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Trump: Hoffnungen auf Friedensdeal - Putin werde Wort halten

Trump will ein Ende des Krieges in der Ukraine erreichen. Er gibt an, Vertrauen in Kremlchef Putin zu haben. Gleichzeitig steht sein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj kurz bevor.

Washington.

Einen Tag vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump Optimismus für ein baldiges Friedensabkommen verbreitet. Er glaube, dass ein Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine möglich sei und dass dieser auch nachhaltig sein werde, sagte Trump bei einem Besuch von Großbritanniens Premierminister Keir Starmer im Weißen Haus. Starmer ist nach dem französischen Staatschef Emmanuel Macron der zweite Europäer, den Trump nach Amtsantritt im Weißen Haus empfängt. 

Trump: Kenne Putin schon lange

Über Kremlchef Wladimir Putin sagte Trump: "Ich glaube, er wird sein Wort halten. (...) Ich habe mit ihm gesprochen, ich kenne ihn jetzt schon lange." Er gehe davon aus, dass ein Deal halten werde. Auf die Frage der Presse, ob es wahrscheinlich sei, dass Putin die Ukraine noch einmal angreifen würde, sagte Trump: "Nein, das glaube ich nicht."

Trump erneuerte seine Skepsis für einen Nato-Beitritt der Ukraine. "Es wird nicht passieren." Bei der Frage einer Rückgabe von Teilen des von Russland eroberten ukrainischen Gebiets zeigte sich Trump etwas optimistischer. "Wir werden es sicherlich versuchen, um so viel zurückzubekommen, wie wir können." 

Europäische Friedenstruppen sind Knackpunkt

Trump äußerte sich außerdem zur Frage von europäischen Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine. Er betonte, es brauche ein Friedensabkommen, bevor man über Friedenstruppen sprechen könne. "Ich möchte nicht über Friedenssicherung sprechen, solange wir keine Vereinbarung haben", so der Republikaner. Am Montag hatte er noch gesagt, Putin würde europäische Friedenstruppen in der Ukraine akzeptieren - Moskau widersprach. 

Der britische Premier Starmer dankte Trump dafür, die Diskussion über den russischen Angriffskrieg in eine Richtung gelenkt zu haben, sodass es nun die Möglichkeit eines Friedensabkommens gebe. "Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dieses Friedensabkommen von Dauer ist, dass es als historisches Abkommen in die Geschichte eingeht und niemand es bricht", sagte Starmer an Trump gerichtet. 

Abkommen mit Selenskyj

Trump wird sich am Freitagvormittag mit Selenskyj in Washington treffen. Beide wollen ein Abkommen über den US-Zugang zu wichtigen Rohstoffen, die in der Ukraine lagern, unterzeichnen. "Wir werden dieses wirklich für beide Seiten sehr wichtige Abkommen unterzeichnen", sagte Trump. Es werde den USA Zugang zu dem Land gewähren. 

Trump erneuerte seine Sichtweise, dass eine wirtschaftliche Präsenz der USA in der Ukraine auch eine Sicherheitsgarantie für das Land darstelle. "Ich glaube nicht, dass da irgendjemand herumspielt, wenn wir eine Menge Arbeiter dort haben und mit seltenen Erden zu tun haben, die wir für unser Land brauchen", sagte er im Beisein von Starmer. 

Wie bereits in der Vergangenheit schien der US-Präsident auch zu versuchen, eine von ihm gemachte provokative Äußerung zu relativieren. Angesprochen auf seine Diktator-Aussage über Selenskyj wollte er nichts davon wissen. "Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Nächste Frage", antworte Trump auf eine entsprechende Nachfrage, ob er immer noch glaube, dass Selenskyj ein "Diktator" sei.

Trump hatte am 19. Februar auf der Online-Plattform Truth Social geschrieben: "Als Diktator ohne Wahlen sollte Selenskyj besser schnell handeln, sonst wird er kein Land mehr haben." Die Aussage war international scharf kritisiert worden. Die Ukraine wehrt sich seit gut drei Jahren gegen den Angriffskrieg Russlands. 

Charles III. lädt Trump nach Großbritannien ein

Der britische Premier überreichte seinem amerikanischen Gastgeber eine Einladung von König Charles III. zu einem Besuch im Königreich. Es wäre der zweite Staatsbesuch für Donald Trump in Großbritannien. In seiner ersten Amtszeit hatte er Charles' Mutter, Königin Elizabeth II. besucht. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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