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Inmitten des schweren Handelskonflikts zwischen den USA und China haben Donald Trump und Xi Jinping (r) miteinander telefoniert. (Archivbild)
Inmitten des schweren Handelskonflikts zwischen den USA und China haben Donald Trump und Xi Jinping (r) miteinander telefoniert. (Archivbild) Bild: Susan Walsh/AP/dpa
Welt
Inmitten des Handelskonflikts: Trump und Xi telefonieren

Zuletzt ging es zwischen den USA und China wegen des Handelskonflikts heftig zur Sache. Nun sprechen beide Staatschefs direkt miteinander. Es ist das erste bekannte Gespräch seit Trumps Amtsantritt.

Washington/Peking.

Inmitten des anhaltenden Handelskonflikts hat US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping telefoniert. Er habe in dem Telefonat eine Einladung nach China angenommen und Xi im Gegenzug nach Washington eingeladen, erklärte Trump. Die Einladung nach Peking wurde von chinesischer Seite bestätigt. 

In Bezug auf den Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften schien die Bewertung des Gesprächs durch Trump deutlich rosiger als jene aus Peking. 

Trump erklärte auf seiner Plattform Truth Social, das Telefonat habe rund anderthalb Stunden gedauert und sich um "Feinheiten" der im Mai abgeschlossen Handelsvereinbarung gedreht. Es habe "sehr positive Ergebnisse" gegeben. Ranghohe Vertreter der USA und China würden sich in Kürze zu weiteren Handelsgesprächen treffen, so Trump weiter. 

China mahnt Einhaltung der Vereinbarung an

Xi schlug einen zurückhaltenderen Ton an, wie aus einer Mitteilung der Chinesen hervorging. Deutlich machte er demnach Trump darauf aufmerksam, sich an gegenseitige Absprachen zu halten. Xi erklärte, die Chinesen seien dafür bekannt, ihre Zusagen konsequent einzuhalten. Da im Mai in Genf ein Konsens erzielt worden sei, müssten sich beide Seiten daran halten. Die chinesische Seite habe die Vereinbarung ernsthaft und gewissenhaft umgesetzt, erklärte Xi demnach. 

Die US-Seite solle die erzielten Fortschritte objektiv bewerten und ihre negativen Maßnahmen gegen China zurücknehmen, forderte Peking. Die beiden Staatschefs seien sich einig gewesen, dass ihre Teams den Konsens weiter umsetzen und so bald wie möglich eine neue Gesprächsrunde einleiten sollten. 

Streitpunkt seltene Erden

Trump erklärte nach dem Gespräch, es solle keine Probleme mit den seltenen Erden mehr geben. Er nannte dazu keine weiteren Details. China dominiert den Weltmarkt für seltene Erden, die für die Herstellung vieler Produkte sehr wichtig sind. 

Zu den geplanten gegenseitigen Besuchen schrieb Trump: "Als Präsidenten zweier großer Nationen ist dies etwas, worauf wir uns beide freuen." Er werde zu einem gewissen Zeitpunkt gemeinsam mit seiner Ehefrau Melania dorthin reisen. 

Russland, die Ukraine oder der Iran seien bei dem Gespräch mit Xi nicht zur Sprache gekommen, so Trump. Noch am Vortag hatte der US-Präsident auf Truth Social erklärt, dass er Xi möge, es aber "außergewöhnlich schwierig" sei, mit dem chinesischen Amtskollegen einen "Deal" zu machen. 

Erstes bekanntes Telefonat

Es war das erste bekannte Telefonat der beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar. Sie hatten wenige Tage vor seiner Vereidigung miteinander gesprochen, nicht aber danach – soweit öffentlich bekannt ist. 

Der US-Präsident hatte in den vergangenen Monaten jedoch ausweichend auf Nachfragen zu einem etwaigen Gespräch mit Xi reagiert und offengelassen, ob es in der Zwischenzeit womöglich doch einen direkten Austausch mit dem chinesischen Präsidenten gegeben haben könnte. Üblicherweise informieren Regierungszentralen nach Gesprächen zwischen Staats- und Regierungschefs öffentlich über solche Schalten. 

Ton hatte sich zuletzt verschärft

Der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften hält die Weltwirtschaft in Atem. Trump fährt seit seinem Amtsantritt einen harten handelspolitischen Kurs gegenüber China. 

Ein direkter Austausch der beiden Präsidenten hat deswegen besonderes Gewicht. Trump hat den seit Jahren schwelenden Konflikt beider Staaten noch einmal deutlich verschärft – auch wenn er regelmäßig betont, ein gutes Verhältnis zu Xi zu haben. Zwischenzeitlich hatte der Republikaner Strafzölle auf Einfuhren aus China in die USA in mehreren Schritten auf schwindelerregende 145 Prozent erhöht, worauf Peking wiederum mit Gegenzöllen reagierte. 

Zwar hatten beide Seiten Mitte Mai eine Pause in der Eskalationsspirale eingelegt und sich zumindest vorübergehend auf eine gegenseitige Senkung von Strafzöllen geeinigt. Zuletzt war der Ton jedoch wieder rauer geworden – und die zugrundeliegenden Meinungsverschiedenheiten sind keineswegs gelöst. 

Im US-Senat wird zudem ein neues Sanktionspaket gegen Russland vorbereitet, das sich laut dem republikanischen Senator Lindsey Graham gezielt gegen Länder richtet, die weiterhin russisches Öl, Gas und andere Energieprodukte abnehmen. China wäre demnach von den geplanten Strafmaßnahmen besonders betroffen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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