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Macht es mit einem angekündigten Austritt aus der WHO US-Präsident Donald Trump nach: Argentiniens Präsident Javier Milei. (Archivbild)
Macht es mit einem angekündigten Austritt aus der WHO US-Präsident Donald Trump nach: Argentiniens Präsident Javier Milei. (Archivbild) Bild: Santiago Mazzarovich/dpa
Welt

Argentinien kündigt Austritt aus WHO an

Nach den USA kündigt auch Argentinien den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation an. Die finanzielle Auswirkung ist minimal, doch die Signalwirkung könnte verheerend sein.

Buenos Aires.

Nach den USA hat auch Argentinien den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angekündigt. "Präsident Javier Milei hat Außenminister Gerardo Werthein angewiesen, Argentinien aus der WHO zurückzuziehen", sagte Regierungssprecher Manuel Adorni auf einer Pressekonferenz. Als Grund nannte er tiefgreifende Differenzen in Bezug auf das Gesundheitsmanagement während der Corona-Pandemie. 

Die Regierung von Milei warf der argentinischen Vorgängerregierung vor, in dem südamerikanischen Land den umfassendsten Lockdown der Welt verhängt zu haben - und führt dies auch auf Empfehlungen von der WHO zurück.
Die WHO habe bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie "ewige Quarantänemaßnahmen ohne wissenschaftliche Unterstützung gefördert", teilte das Präsidentenbüro mit.

Im Januar hatte US-Präsident Donald Trump den Austritt der USA aus der WHO angeordnet. Die US-Regierung hatte im vergangenen Jahr 18 Prozent des WHO-Budgets getragen. Ein Austritt Argentiniens bringt die WHO finanziell nicht in die Bredouille wie der Schritt der USA. Da die Beiträge sich nach der Wirtschaftskraft eines Landes richten und Argentiniens Wirtschaft am Boden liegt, ist der Pflichtbeitrag minimal: 8 Millionen Dollar, verglichen mit 260 Millionen Dollar der USA. 

Verheerende Signalwirkung

Zudem haben die USA, anders als Argentinien, zusätzlich jedes Jahr mehrere Hundert Millionen Dollar für WHO-Gesundheitsprogramme gegeben. Verheerend ist aber die Signalwirkung: praktisch jedes Land der Welt ist Mitglied der WHO, insgesamt 194 Staaten, zum Beispiel auch Nordkorea. Sollten sich andere Länder den USA und Argentinien anschließen, wäre dies ein schwerer Schlag gegen das UN-Prinzip, Probleme und Bedrohungslagen möglichst multilateral zu meistern.

"Wir Argentinier werden es nicht zulassen, dass eine internationale Organisation in unsere Souveränität und schon gar nicht in unsere Gesundheit eingreift", sagte Adorni. Die Maßnahme würde für das Land keinen Verlust von Mitteln bedeuten. Sie verschaffe hingegen eine größere Flexibilität bei der Umsetzung von Maßnahmen, die an die von Argentinien benötigten Interessen angepasst seien und eine größere Verfügbarkeit von Ressourcen.

Auch Trump hatte in einem Präsidentenerlass erklärt, die Organisation habe schlecht auf die Corona-Pandemie reagiert und fordere unfaire Beiträge von den Vereinigten Staaten.

Gutes Verhältnis zu Trump

Milei pflegt ein gutes Verhältnis zu Trump und war auch bei dessen Amtseinführung. Zuvor traf er Trump bereits mehrfach, unter anderem im Februar und November vergangenen Jahres, jeweils am Rande der konservativen CPAC-Konferenzen. Der argentinische Staatschef strebt ein Freihandelsabkommen mit den USA an und hofft auf Trumps Unterstützung bei den Schuldenverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Sehr strenge Regeln während Corona-Pandemie

Zu Beginn der Pandemie hatte Argentinien sehr strenge Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verhängt. Die Ausgangsbeschränkungen galten zudem so lange wie in kaum einem anderen Land der Welt. Teilweise durften die Menschen ihre Wohnung nur für wichtige Einkäufe und Arztbesuche verlassen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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