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US-Präsident Trump hat erneut mit seinem russischen Amtskollegen Putin telefoniert. (Archivbild)
US-Präsident Trump hat erneut mit seinem russischen Amtskollegen Putin telefoniert. (Archivbild) Bild: Pavel Bednyakov/AP/Pool via AP/dpa
Welt
Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden

Überraschend berichtet Trump über ein Gespräch mit Putin. Einen sofortigen Frieden zwischen Russland und der Ukraine hält der US-Präsident für unwahrscheinlich. Auch der Iran sei Thema gewesen.

Washington.

US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. "Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird", schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social. 

Das Gespräch habe etwa eine Stunde und 15 Minuten gedauert, berichtete Trump. Es sei um die jüngsten Angriffe der Ukraine auf Militärflugzeuge im russischen Hinterland gegangen sowie um andere Angriffe von beiden Seiten. Putin habe "sehr deutlich gesagt", dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.

Von dieser Drohung war in den Angaben des Kremls zu dem Gespräch nicht die Rede. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow verwies auf zwei Zugunglücke mit Toten, die mutmaßlich auf ukrainische Sabotageakte zurückgehen. Die Ukraine habe dadurch direkte Gespräche torpedieren wollen, sagte Uschakow. "Die russische Seite ist nicht auf diese Provokation hereingefallen. Die zweite Runde hat, wie bekannt, in Istanbul stattgefunden."

Der Überraschungsangriff Kiews

Nach monatelanger Vorbereitung hatte der ukrainische Geheimdienst zuletzt einen umfassenden Schlag gegen mehrere russische Militärflugplätze geführt, von denen regelmäßig Kampfflugzeuge zu Angriffen gegen die Ukraine gestartet sind. Insgesamt seien bei den Angriffen, darunter sogar einer bei Irkutsk in Sibirien, über 40 Maschinen im Gesamtwert von sieben Milliarden Dollar zerstört worden, hieß es vom ukrainischen Geheimdienst SBU. Russland habe damit 34 Prozent seiner strategischen Bomberflotte verloren, die Marschflugkörper absetzen können. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. 

Das russische Militär bestätigte die "Terrorangriffe", sprach von "einigen" beschädigten Flugzeugen bei Murmansk und Irkutsk. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte den Überraschungsangriff seines Geheimdienstes als "absolut brillanten Erfolg" und wertete diesen als weitreichendste Operation der Ukraine im bisherigen Kriegsverlauf. 

Die Gespräche zwischen beiden Seiten 

Vertreter der Ukraine und Russland hatten zuletzt unter Vermittlung der USA in der Türkei direkte Gespräche über eine mögliche Lösung des Konfliktes aufgenommen. Trumps wiederholte Forderung nach einem sofortigen Ende der Kämpfe fand bislang jedoch keinen Widerhall.

Trump und Putin hatten erst Mitte Mai zuletzt miteinander telefoniert. Der US-Präsident hat mehrfach ein direktes Treffen von Putin und Selenskyj angeregt und angeboten, selbst mit dazuzukommen. Dazu kam es bislang aber nicht.

Kommen neue US-Sanktionen gegen Russland?

Aktuell stehen mögliche neue US-Sanktionen gegen Russland im Raum - ein entsprechendes Gesetzespaket haben ein republikanischer und ein demokratischer Senator gemeinsam erarbeitet. Der Gesetzesentwurf sieht neben anderen Maßnahmen drastische Strafzölle gegen Staaten vor, die weiterhin russisches Öl, Gas oder andere Energieprodukte importieren. 

Eine große Mehrheit im Senat steht hinter dem Vorhaben, es ist aber unklar, wann darüber in der Kongresskammer abgestimmt wird. Medienberichten zufolge warten die Republikaner dafür noch auf ein Abnicken aus dem Weißen Haus. Zuletzt hatte Trump sich mit Blick auf neue Sanktionen gegen Russland zurückhaltend gezeigt, zugleich aber auch den Druck auf Moskau erhöht. Nach einem Votum im Senat müssten die neuen Sanktionen im Repräsentantenhaus eine Mehrheit finden, bevor Trump es unterzeichnen könnte. 

Auch Iran ein Thema

Trump sprach nach eigenen Angaben mit Putin auch über den Iran und dessen umstrittenes Atomprogramm. "Ich habe Präsident Putin gesagt, dass der Iran keine Atomwaffen haben darf, und ich glaube, dass wir uns in diesem Punkt einig waren", schrieb er. Die Zeit für eine iranische Entscheidung über Atomwaffen sei knapp, eine Entscheidung müsse schnell getroffen werden, erklärte Trump. Putin deutete nach Angaben Trumps an, dass er an den Gesprächen über das iranische Atomprogramm teilnehmen wolle und möglicherweise helfen könnte, die Angelegenheit zu einem schnellen Abschluss zu bringen. 

Beide Präsidenten hätten das Gespräch als "positiv und sehr produktiv" empfunden, sagte Putin-Berater Uschakow. Trump wie Putin hätten sich bereit erklärt, in ständigem Kontakt zu bleiben. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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