Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Welt

Trump will Hedgefonds-Manager als Finanzminister

Mehrere Kandidaten wollten den einflussreichen Job des US-Finanzministers - nun hat sich Donald Trump entschieden. Daneben bekommen noch mehr Leute Posten, die im TV präsent waren.

Washington.

Ein Hedgefonds-Manager soll nächster US-Finanzminister werden und damit eine Schlüsselposition in der zweiten Regierung von Donald Trump übernehmen. Scott Bessent wird unter anderem einen Weg finden müssen, Wahlkampf-Versprechen des designierten US-Präsidenten wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Zugleich wird seine Politik Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.

Bessent steht zu Trumps Wirtschaftsplänen

Einige Wirtschaftsexperten hatten kritisiert, die Zoll-Pläne würden zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen und Steuersenkungen den amerikanischen Staatshaushalt belasten. Bessent hatte die Vorschläge jedoch in den vergangenen Monaten verteidigt. Laut Trump soll er auch das Wachstum der US-Staatsschulden eindämmen. Bessent werde unter anderem die Ungleichgewichte im Außenhandel abstellen und Wachstum der Wirtschaft in den Vordergrund stellen, kündigte Trump an.

Zu Bessents Vorstellungen gehört, die US-Erdölproduktion zu erhöhen, das Haushaltsdefizit zu drücken und Regulierungshürden abzubauen. Der Job bringt zugleich eine globale Finanzmarkt-Verantwortung mit sich, allein schon, weil die USA der größte Staatsanleihen-Markt sind.

Einige in Trump-Umfeld mochten Werdegang nicht

Der 62-jährige Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group. Er war zuvor Chief Investment Officer von George Soros' Soros Fund Management und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Das war ein Nachteil in den Augen einiger republikanischer Hardliner - und auch des Trump aktuell nahe stehenden Tech-Milliardärs Elon Musk. Von Teilen der amerikanischen Rechten wird der liberale Soros als Geldgeber der Demokraten dämonisiert.

Für den Posten des Finanzministers hatte sich auch der Trump-Vertraute Howard Lutnick ins Gespräch gebracht - und war dabei unter anderem von Musk unterstützt worden. Am Ende nominierte Trump Lutnick jedoch für das Amt des Handelsministers. 

Architekt von Regierungsreform im Hintergrund

Einen wichtigen Job im Hintergrund im Weißen Haus will Trump mit einem Autoren umstrittener Pläne zum Umbau der US-Regierung besetzen. Russel Vought soll - wie schon in Trumps erster Amtszeit - das Büro für Management und Haushalt leiten. In den vergangenen Jahre arbeitete er federführend am sogenannten "Project 2025" mit, einem radikalen Plan der Konservativen, die USA zu verändern. Vought fokussierte sich in dem Papier auf Ideen für Präsidentenerlasse, mit denen unter anderem die Unabhängigkeit einiger Behörden eingeschränkt werden könnte.

Vought agiert in seinem Job zwar im Hintergrund - hat aber viel Einfluss. (Archivbild)
Vought agiert in seinem Job zwar im Hintergrund - hat aber viel Einfluss. (Archivbild) Bild: Evan Vucci/AP/dpa

Kandidaten für Arbeitsministerium und Gesundheitsposten

Trump gab am Freitagabend auch eine Serie weiterer Nominierungen bekannt. So soll die bisherige Kongress-Abgeordnete Lori Chavez-DeRemer Arbeitsministerin werden. Mit dieser Personalie einer moderaten Republikanerin versucht Trump eine Brücke zu Gewerkschaften zu schlagen. Der Website "Politico" zufolge soll die große Teamsters-Gewerkschaft sich für Chavez-DeRemer starkgemacht haben.

Scott Turner, ein einstiger Football-Profi, der bereits in der ersten Trump-Regierung einen Posten im Weißen Haus hatte, soll im neuen Kabinett die Verantwortung für Bau- und Stadtentwicklung übernehmen. Den Arzt und früheren Abgeordneten Dave Weldon nominierte Trump als Chef der Gesundheitsbehörde CDC. Die Arzneimittel-Aufsicht FDA soll von Martin Makary geführt werden, einem Chirurgen der John-Hopkins-Universität, der in der Corona-Pandemie als Kritiker der Gesundheitsbehörden auffiel. Mehrere der neuen Kandidaten waren in den vergangenen Jahren Dauergäste in Sendungen des Senders Fox News.

Neuen Wirbel gab es um Tulsi Gabbard, die Trump zur Geheimdienst-Koordinatorin machen will. Der Nachrichtensender CNN berichtete, dass sie kurzzeitig auf eine Beobachtungsliste der US-Flugsicherheit geraten war. Gabbard wurde bereits unter anderem dafür kritisiert, dass sie russische Propaganda-Argumente weiterverbreitete und 2017 in Syrien den Machthaber Baschar al-Assad traf. Experten zufolge kommen auf die Beobachtungsliste zum Beispiel Personen, deren Flugreisen Fragen aufwerfen. Wieso genau Gabbard auf die Liste gelangte, blieb unklar. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
16:49 Uhr
2 min.
Aue siegt in Sandhausen dank Dreierpack von Sijaric 6:4
Omar Sijaric trifft beim 6:4 in Sandhausen gleich dreimal für den FC Erzgebirge Aue.
Erzgebirge Aue gelingt in der 3. Liga ein Befreiungsschlag. Beim Torfestival in Sandhausen glänzt insbesondere Omar Sijaric.
11:48 Uhr
3 min.
Vom Weihnachtsmarkt verschwundene Kinder: Zieht die Stadt Plauen jetzt Konsequenzen?
Zwei Kleinkinder hatten sich während des traditionellen Baumschmückens auf dem Plauener Weihnachtsmarkt in der vergangenen Woche von der Gruppe entfernt.
Zwei kleine Ausreißer hatten der Polizei, Erziehern und Weihnachtsmarkthändlern in der vergangenen Woche einen gehörigen Schrecken eingejagt. Welche Schlüsse die Stadtverwaltung jetzt aus dem Vorfall zieht.
Claudia Bodenschatz
13.12.2024
2 min.
Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko bringt Tochter in Chemnitz zur Welt
Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko hat ihre zweite Tochter in Chemnitz zur Welt gebracht.
Naomi wurde am 12. Dezember im Stadtteil Rabenstein geboren und ist ihr zweites Kind nach Amilia.
Thomas Prenzel
16:30 Uhr
5 min.
Nur Bares ist Wahres: Ohne Bargeld im Erzgebirge auf dem Weihnachtsmarkt – Geht das?
Ilona und Jürgen Reinhold können Kartenzahler auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt glücklich machen. Die Heißgetränke von Schloss Wackerbarth gibt es in diesem Jahr auf allen 24 Märkten, auf denen das Weingut vertreten ist, bargeldlos.
Nur Bares ist Wahres. Diesen Spruch hören Kartenzahler auf den Weihnachtsmärkten im Erzgebirge oft, vor allem, wenn der kleine Hunger kommt. „Freie Presse“-Reporter haben den Test gemacht – mit überraschendem Ergebnis.
Katrin Kablau, Joseph Wenzel und Anna Neef
05.12.2024
2 min.
Bezos: Trump ist seit erster Amtszeit ruhiger geworden
Trump sei nun ruhiger und selbstbewusster als bei seiner ersten Amtszeit, sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos der "New York Times". (Archivbild)
Der Milliardär blickt betont optimistisch auf die künftige US-Regierung. Seine Zeitung, die "Washington Post", werde trotzdem weiter kritisch über Trump berichten, versichert er.
20.11.2024
5 min.
Trump nominiert nächsten TV-Mann für Regierungsamt
Donald Trump nominiert die nächsten Kandidaten für Regierungsämter.
Donald Trump nominiert schon den dritten Fernseh-Promi für ein Regierungsamt - und überrascht auch mit anderen Wunschkandidaten. Besonders heikel bleibt aber vor allem eine andere Personalie.
Mehr Artikel