten Touristen den Besuch der Kulturhauptstadt etwa mit einem Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz oder einem Abstecher nach Dresden oder Leipzig kombinieren. 

Rund zwei Millionen Besucher werden zum Kulturhauptstadtjahr 2025 erwartet. Davon erhoffen sich Gastgewerbe und Handel zusätzliche Einnahmen. (Archivbild)
Rund zwei Millionen Besucher werden zum Kulturhauptstadtjahr 2025 erwartet. Davon erhoffen sich Gastgewerbe und Handel zusätzliche Einnahmen. (Archivbild) Bild: Hendrik Schmidt/dpa

Doch nicht nur Privatreisende, auch viele Geschäftsleute werden im Kulturhauptstadtjahr zu Kongressen und Tagungen erwartet, wie die kaufmännische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt GmbH, Andrea Pier, erklärte. "Diese Entwicklung hat schon im vergangenen Jahr begonnen." Für etliche Unternehmen und Verbände sei das Kulturhauptstadtjahr Anlass, ihre Konferenzen in Chemnitz abzuhalten.

Einzelhandel baut auf bessere Geschäfte

Der Einzelhandel baut ebenfalls auf klingelnde Kassen. Wenn viele Gäste in die Stadt und die Region kommen, dann schaffe dies mehr Frequenz für die Geschäfte, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Sachsen, René Glaser. Erfahrungsgemäß profitierten vom klassischen Touristeneinkauf etwa Textilgeschäfte, Schmuckläden und Parfümerien. Auch Merchandising-Artikel ebenso wie kulinarische Produkte aus der Region seien gefragt.

Die Branche könne darüber hinaus von einer insgesamt positiveren Stimmung und mehr Begeisterung in der Stadt profitieren, erklärte Glaser. Denn das hebe die Konsumlaune auch mit Blick auf die folgenden Jahre. Positiv wirke sich dabei auch aus, dass in Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt öffentliche Plätze aufgewertet oder Areale revitalisiert wurden. Dadurch verbessere sich das Stadtbild und erhöhe sich die Aufenthaltsqualität für die Menschen, so Glaser. 

Und auch Unternehmen jenseits von Gastgewerbe und Handel setzen auf einen Imagewandel, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Neuberg betont. Das Kulturhauptstadtjahr bringe Industriebetrieben zwar keine höheren Umsätze. Es könne ihnen aber helfen, regional und überregional bekannter zu werden und ihr Image als Arbeitgeber zu verbessern, erklärte er. "Viele Unternehmen verstehen das Kulturhauptstadtjahr als ein Sprungbrett für die eigene Markenwahrnehmung." Für die Firmen biete sich die Chance, bekannter zu werden und engere Netzwerke zu knüpfen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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