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Toni Meggle starb nach Angaben des Unternehmens im Alter von 94 Jahren. (Archivbild)
Toni Meggle starb nach Angaben des Unternehmens im Alter von 94 Jahren. (Archivbild) Bild: Ursula Düren/dpa
Wirtschaft
Molkerei-Unternehmer Toni Meggle ist tot

Meggle war einst eine kleine Molkerei im oberbayerischen Wasserburg am Inn. Längst ist die Gruppe international für Butter und Milchprodukte bekannt. Der Mann hinter der Expansion ist nun gestorben.

Wasserburg am Inn.

Der langjährige Eigentümer des Molkerei-Unternehmens Meggle, Toni Meggle, ist tot. Wie das Unternehmen mitteilte, starb Meggle am Donnerstag im Alter von 94 Jahren. Mit ihm verliere das Unternehmen "nicht nur eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, sondern auch einen besonderen Menschen, der mit Leidenschaft und Weitblick über Jahrzehnte die Firmengruppe geprägt hat".

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte Meggle als einen "Familienunternehmer im besten Sinne". Meggle habe seine Firma mit Bodenständigkeit und Weitblick geprägt und zudem großes kulturelles und soziales Engagement gezeigt.

Von der Käserei zum Kräuterbaguette

Meggle hatte das 1886 von seinem Großvater als Käserei gegründete Unternehmen von einer regionalen Molkerei in Wasserburg am Inn zu einer international aktiven Gruppe wachsen lassen. 1956 stieg er nach seiner Ausbildung zum Molkereimeister und Industriekaufmann ins Familienunternehmen ein. 

Von 1960 an leitete er das Unternehmen als Geschäftsführer und - zunächst neben seinem Vater, dem Ideengeber zur Kräuterbutter - als Gesellschafter. 1977 gründete er die erste von mehreren Meggle-Auslandsniederlassungen in Japan. 

Über die Jahrzehnte machte Meggle das Familienunternehmen mit dem Kleeblatt zu einer bekannten Marke - unter anderem ab 1995 mit gekühlten Kräuterbaguettes. Kurz nach der Jahrtausendwende zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück, blieb aber Chef des Aufsichtsrats. 

Stiftung soll Unabhängigkeit der Firma sichern

2019 brachte Meggle durch seine Aktien die Unternehmensgruppe in eine nach ihm benannten Stiftung ein - um die Unabhängigkeit der Firma zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern, wie das Unternehmen mitteilte. "In der Satzung der Stiftung habe ich ausdrücklich und unumkehrbar angeordnet, dass das Unternehmen nicht verkauft werden darf", betonte Meggle damals.

Meggles Ehefrau Marina (l) soll das Erbe ihres Mannes nun weiterführen. (Archivbild)
Meggles Ehefrau Marina (l) soll das Erbe ihres Mannes nun weiterführen. (Archivbild) Bild: Ursula Düren/dpa

Toni Meggle wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden. Zudem ist er Ehrenbürger der Stadt Wasserburg, wo die Unternehmensgruppe weiter ihren Sitz hat. Inzwischen gehören Butterspezialitäten, gefüllte Backwaren, Käse, Milchfrischprodukte und Milchpulver zum Produktportfolio. Zuletzt hatte das Unternehmen grünes Licht für die Übernahme von Molkereien in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bekommen.

Meggles Frau Marina werde als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungs-Vorstands nun sein Vermächtnis "im Sinne seiner unternehmerischen Verantwortung weiterführen", teilte die Unternehmensgruppe mit. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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