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Die unabhängige Kandidatin Catherine Connolly gewinnt die Präsidentschaftswahl in Irland. (Archivbild)
Die unabhängige Kandidatin Catherine Connolly gewinnt die Präsidentschaftswahl in Irland. (Archivbild) Bild: Brian Lawless/PA Wire/dpa
Welt
Linke Catherine Connolly zur Präsidentin von Irland gewählt

Die von einem Linksbündnis unterstützte Kandidatin Connolly gewinnt mit überwältigender Mehrheit die Präsidentschaftswahl in Irland. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen.

Dublin.

Die von einem Linksbündnis unterstützte Catherine Connolly ist zur neuen Präsidentin Irlands gewählt worden. Sie gewann die Wahl deutlich mit 63 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie der öffentlich-rechtliche Sender RTÉ berichtete.

"Ich werde eine Präsidentin sein, die zuhört und reflektiert und sich äußern wird, wenn es notwendig ist", sagte Connolly in ihrer Dankesrede. Sie werde zudem eine Stimme des Friedens sein und eine, die auf der Politik der Neutralität des Landes aufbaue und sich Gehör verschaffen werde, wenn es um die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel gehe, sagte sie.

Sieg Connollys zeichnete sich früh ab

Ihre einzige Mitbewerberin, Heather Humphreys von der regierenden Mitte-Rechts-Partei Fine Gael, hatte Connolly bereits gratuliert, bevor das Endergebnis vorlag. "Ich möchte Catherine dazu gratulieren, dass sie die nächste Präsidentin Irlands wird", sagte Humphreys. Sie fügte hinzu, Connolly werde eine Präsidentin für alle sein und sie wünsche ihr das Beste. Humphreys hatte nur knapp 30 Prozent der Stimmen erhalten.

Auch Regierungschef Micheal Martin hatte nicht gewartet, bis das amtliche Ergebnis vorlag, um seine Glückwünsche auszusprechen. Es sei klar, dass Connolly die nächste Präsidentin Irlands sein werde, schrieb er auf X.

Viele Stimmzettel wurden ungültig gemacht

Nach Mary Robinson (1990–1997) und Mary McAleese (1997–2011) wird sie die dritte Frau im höchsten Amt in der Republik Irland sein. Sie folgt auf den 84 Jahre alten bisherigen Amtsinhaber, Michael D. Higgins, der zwei Amtszeiten im Áras an Uachtaráin, der Residenz des irischen Präsidenten in Dublin, verbrachte.

Die unabhängige Kandidatin Connolly wurde von linken Parteien wie Sinn Féin, Labour, den Sozialdemokraten, People Before Profit und den Grünen unterstützt. Connolly gilt als progressive Politikerin, die zusammenführen und nicht spalten will. Trotzdem ist sie nicht unumstritten. In den vergangenen Wochen war sie etwa dafür kritisiert worden, dass sie die aktuellen deutschen Verteidigungsausgaben mit der Wiederaufrüstung der 1930er Jahre verglichen hatte. 

Als Wermutstropfen dürfte gelten, dass Berichten zufolge sehr viele Stimmzettel aus Protest über den Mangel an weiteren Kandidaten ungültig gemacht wurden.

Prominente Absagen und Rückzieher

Der Wahlkampf war von prominenten Rückziehern und Absagen geprägt. Der ehemalige Dubliner Fußballtrainer Jim Gavin, kurz als Favorit gehandelt, zog sich Anfang Oktober nach einem "persönlichen Fehltritt" im Zusammenhang mit einer Immobilienaffäre überraschend zurück - zu spät für die Wahlzettel, die zu dem Zeitpunkt schon gedruckt waren. Trotz seines Rückzugs stimmten noch immer mehr als 100.000 Menschen für ihn. Mehrere weltbekannte Iren – darunter Riverdance-Legende Michael Flatley und der umstrittener Kampfsportler Conor McGregor – wurden zeitweise als Kandidaten gehandelt, zu einer offiziellen Kandidatur kam es dann aber nicht.

Ähnlich wie in Deutschland ist das Amt des irischen Staatsoberhaupts weitgehend von repräsentativen Aufgaben geprägt. Der Präsident oder die Präsidentin spielen aber eine wichtige Rolle als moralische Instanz. Erwartet wird, dass Connolly diese Rolle ähnlich wie ihr Vorgänger Higgins auszufüllen weiß. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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