Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
In den letzten Monaten seiner ersten Amtszeit führte Donald Trump die Todesstrafe rigoros durch: Innerhalb weniger Monaten ließ er so viele Hinrichtungen vollziehen wie kein Präsident seit Jahrzehnten. (Archivbild)
In den letzten Monaten seiner ersten Amtszeit führte Donald Trump die Todesstrafe rigoros durch: Innerhalb weniger Monaten ließ er so viele Hinrichtungen vollziehen wie kein Präsident seit Jahrzehnten. (Archivbild) Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Welt

Trump will sich als Präsident für Todesstrafe einsetzen

US-Präsident Biden hat die Strafe von 37 Todeskandidaten umgewandelt. Sein designierter Nachfolger Trump kritisiert das scharf und macht klar: Unter ihm soll es keine Gnade geben.

Washington.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Entscheidung von Amtsinhaber Joe Biden scharf kritisiert, die Todesurteile Dutzender Straftäter in lebenslange Haftstrafen umzuwandeln. "Wenn Sie die Taten eines jeden hören, werden Sie nicht glauben, dass er das getan hat", erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Das ergibt keinen Sinn."

Der Republikaner kündigte an, das Justizministerium nach seiner Amtsübernahme anzuweisen, "die Todesstrafe konsequent zu verfolgen". Man müsse "amerikanische Familien und Kinder vor gewalttätigen Vergewaltigern, Mördern und Monstern" schützen, erklärte Trump. Im Wahlkampf hatte er sich mehrfach für eine härtere Durchsetzung der Todesstrafe ausgesprochen - etwa auch bei Migranten, die US-Bürger oder Polizisten getötet haben. 

37 Todeskandidaten bekommen lebenslang

Biden hatte am Montag die Strafen von 37 nach Bundesrecht verurteilten Todeskandidaten in lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung umgewandelt. Drei der insgesamt 40 auf Bundesebene Verurteilten schloss er jedoch ausdrücklich von der Strafumwandlung aus, da ihre Verbrechen Terrorismus oder von Hass motivierten Massenmord betrafen – darunter der Boston-Marathon-Attentäter Dschochar Zarnajew.

Der katholische Demokrat erklärte, er habe die Entscheidung aus Gewissensgründen getroffen, gestützt auf seine langjährige Erfahrung als Pflichtverteidiger und Politiker. Dabei betonte er, dass er das Leid der Opfer und ihrer Familien nicht herabwürdigen wolle. 

Biden begründete die Entscheidung auch mit der Annahme, dass ein von ihm im Juli 2021 angestoßenes Moratorium unter der kommenden Regierung aufgehoben werden dürfte – Hinrichtungen auf Bundesebene wurden damit ausgesetzt.

13 Hinrichtungen auf Bundesebene unter Trump

Zu Beginn von Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) wurden auf Bundesebene ebenfalls keine Hinrichtungen durchgeführt. Seit 2003 herrschte de facto eine Pause. Kurz vor Ende seiner Amtszeit ließ Trump die Vollstreckungen aber wieder aufnehmen und setzte innerhalb weniger Monate 13 Hinrichtungen durch – mehr als jeder US-Präsident seit Jahrzehnten.

Die Todesstrafe ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht überall vollstreckt. Präsidenten können lediglich Bundesgefangene begnadigen; Todesurteile in den Bundesstaaten bleiben unberührt. Laut dem Death Penalty Information Center befinden sich derzeit mehr als 2.000 Menschen in den Todestrakten von US-Gefängnissen.

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt nach wie vor die Todesstrafe. Zweifel aufgrund von Justizirrtümern, Diskriminierung und ungleicher Rechtsvertretung lassen die Zustimmung jedoch kontinuierlich schwinden. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
15.01.2025
2 min.
Biden: Habe dem Land mein Herz und meine Seele geschenkt
Präsident Biden übergibt das Amt an den Republikaner Trump, den er vor vier Jahren im Weißen Haus abgelöst hatte. (Archivbild)
Der Abschied naht: Bevor er das Weiße Haus Donald Trump überlässt, wendet sich Joe Biden noch einmal an die Amerikaner. Es dürfte eine emotionale Rede werden.
17.01.2025
3 min.
Meerane: Bagger reißen neue Wasserstofftankstelle wieder ab
Auf dem Gelände der Shell-Tankstelle hat der Abriss der Wasserstofftankstelle begonnen.
Die Abrissarbeiten haben in dieser Woche begonnen. Sie dauern bis Mitte Februar. Der Betreiber nennt die Gründe, die zum Aus für den Standort an der Äußeren Crimmitschauer Straße geführt haben. Was hat nicht funktioniert?
Holger Frenzel
20:48 Uhr
2 min.
"Schlag ins Gesicht": Bayers Terrier wohl schwer verletzt
Bayers Terrier verletzte sich früh.
Bayer Leverkusens Martin Terrier hat sich gegen Mönchengladbach wohl schwer verletzt. Im Raum steht ein Achillessehnenriss. Dies würde einen monatelangen Ausfall bedeuten.
17.01.2025
4 min.
Fünf Stunden Dauer und eine brechend volle Halle: So lief die Betriebsversammlung im Zwickauer VW-Werk
Das VW-Werk in Zwickau. Rund 9500 Mitarbeiter sind dort derzeit beschäftigt.
Die Verunsicherung unter den Beschäftigten am VW-Standort war groß, nun gab es erstmals eine Einordnung der Tarifeinigung. Dazu kam auch ein Konzernvorstand. Hat das am Ende für Klarheit gesorgt?
Jan-Dirk Franke
20:56 Uhr
2 min.
Siegtor 18 Sekunden vor Schluss für Thüringer HC
Johanna Reichert und die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC mühten sich in der European League zu einem knappen Sieg in Elche.
In Elche können die Thüringer Bundesliga-Handballerinnen nicht an ihre jüngsten Glanzvorstellungen anknüpfen. Sie finden in einer spannenden Schlussphase aber einen Weg zum Sieg.
23.12.2024
3 min.
Biden wandelt 37 Todesurteile in Haftstrafen um
US-Präsident Biden ist ein erklärter Gegner der Todesstrafe. (Archivbild)
Der scheidende US-Präsident spricht sich gegen die Todesstrafe auf Bundesebene aus. Sein Nachfolger Donald Trump ist komplett anderer Meinung. Für drei Todeskandidaten macht das keinen Unterschied.
Mehr Artikel