Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Wirtschaft

Keine weiteren Seuchenfälle - London verhängt Importverbot

Die Maul- und Klauenseuche ist hochansteckend. Eine Ausbreitung kann verheerende Folgen für Tiere und Landwirte haben. Ein weiteres Land verhängt Importbeschränkungen.

Potsdam/London.

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im brandenburgischen Hönow gibt es im unmittelbaren Umkreis von einem Kilometer keine weiteren Fälle. Sämtliche Proben seien negativ, wie das Brandenburger Landwirtschaftsministerium mitteilte. Die Proben werden im Landeslabor Berlin-Brandenburg und zum Teil auch zusätzlich im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald untersucht.

Tests gehen weiter

Die 12 Proben der Wasserbüffel aus der betroffenen Haltung seien alle positiv gewesen, sagte FLI-Sprecherin Elke Reinking. Am FLI seien außerdem Proben eines Kontaktbetriebs im Landkreis Oder-Spree, der Heu vom betroffenen Büffel-Betrieb in Hönow bezogen hatte, und Schweine, Ziegen und Rinder hält, sowie Proben von Schweinen im Bereich der Schutzzone entnommen worden, die zum Teil auch den Landkreis Barnim betreffe. Alle seien negativ. 

Nach Angaben des FLI wird weiter getestet. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg untersuche derzeit weitere Proben von Tieren aus der zehn Kilometer großen Überwachungszone. 

Gewissheit hoffentlich in den kommenden Tagen

Die Aufhebung der Schutzzone (Umkreis von 3 Kilometer) könne frühestens 15 Tage nach Abschluss der vorläufigen Reinigung und Desinfektion in den Ausbruchsbetrieben erfolgen, aber nur wenn alle in der Schutzzone gehaltenen empfänglichen Tiere mit negativem Befund klinisch untersucht worden sein. Die Schutzzone wird dann für mindestens 15 weitere Tage zur Überwachungszone.

Die Überwachungszone (Umkreis von 10 Kilometern) könne frühstens 30 Tage nach Abschluss der vorläufigen Reinigung und Desinfektion erfolgen, erklärte Reinking. Aber nur wenn eine repräsentative Anzahl von Betrieben in der Überwachungszone, in denen empfängliche Tiere gehalten werden, von amtlichen Tierärzten besucht wurden, so die FLI-Sprecherin.

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat die Landesregierung das bestehende Verbot von Tiertransporten um 48 Stunden verlängert (Archivbild).
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat die Landesregierung das bestehende Verbot von Tiertransporten um 48 Stunden verlängert (Archivbild). Bild: Annette Riedl/dpa

London verhängt Importverbot

Großbritannien hat wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche ein Importverbot für gefährdete Huftiere aus Deutschland verhängt. Es würden alle Maßnahmen ergriffen, "um das Risiko des Auftretens und der Verbreitung dieser verheerenden Krankheit zu begrenzen", sagte Veterinäramtschefin Christine Middlemiss. Der Importstopp gilt für Wiederkäuer und Schweine, einschließlich Wild und auch für frisches Fleisch von Huftieren.

Vor Großbritannien hatten bereits Südkorea und Mexiko Einfuhrstopps verhängt. Der Verband der Fleischindustrie teilte auf Anfrage mit, dass in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres knapp zwei Millionen Tonnen Schweine- und Rindfleisch in die EU und in Drittländer exportiert wurde. Der Umsatz allein in den Drittländern beläuft sich demnach im Jahr auf rund eine Milliarde Euro.

Für Menschen nicht gefährlich

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen. Betroffene Tiere zeigen häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich. Für Menschen ist sie nicht gefährlich. 

Ein Ausbruch kann aber verheerende Folgen für Tiere und Viehhalter haben. Nach einem Ausbruch in England im Jahr 2001 wurden vier Millionen Tiere getötet, hauptsächlich Schafe. Der finanzielle Schaden betrug rund 12 Milliarden US-Dollar, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit informierte. Die letzten Infektionen in Deutschland traten 1988 in Niedersachsen auf. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
07:03 Uhr
6 min.
Superstar-Feuerwerk beim Super Bowl begeistert Zuschauer
Wortstarke Halbzeitshow
Die teuersten Werbespots der Welt und eine bombastische Halbzeitshow: Der Super Bowl in New Orleans hielt, was er versprochen hatte. Für Taylor Swift gab es ungewohnte Reaktionen.
08.02.2025
1 min.
Vermisste Frau aus Hohenstein-Ernstthal gefunden
Eine 37-Jährige aus Wüstenbrand war als vermisst gemeldet worden
Eine 37-Jährige, die am Donnerstag in Wüstenbrand verschwunden war, ist wieder da. Laut Polizei geht es der Frau gut. Wo sie gefunden wurde.
Elsa Middeke
07:00 Uhr
4 min.
Nach Gebühren-Hammer: Warum ist die Abwasser-Beseitigung in Chemnitz so teuer?
Für die Chemnitzer Haushalte und Unternehmen gelten seit diesem Monat deutlich höhere Abwassergebühren. Viele Mieter müssen sich auf steigende Betriebskosten und mögliche Nachzahlungen einstellen müssen.
Mit den seit diesem Monat geltenden Gebühren zählt Chemnitz im bundesweiten Vergleich zu den Städten, die ihre Bürger beim Abwasser besonders kräftig zur Kasse bitten. Das hat viele Ursachen.
Michael Müller
15.01.2025
2 min.
Maul- und Klauenseuche: London verschärft Reisereglungen
Großbritannien reagiert auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland mit verschärften Regeln.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hat direkte Auswirkungen auf Reisen von Deutschland nach Großbritannien. Die britische Regierung verschärft die Regeln.
09.02.2025
3 min.
„Ich habe mich persönlich angegriffen gefühlt“: Warum ein Kamerad der Feuerwehr Lengefeld fast die Beherrschung verloren hat
Dieses Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Lengefeld ist 27 Jahre alt. Es kann neun Einsatzkräfte befördern und verfügt unter anderem über einen 600 Liter großen Wassertank. In den nächsten Jahren soll es ausgemustert werden.
Die Stadt Pockau-Lengefeld will ein neues Feuerwehrfahrzeug kaufen. Ein Stadtrat lehnt das ab. Sein Argument: „Die Feuerwehr fährt mit ihren Autos doch nur Parade vor den Bürgern.“
Thomas Wittig
17.01.2025
1 min.
Transportverbot für Tiere in Brandenburg wird aufgehoben
Bislang wurde das Virus nur bei einer Wasserbüffelherde festgestellt (Archivbild).
Bei manchen Bauern laufen die Ställe wegen der Maul- und Klauenseuche bereits voll. Aber morgen dürfen die Tiere den Hof wieder verlassen.
Mehr Artikel