QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Lars Ricken spricht zu den Aktionären.
Lars Ricken spricht zu den Aktionären. Bild: Bernd Thissen/dpa
Wirtschaft

Abschied auf Raten: Letzte Watzke-Rede vor BVB-Aktionären

Noch ist Hans-Joachim Watzke im Amt. Aber im kommenden Jahr wird der BVB-Geschäftsführer bei der Hauptversammlung nicht mehr vor die Aktionäre treten. Auch der Aufsichtsratschef verabschiedete sich.

Dortmund.

Personeller Wechsel und Abschied bei Borussia Dortmund: Mit Hans-Joachim Watzke hat der bisherige Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung am Montag bei der Hauptversammlung seine letzte Rede vor den Aktionären gehalten. Der langjährige Manager der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wurde mit langanhaltendem Applaus verabschiedet. Erstmals saß der ehemalige Profi und Leiter des Jugendzentrums Lars Ricken als Geschäftsführer mit auf dem Podium und sprach auch zu den Aktionären des Fußball-Bundesligisten. 

Auch im Aufsichtsrat des im SDax notierten Fußball-Bundesligisten gibt es nach Jahren Veränderungen. Der bisherige Vorsitzende des Kontrollgremiums, Christian Kullmann, der Vorstandschef des Essener Spezialchemieunternehmens Evonik ist, stellte sich, ebenso wie der CDU-Politiker und Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen, nicht zur Wiederwahl. Kullmann hatte das Gremium seit 2021 geleitet. Zur Wahl stellten sich der Evonik-Manager Christian Schmidt und der ehemalige BVB-Spieler und Manager Michael Zorc. Beide wurden von der Hauptversammlung mit großer Mehrheit gewählt. 

In seiner konstituierenden Sitzung nach der Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat Silke Seidel zur Vorsitzenden und Ulrich Leitermann zu ihrem Stellvertreter. Seidel ist leitende Angestellte bei den Dortmunder Stadtwerken, Leitermann Vorstandschef der Signal Iduna Gruppe. 

Umstrittene Werbepartnerschaft

Nach den Vereinsmitgliedern stimmten auch die Aktionäre bei der Hauptversammlung über das umstrittene Thema Werbepartnerschaft mit dem Waffenproduzenten Rheinmetall ab. Der Antrag von kritischen Aktionären, die Geschäftsführung wegen des Deals nicht zu entlasten, hatte aber keine Chance. Eine große Mehrheit der Aktionäre lehnte den Antrag ab.  

Aktionärsvertreter hatten die Geschäftsführung gefragt, ob es nach dem Deal mit dem Rüstungsunternehmer einen Imageschaden gegeben habe. Marketingchef Carsten Cramer verwies in seiner Antwort auf die Marktforschung und die Mitgliederzahlen. Demnach habe es laut Befragungen keinen Schaden gegeben. 195 Mitglieder seien nach Bekanntgabe des Deals ausgetreten, im gleichen Zeitraum aber 16.000 eingetreten. 

Die Partnerschaft mit Rheinmetall umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Nach Bekanntgabe des Deals hatte es Kritik von Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teilen der Fans gegeben. 

Ein Rheinmetallsprecher äußerte sich am Montag auf Nachfrage der dpa: "Wir nehmen das Stimmungsbild von der Mitgliederversammlung ernst und stehen weiterhin für Dialog und Austausch zur Verfügung. Losgelöst vom Ergebnis trägt auch diese Abstimmung dazu bei, den Diskurs um die Sicherheit unseres Landes in die Mitte der Gesellschaft zu tragen." Das Unternehmen begrüße den Vorstoß von Hans-Joachim Watzke, im kommenden Jahr ein breites Meinungsbild zu unserer Partnerschaft unter den über 200.000 BVB-Mitgliedern einzuholen. 

Rheinmetall habe, so das Unternehmen, sehr positive Reaktionen auf die Partnerschaft erfahren, sei es von Kunden, von Partnern und aus der Politik. 

Dividende

Erstmals seit der Corona-Pandemie erhalten die BVB-Aktionäre wieder eine Dividende. Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag der Zahlung von 6 Cent je Aktie großer Mehrheit zu. 

Möglich geworden ist die Dividendenzahlung von über 6 Millionen Euro, weil das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023/2024 das zweitbeste Finanzergebnis erwirtschaftet hatte. Der größte Teil des Gewinns geht in die Rücklagen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
25.11.2024
2 min.
Watzke wünscht sich Mitglieder-Meinungsbild zu Rheinmetall
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke rechnete vor, dass bei der Mitgliederversammlung nur 0,25 Prozent der 215.000 Mitglieder gegen die Partnerschaft mit Rheinmetall gestimmt hätten.
Der BVB-Geschäftsführer lobt die Diskussion unter den Mitgliedern zu einem umstrittenen Werbedeal. Aber nach seiner Auffassung sollte eine valide Aussage aller mehr als 200.000 Mitglieder vorliegen.
25.11.2024
1 min.
Michael Zorc zieht in BVB-Aufsichtsrat ein
Michael Zorc stellt sich den BVB-Aktionären in einer Rede vor.
Viele Jahre hat er für den BVB gespielt, anschließend als Manager für den Verein gearbeitet. Jetzt ist die Vereinslegende zurück - als Mitglied im Kontrollgremium.
05.12.2024
3 min.
Stempel sammeln im Bonusheft ist bald Geschichte
Noch ist die Papier-Variante beim Bonusheft Standard.
Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, wird von seiner Kasse mit hohen Zuschüssen belohnt. Künftig soll der Nachweis digital erfolgen. Das hat Vorteile.
Kornelia Noack
09:10 Uhr
1 min.
Linksabbieger übersieht VW: Zusammenstoß auf Zwickauer Kreuzung
Ein Unfall hat sich am Samstagnachmittag an der Kreuzung Kolping-/Rathenaustraße ereignet.
Bei der Kollision an der Kreuzung Kolping-/Rathenaustraße wurde ein 41-Jähriger verletzt.
Uta Pasler
09:19 Uhr
1 min.
Schneeglätte in Klingenthal: Schwere Kollision auf B 283
Bei einem Verkehrsunfall in Klingenthal wurden am Samstag drei Personen verletzt.
Winterliche Straßenverhältnisse führten am Samstag auf der B 283 bei Klingenthal zu einem schweren Verkehrsunfall. Dabei wurden drei Personen verletzt.
Claudia Bodenschatz
07.12.2024
5 min.
Busunglück, Kälte, Schnee: Erzgebirger organisieren für 48 gestrandete Menschen aus Nordrhein-Westfalen und Zwickau spontan Hutzenabend
Schnappschuss von Vereinschef Knut Scheiter. Die in Tellerhäuser gestrandeten Gäste im Dorfhaus: Die Menschen aus NRW hatten einen Busunfall.
So ticken die Menschen in der Region: Wenn Hilfe nötig ist, wird angepackt. Das haben nun die Tellerhäuser eindrücklich bewiesen. Doch wie geht die ganze Geschichte? Da kommt Knut Scheiter ins Spiel.
Jan Oechsner
Mehr Artikel