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Die Stimmung in Chinas produzierendem Gewerbe ist schlechter geworden. (Symbolbild)
Die Stimmung in Chinas produzierendem Gewerbe ist schlechter geworden. (Symbolbild) Bild: Liu Yang/XinHua/dpa
Wirtschaft
Handelsstreit: Stimmung in Chinas Industrie wird schlechter

Chinas verarbeitendes Gewerbe blickt wegen der US-Zölle deutlich pessimistischer in die Zukunft. Mag die Stimmung auch trübe sein: Peking versucht, mit einem Propaganda-Video Stärke zu zeigen.

Peking.

Unter dem anhaltenden Druck des Handelskonflikts mit den USA hat sich die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe merklich verschlechtert. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, lag der Einkaufsmanagerindex (PMI) im April bei 49 Punkten und damit 1,5 Punkte niedriger als im Vormonat. Experten hatten im Vorfeld mit einem Wert um die 50 Punkte gerechnet. 

Der PMI ist ein wichtiger Frühindikator für Analysten und Entscheider. Bei einem Wert von mehr als 50 Punkten gehen die Statistiker von einer sich ausweitenden Aktivität in den Fabriken aus. Liegt der Wert darunter, deutet dies auf schlechtere Stimmung unter den Einkaufsmanagern der Firmen hin. Für den staatlichen PMI werden eher große Staatsbetriebe befragt.

Weitere Umfrage mit sinkenden Werten

Parallel veröffentlichte das chinesische Wirtschaftsmedium "Caixin" seinen PMI, der auch die Stimmung exportorientierter und kleinerer Privatfirmen abbildet. Mit 50,4 Punkten lag dieser zwar höher, im Vergleich zu März (51,2 Punkte) verlor er jedoch deutlich. Ein Grund sei der Rückgang neuer Aufträge unter der angespannten Handelslage, hieß es. 

Damit werden seit der Eskalation im Handelskonflikt mit der neuen US-Regierung Anfang April erste Auswirkungen bei den Geschäftsaussichten der Unternehmen deutlich. Präsident Donald Trump hat die Zölle auf chinesische Waren mehrfach erhöht, so dass bei der Einfuhr mittlerweile bis zu 145 Prozent an Aufschlägen fällig werden.

China dementiert Gespräche mit US-Seite

China schlug mit Zusatzzöllen von 125 Prozent auf US-Importe zurück. Außerdem schränkte Peking den Export von wichtigen Mineralien und Magneten ein und nahm den US-Flugzeugbauer Boeing ins Visier, indem chinesische Airlines ausgelieferte Maschinen nicht mehr übernahmen. Für bestimmte Waren wie Halbleiter, bei denen die Volksrepublik abhängig von US-Herstellern ist, machte China Berichten zufolge allerdings einzelne Ausnahmen von den Importzöllen.

Eine Entspannung im Streit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften scheint nicht in Sicht. Trump beteuerte zwar, dass Gespräche mit der chinesischen Seite liefen. In China wurde dies jedoch dementiert. Die Volksrepublik bekräftigte jüngst, trotz schwacher Nachfrage im Inland und den Auswirkungen einer Immobilienkrise an ihrem Wachstumsziel von rund fünf Prozent für dieses Jahr festhalten zu wollen und sagte von US-Zöllen betroffenen Firmen Unterstützung zu. 

Peking fährt Propaganda hoch

Am Dienstag verbreitete das Außenamt ein Propaganda-Video unter dem Titel "Niemals niederknien". Darin werden düsteren Bildern aus den USA moderne chinesische Fabriken gegenübergestellt, um China als stabilen Partner anzupreisen. "Sich einem Tyrannen zu beugen ist wie Gift zu trinken, um den Durst zu stillen", heißt es in dem Video. In Peking besteht die Sorge, dass Washington andere Länder dazu bringen könnte, handelspolitische Zwangsmaßnahmen gegen China einzuführen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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