Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Laut dem UN-Welternährungsprogramm sind lebenswichtige Nahrungsmittel im Gazastreifen inzwischen knapp. (Archivbild)
Laut dem UN-Welternährungsprogramm sind lebenswichtige Nahrungsmittel im Gazastreifen inzwischen knapp. (Archivbild) Bild: Christoph Soeder/dpa-Pool/dpa
Welt
UN-Organisation gehen Nahrungsmittelvorräte in Gaza aus

Israel wirft der Hamas vor, sich an Hilfsgütern für den Gazastreifen zu bereichern - und stoppte die Lieferungen. Das Welternährungsprogramm warnt vor den Auswirkungen.

Gaza.

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat eigenen Angaben zufolge alle seine Nahrungsmittelvorräte im Gazastreifen aufgebraucht. Grund ist, dass aufgrund der Schließung der Grenzübergänge keine neuen Hilfsgüter mehr in den Küstenstreifen kommen, wie die UN-Organisation mitteilte.

Sie habe die letzten Lebensmittel an Küchen vor Ort geliefert. Diese wiederum würden die Vorräte in den kommenden Tagen aufbrauchen, hieß es in einer Erklärung weiter. Die Küchen versorgen demnach rund die Hälfte der Bevölkerung und decken rund 25 Prozent des täglichen Nahrungsmittelbedarfs.

Israel hatte Anfang März alle Grenzübergänge in den Gazastreifen für Hilfslieferungen geschlossen, um den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen, die aus Israel entführten Geiseln freizulassen. Mitte März nahm Israel nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe im Gaza-Krieg die massiven Angriffe wieder auf.

Preisanstieg für Lebensmittel um bis zu 1.400 Prozent

"Dies ist die längste Sperrung, die der Gazastreifen je erlebt hat", erklärte das WFP. Die Lebensmittelpreise seien im Vergleich zur Zeit der Waffenruhe um bis zu 1.400 Prozent gestiegen, lebenswichtige Nahrungsmittel seien knapp. Dies könne zu "ernsthaften Ernährungsproblemen" etwa für Kleinkinder und schwangere Frauen führen. Die Organisation forderte alle Konfliktparteien dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen.

Aus dem israelischen Außenministerium hieß es kürzlich, Israel sei nur verpflichtet Hilfe zu leisten, sollte die Zivilbevölkerung nicht ausreichend versorgt sein. Israel beobachte die Lage vor Ort und es herrsche kein Mangel an Hilfsgütern, sagte ein Sprecher. Die Genfer Konvention verpflichte eine Kriegspartei zudem nicht dazu, Hilfe zuzulassen, sollten die Lieferungen "wahrscheinlich die militärischen oder wirtschaftlichen Bemühungen des Feindes unterstützen", hieß es weiter. 

Israel wirft der Hamas vor, sie habe sich Hilfsgüter mit Gewalt angeeignet und verkaufe diese zu hohen Preisen an die Zivilbevölkerung. Auch Augenzeugen berichteten in der Vergangenheit, dass Mitglieder der Hamas Hilfslieferungen, teilweise unter Androhung von Waffengewalt, gestohlen hätten. Außenminister Gideon Saar sagte Anfang März, die humanitäre Hilfe sei inzwischen Haupteinnahmequelle der Hamas. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
16.05.2025
5 min.
Trump sieht Gaza-Hilfsbedarf – fast 100 Tote bei Angriffen
 Bei israelischen Angriffen, unter anderem in Dschabalija im Norden des Gazastreifens, soll es viele Tote gegeben haben.
Israels Armee geht eigenen Angaben nach weiter gegen Terrororganisationen im Gazastreifen vor. Dort soll es bei massiven Angriffen Dutzende Opfer gegeben haben. Und ein Deal ist weiter nicht in Sicht.
16.05.2025
4 min.
Fliegerbauer (72) droht Zwickauer Baubürgermeisterin (36): „Ich stelle meine Arbeit ein, bis Sie in Rente gegangen sind“
Baubürgermeisterin Silvia Queck ist immer wieder Zielscheibe von Fliegerbauers Kritik.
Bauunternehmer Kurt Fliegerbauer liegt im Streit mit der Bauverwaltung, die seine Forderungen zurückweist. Er kündigt an, nie wieder in Zwickau zu investieren. Wie ernst ist es ihm dieses Mal?
Michael Stellner
09.05.2025
5 min.
Neues System für Verteilung von Hilfsgütern in Gaza geplant
Im Gazastreifen ist die humanitäre Lage katastrophal. (Archivbild)
Die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstenstreifen ist katastrophal. Es fehlt an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. Eine Stiftung will nun wieder Güter liefern - an der Hamas vorbei.
18.05.2025
3 min.
Österreich gewinnt ESC - Proteste gegen Israel
Österreich hat den ESC 2025 gewonnen.
Stefan Raab kann offensichtlich doch keine Wunder wirken: Nicht Deutschland, sondern Österreich gewinnt den ESC. Überschattet wird das Mega-Event erneut von Protesten gegen Israel.
18.05.2025
2 min.
Rubio: Russland klargemacht, dass Sanktionen drohen könnten
Rubio lobt den Vatikan.
Verabschiedet der US-Kongress bald neue Russland-Sanktionen? Außenminister Rubio gibt an, Moskau sei davor gewarnt worden – und betont, dass die Regierung einen solchen Schritt kaum aufhalten könne.
17.05.2025
3 min.
Bar in der Chemnitzer Innenstadt geschlossen: Was hinter dem plötzlichen Aus von „Ponytail“ steckt
Sandy und Lars Höppe sind seit Jahrzehnten im Kneipengeschäft. Auch vor dem „Ponytail“ betrieben sie eine Bar.
Seit mehr als sechs Jahren gibt es die Kneipe in der City. Nun hat sie geschlossen. Mit „Freie Presse“ sprach Inhaber Lars Höppe über die Hintergründe. Ganz aufgeben will er aber noch nicht.
Denise Märkisch
Mehr Artikel