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"Es war (...) ein Fehler, dass wir uns nicht besser verkaufen konnten", sagt Biden über die Wahlniederlage gegen Trump. (Archivbild)
"Es war (...) ein Fehler, dass wir uns nicht besser verkaufen konnten", sagt Biden über die Wahlniederlage gegen Trump. (Archivbild) Bild: Saul Loeb/POOL AFP/AP/dpa
Welt
Biden: Übernehme Verantwortung für Trumps Wahlsieg

Der demokratische Ex-Präsident gibt sich selbstkritisch und gesteht Versäumnisse ein – das Bild von sich als Amtsinhaber, der geistig nicht mehr ganze fit war, weist er jedoch entschieden zurück.

Washington.

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden zeigt sich selbstkritisch mit Blick auf den Wahlsieg seines republikanischen Nachfolgers Donald Trump. In einem Interview beim Sender ABC News sagte der Demokrat auf die Frage, ob er sich dafür verantwortlich fühle: "Ja, das tue ich, denn ich hatte das Sagen und er hat gewonnen. Also übernehme ich die Verantwortung." 

Biden warf Trump vor, seine Regierung aktiv behindert und Vorhaben insbesondere in der Migrationspolitik blockiert zu haben. Gleichzeitig gestand er ein, politische Erfolge nicht ausreichend an die Öffentlichkeit vermittelt zu haben. "Wir waren nicht ganz so gut wie er, was die Eigenwerbung angeht", sagte Biden. "Es war also ein Fehler, dass wir uns nicht besser verkaufen konnten." Das habe aber auch damit zu tun gehabt, dass viele politische Maßnahmen erst mit Verzögerung gegriffen hätten und ihre Wirkung nicht sofort spürbar gewesen sei.

Biden: Berichte über kognitiven Abbau "falsch"

Der 82-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückgezogen, nachdem es Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Fitness für eine zweite Amtszeit gegeben hatte – stattdessen trat seine Vizepräsidentin Kamala Harris an und unterlag Trump bei der Wahl. Den Vorwurf eines kognitiven Abbaus während seiner Zeit im Weißen Haus wies Biden nun erneut zurück. Berichte über eine angeblich drastische Verschlechterung seines Zustands im letzten Amtsjahr seien falsch und entbehrten jeder Grundlage, sagte er.

Zwar räumte Biden ein, beim TV-Duell gegen Trump, das die parteiinterne Kritik an ihm maßgeblich ausgelöst hatte, keinen überzeugenden Auftritt hingelegt zu haben. Dennoch betonte er, die Entscheidung, aus dem Rennen auszusteigen, sei nicht aus gesundheitlichen Gründen gefallen, sondern um eine Spaltung der Demokraten zu verhindern. "Ich wollte das Land über mein persönliches Interesse stellen", betonte Biden. 

Auch seine Ehefrau Jill Biden kam in dem Interview zu Wort. Sie wies Vorwürfe zurück, sie habe ihren Ehemann zu lange im Wahlkampf gehalten oder ihn von der Realität abgeschirmt. "Ich war Tag und Nacht bei Joe. Ich habe ihn morgens geweckt und bin abends mit ihm schlafen gegangen", sagte sie. Die öffentliche Darstellung ihrer Rolle in der Endphase der Amtszeit habe sie nach eigenen Worten tief verletzt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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