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Einen Tag nach dem Attentat auf den General präsentiert der russische Geheimdienst eine fast vollständige Aufklärung. (Archivbild)
Einen Tag nach dem Attentat auf den General präsentiert der russische Geheimdienst eine fast vollständige Aufklärung. (Archivbild) Bild: -/AP/dpa
Welt

Festnahme nach Attentat auf russischen General Kirillow

Mitten in Moskau, unter den Augen der Sicherheitsdienste wird ein General getötet - mutmaßlich im Auftrag der Ukraine. Die russischen Behörden stehen unter Druck, schnell aufklären zu müssen.

Moskau.

Einen Tag nach dem tödlichen Bombenanschlag auf den russischen General Igor Kirillow hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben einen Tatverdächtigen festgenommen. Der Mann aus Usbekistan habe gestanden, dass er vom ukrainischen Geheimdienst SBU angeworben worden sei und den Sprengsatz erhalten habe. Das teilte der FSB in Moskau mit. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. 

Die russischen Behörden stehen unter erheblichem Druck, die Tat mitten in Moskau schnell aufzuklären. Kirillow war Chef der russischen Truppen zum Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Waffen. Am Dienstagmorgen wurde er vor seinem Wohnhaus in der Hauptstadt von einem Sprengsatz getötet. Auch sein Adjutant kam ums Leben. Russische Ermittler sprachen von Terror und gingen sofort von einer Tat ukrainischer Geheimdienste aus. In Kiew ließ der SBU inoffiziell durchblicken, dass der Anschlag auf sein Konto gehe.

Medien in der russischen Hauptstadt berichteten am Tag nach dem Anschlag, dass zwei Verdächtige festgenommen worden seien. Durch Überwachungskameras am Tatort hätten die Behörden deren Autos identifizieren können, meldeten die Zeitungen "Kommersant" und "Iswestija" und das Portal "RBK". 

Angeblich 100.000 US-Dollar Belohnung

Den Angaben des russischen Geheimdienstes zufolge soll der mutmaßliche Attentäter eine kleine WLAN-Kamera in einem Auto platziert haben, das an Kirillows Haus geparkt war. So hätten ukrainische Offiziere aus der Ferne die Bewegungen des Generals überwachen können. Sie seien es auch gewesen, die die in einem Elektroroller versteckte Bombe ferngezündet hätten. Dem Attentäter seien für die Tat 100.000 US-Dollar und eine Ausreise in die EU versprochen worden.

Die Ukraine hat mutmaßlich schon mehrfach Anschläge auf Propagandisten des russischen Angriffskrieges verüben lassen. Die Tötung eines Generals mitten in Moskau, die zwangsläufig Spuren hinterlässt, ist allerdings ungewöhnlich. Sie zeigt, dass die ukrainischen Dienste sich ihrer Sache sicher fühlten. 

Kreml lobt effektive Aufklärung

Kremlsprecher Dmitri Peskow lobte die Arbeit der Ermittler. "Es ist nicht viel Zeit vergangen, aber es ist schon viel bekannt." Auch nach seiner Ansicht ist der Anschlag eindeutig das Werk der Ukraine. "Wir wissen, wer die Auftraggeber dieses Terroranschlags sind, wir kämpfen mit diesem Nazi-Regime und werden den Kampf fortführen", sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. 

Wie Peskow es darstellte, zeige der Anschlag, dass Moskau die sogenannte militärische Spezialoperation gegen die Ukraine zu Recht führe. Informationen über eine Beteiligung weiterer Länder gebe es bislang nicht. Auf die Frage, ob die Militärführung besser geschützt werden müsse, antwortete der Sprecher: "Ein Terroranschlag ist ein Terroranschlag." 

Kirillow war in Russland auch ein wichtiger Propagandist des seit fast drei Jahren dauernden Angriffskrieges gegen die Ukraine. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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