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Die islamistische Hamas berät laut Medienberichten mit anderen palästinensischen Gruppen über den jüngsten Vorschlag zu einer neuen Waffenruhe.
Die islamistische Hamas berät laut Medienberichten mit anderen palästinensischen Gruppen über den jüngsten Vorschlag zu einer neuen Waffenruhe. Bild: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
Welt
Hamas berät mit Palästinenser-Gruppen über Waffenruhe

Auf dem Tisch liegt der Vorschlag für eine neue 60-tägige Feuerpause. Die Hamas stimmt sich noch mit ihren Verbündeten ab. Sie will, dass die Waffenruhe zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe führt.

Gaza.

Die islamistische Hamas berät mit anderen palästinensischen Gruppen über den jüngsten Vorschlag zu einer neuen Waffenruhe. "Um die zionistische Aggression gegen unser Volk zu beenden und den freien Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten, führt unsere Bewegung Konsultationen mit den Führern der palästinensischen Kräfte und Gruppierungen über den Vorschlag durch", hieß es in einer Mitteilung der Organisation. "Die Bewegung wird den Vermittlern nach Abschluss der Konsultationen eine endgültige Entscheidung vorlegen und diese offiziell bekanntgeben."

In der Hamas nahe stehenden Medien hieß es, die Terrororganisation habe positiv auf den neuen Vorschlag reagiert. Allerdings wolle die Gruppe Garantien, dass die zweimonatige Waffenruhe zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe führt, zitierte die in London herausgegebenen Zeitung "Asharq Al-Awsat" eine Person aus dem Umfeld der Hamas. Unterdessen kam laut einem Bericht des Nachrichtenportals "Ynet" das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über die Einzelheiten einer möglichen Feuerpause zu beraten. 

Vermittler schlagen Waffenruhe für 60 Tage vor

Die Vermittler USA, Ägypten und Katar hatten zuletzt einen Vorschlag für eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorlegt. Israel stimmt nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den "notwendigen Bedingungen" für den Abschluss der Feuerpause bereits zu. Die Hamas teilte mit, den Vorschlag "mit großer Verantwortung" zu prüfen. 

Die Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter.
Die Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter. Bild: Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

Die genauen Bedingungen des neuen Vorschlags der Vermittler sind noch unklar. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen israelischen Verteidigungsbeamten und einen Palästinenser, der der Hamas nahestehe, der Vorschlag für einen Deal sehe die Freilassung von zehn der noch lebenden Geiseln und die Übergabe der Leichen von 18 Entführten im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen vor.

Mindestens 20 Geiseln im Gazastreifen sollen noch leben

Nach offiziellen israelischen Angaben werden noch 50 aus Israel entführte Menschen im Gazastreifen festgehalten, davon sollen mindestens 20 noch am Leben sein. Die Freilassung der Geiseln und die Rückführung der Leichen sollen gestaffelt erfolgen, und zwar in fünf Gruppen über einen Zeitraum von 60 Tagen, berichtete die Zeitung.

Auslöser des Krieges war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seither wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 56.000 Palästinenser in Gaza getötet. Die unabhängig kaum überprüfbare Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

Berichte: Trump trifft saudi-arabischen Verteidigungsminister

US-Präsident Trump hat nach Berichten der US-Medien Fox News und "Axios" den saudi-arabischen Verteidigungsminister Chalid bin Salman im Weißen Haus empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen demnach die Bemühungen, die Lage in der Region nach den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen zu deeskalieren. 

US-Präsident Trump glaubt an die Gesprächsbereitschaft des Irans.
US-Präsident Trump glaubt an die Gesprächsbereitschaft des Irans. Bild: Alex Brandon/AP/dpa

"Der Iran will mit mir sprechen, und ich glaube, es ist an der Zeit, dass er es tut", sagte Trump. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte in einem Interview des Senders Sky News, es gebe indirekte Bemühungen, um die Suche nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts über das Nuklearprogramm des Landes wieder anzustoßen.

Wieder internationale Flüge nach Teheran

Rund eine Woche nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel nehmen beide Hauptstadtflughäfen in der iranischen Hauptstadt Teheran wieder ihre Arbeit auf. Laut einem Beschluss der zivilen Luftfahrtbehörde werden Flüge, auch zu internationalen Zielen, künftig wieder tagsüber zwischen 05.00 und 18.00 Uhr Teheraner Zeit (06.30 bis 19.30 Uhr MESZ) abgefertigt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Nach der Waffenruhe mit Israel werden an den Flughäfen von Teheran wieder internationale Flüge abgefertigt.
Nach der Waffenruhe mit Israel werden an den Flughäfen von Teheran wieder internationale Flüge abgefertigt. Bild: Abedin Taherkenareh/EPA/dpa

Die Flughäfen im nordwestlichen Tabris sowie der zentralen Kulturmetropole Isfahan bleiben jedoch vorerst außer Betrieb. In den vergangenen Tagen hatte die zivile Luftfahrtbehörde erste Lockerungen und Überfluggenehmigungen erteilt. Die Millionenmetropole und Pilgerstadt Maschhad im Nordosten wird seit einigen Tagen wieder angeflogen. Der Iran hatte am 13. Juni mit Beginn der israelischen Angriffe seinen Luftraum gesperrt. Inzwischen gilt seit knapp mehr als einer Woche eine Waffenruhe. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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