Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Verpflichtende Überprüfungen des Zahlungsempfängers sollen Überweisungen sicherer machen. (Symbolbild)
Verpflichtende Überprüfungen des Zahlungsempfängers sollen Überweisungen sicherer machen. (Symbolbild) Bild: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Wirtschaft
Mehr Sicherheit für Bankkunden bei Überweisungen

Eine Überweisung ist heute in Sekundenschnelle möglich. Sind Daten fehlerhaft oder haben Betrüger die Hände im Spiel, ist das Geld weg. Neue EU-Vorgaben sollen mehr Schutz bieten.

Frankfurt/Main.

Mehr Schutz für Verbraucher vor betrügerischen oder fehlerhaften Überweisungen: Banken müssen künftig bei Überweisungen im Euroraum vor der Freigabe prüfen, ob der Name des Zahlungsempfängers und die eingegebene internationale Bankkontonummer IBAN mit den Daten des Zielkontos übereinstimmen. Der Zahlende wird binnen Sekunden über das Ergebnis des Checks informiert und kann auf dieser Basis entscheiden, ob er das Geld transferiert oder nicht. Die Banken müssen entsprechende EU-Vorgaben ab dem 9. Oktober umsetzen. 

Bisher müsse ein Zahler den Daten vertrauen, die ihn per Rechnung oder E-Mail erreichen, sagt Ingo Beyritz, Leiter Zahlungsverkehr beim Bundesverband deutscher Banken (BdB). "Allein anhand dieser Daten können Sie als Zahler nicht entscheiden: Sind das saubere Daten?" Künftig würden Daten zwischen Geldhäusern für den Zahler transparent abgeglichen bevor die Zahlung ausgeführt wird, erläutert Beyritz.

Weiterer Baustein der EU gegen Betrug im digitalen Raum

Diese sogenannte Empfängerüberprüfung (Verification of Payee, kurz: VOP) ist Teil einer EU-Verordnung (EU 2024/886). Ziel ist, insbesondere beim Online-Banking für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Die Empfängerüberprüfung bei Euro-Überweisungen wird auch am Bankschalter durchgeführt, wenn dort ein Überweisungsbeleg abgeben wird. Vom 9. Juli 2027 an gilt die EU-Vorgabe innerhalb der gesamten Europäischen Union.

Nicht immer muss es sich um Betrug handeln, wenn die Bank bei einer Empfängerüberprüfung dem Kunden zurückmeldet, dass mit den Daten etwas nicht stimmt. Etwa dann, wenn auf der Überweisung der Name steht, den der Zahlende vom Ladenschild kennt, die Bank das Konto aber unter dem Namen des Firmeninhabers führt.

Neuer Service soll möglichst kostenlos sein

Die Privatbanken in Deutschland sind aus Sicht ihres Dachverbandes BdB technisch auf die Umsetzung vorbereitet. "Wir erwarten keine Probleme dabei", sagt Beyritz. 

Zusätzlich Entgelte und Gebühren für die Kundschaft sollte der neue Service nach Maßgabe der Europäischen Union nicht nach sich ziehen. Der BdB informiert: "Weder Zahler noch Zahlungsempfänger zahlen für die Empfängerüberprüfung."

Die Banken müssen die EU-Vorgaben im Oktober umsetzen. (Symbolbild)
Die Banken müssen die EU-Vorgaben im Oktober umsetzen. (Symbolbild) Bild: Angelika Warmuth/dpa

Nicht alle Staaten im Euro-Zahlungsverkehrsraum machen mit

Der Euro-Zahlungsverkehrsraum ("Single Euro Payments Area"/SEPA) umfasst die 27 Staaten der Europäischen Union sowie Großbritannien, Norwegen, Liechtenstein, Island, die Schweiz, Monaco, Andorra, Vatikanstadt und San Marino. Die IBAN ("International Bank Account Number") soll Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen in diesen 36 Ländern grenzüberschreitend standardisieren und so beschleunigen. 

Die Nicht-EU-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen können entscheiden, ob sie die EU-Vorgaben zur Empfängerüberprüfung übernehmen. Für Überweisungen von und nach Großbritannien sowie die Schweiz ist keine Empfängerüberprüfung vorgesehen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
07:00 Uhr
3 min.
Achtung Baustelle: Auf diesen Straßen in der Region Freiberg-Flöha müssen Autofahrer mit Behinderungen rechnen
Grafik: Tilo Steiner
Zahlreiche Baumaßnahmen laufen derzeit in und um Freiberg und Flöha. Ab Montag ist in der Kreisstadt eine vielbefahrene Kreuzung gesperrt. „Freie Presse“ gibt einen Überblick, wo Verkehrsteilnehmer mit Behinderungen rechnen müssen.
FP
20.06.2025
5 min.
Clever telefonieren und surfen im Urlaub
Urlaubsfalle Mobilfunk: Auch ohne Roaminggebühren kann die Handynutzung auf Reisen teuer werden. Wer WLAN-Calls & Co. nicht deaktiviert, zahlt schnell drauf.
Nicht nur zu Hause hat man die Handyrechnung gern im Griff, sondern auch auf Reisen. Zum Glück ist die Mobilfunk-Nutzung in EU-Ländern inzwischen sehr komfortabel. Es gibt aber noch viel zu beachten.
07:00 Uhr
3 min.
In Anlehnung an indisches Holi-Fest: Zwickau erhält Farbfestival „Paint the Sky“
Auch im Erzgebirge fanden bereits Holi-Festivals statt, wie hier 2019.
Was sich Zwickauer Jugendliche gewünscht hatten, wird jetzt Realität: ein Farbfestival. Was geplant ist.
Sabrina Seifert
18.06.2025
2 min.
EU-Staaten: Mehr Verbraucherschutz im Zahlungsverkehr
Mehr Transparenz bei Gebühren und mehr Schutz vor Betrug: EU-Staaten treiben neue Regeln voran (Symbolbild)
Neue Regeln sollen Verbraucher besser vor Betrug beim Bezahlen schützen. Auch an Geldautomaten soll sich etwas ändern. Die Branche sieht den Vorstoß nicht nur positiv.
09:30 Uhr
5 min.
Rennen, Regen, Rasenmäher: Die Bilder vom MotoGP 2025 auf dem Sachsenring
 30 Bilder
Beim Zeitfahren am Samstag im Regen lieferte Marc Marquez die beste Zeit.
Dieses Wochenende verwandelt sich der Sachsenring wieder zum Mekka der Motorsport-Fans. Hier gibt‘s Fotos von der Rennstrecke, dem Ankerberg und der Partymeile.
unserer Redaktion
11.07.2025
4 min.
Von Bier bis Pina Colada: So teuer ist das Schlemmen am Sachsenring
Diese Fans aus Freiberg würden sich wünschen, dass das Bier etwas günstiger wäre. Trotzdem war es für sie – wie für die meisten Besucher – bei den Getränken die erste Wahl.
Beim Moto-GP sind am Wochenende Rennfahrer und Besucher aus der ganzen Welt zu Gast. Wie international ist das kulinarische Angebot? Und was kostet der Spaß?
Cristina Zehrfeld
Mehr Artikel