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Streiks und Demos in Spanien gegen Israel wegen Gaza

Menschen legen die Arbeit nieder und demonstrieren gegen den Militäreinsatz im Gazastreifen. In Barcelona kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Madrid.

Fünf Tage nach dem Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen haben sich in Spanien Zehntausende Menschen an einem von den Gewerkschaften ausgerufenen Streik gegen Israels militärisches Vorgehen beteiligt. In Barcelona kam es am Abend bei einer Demonstration von rund 15.000 Menschen zu gewalttätigen Ausschreitungen. Vermummte griffen Geschäfte und Restaurants an, denen sie eine Verbindung oder Nähe zu Israel vorwarfen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Auch vor dem israelischen Konsulat kam es demnach zu Unruhen.

Demonstranten in Barcelona griffen Geschäfte und Restaurants an, denen sie eine Unterstützung Israels vorwerfen.
Demonstranten in Barcelona griffen Geschäfte und Restaurants an, denen sie eine Unterstützung Israels vorwerfen. Bild: Bernat Armangue/AP/dpa

Demonstranten wollten israelische Sportler blockieren

Im Fernsehen war zu sehen, wie Vermummte große Müllcontainer aus Plastik in Brand setzten und Fensterscheiben eines Cafés und eines Schnellimbisses einschlugen. Schon zuvor war es am Bahnhof Sants zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Demonstranten hätten dort versucht, die Basketballmannschaft von Hapolel Jerusalem am Verlassen des Bahnhofs zu hindern, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Die Israelis sollten ein Spiel ohne Publikum gegen den lokalen Verein Baxi Manresa bestreiten. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, Demonstranten warfen Flaschen und andere Gegenstände.

Medienberichten zufolge beteiligten sich in Spanien vor allem Studenten an den Protesten gegen Israel und Solidaritätskundgebungen für Palästinenser.
Medienberichten zufolge beteiligten sich in Spanien vor allem Studenten an den Protesten gegen Israel und Solidaritätskundgebungen für Palästinenser. Bild: Bernat Armangue/AP/dpa

Gewerkschaften hatten zu Streiks aufgerufen

Mehrere Gewerkschaften hatten zu Protesten und Streiks aufgerufen, um gegen den als Völkermord angeprangerten Militäreinsatz Israels in dem Küstenstreifen zu protestieren. Die Menschen sollten jeweils für zwei Stunden am Morgen, am Mittag und am Abend die Arbeit niederlegen. Über größere Auswirkungen auf das öffentliche Leben wurde zunächst nichts bekannt. Im Nahverkehr gab es vereinzelt leichte Verspätungen, manche TV-Stationen hatten kurze Sendeunterbrechungen. Auch in anderen größeren Städten wie Madrid, Valencia, Bilbao oder Sevilla kam es zu Kundgebungen.

Spanien gehört innerhalb der EU zu den schärfsten Kritikern von Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen. Das Land hat ein Waffenembargo gegen Israel verhängt und Einreiseverbote gegen ultrarechte Mitglieder der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erlassen. Der linke Regierungschef Pedro Sánchez wirft Israel einen Völkermord im Gazastreifen vor.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der islamistischen Hamas sowie anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 in Israel mit rund 1.200 Toten und 250 Verschleppten. Israel reagierte mit massiven Angriffen auf die Hamas in dem dicht besiedelten Gebiet. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 67.000 Menschen getötet, in der Mehrheit den Angaben zufolge Zivilisten. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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