Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
2024 haben Menschen in Deutschland wieder etwas mehr online bestellt als im Vorjahr.
2024 haben Menschen in Deutschland wieder etwas mehr online bestellt als im Vorjahr. Bild: Sven Hoppe/dpa
Wirtschaft

Onlinehandel kann sich nach Absturz wieder fangen

Nach der Pandemie haben Kunden weniger online gekauft. Inzwischen schauen die Händler aber wieder etwas optimistischer nach vorn. Beim Kaufverhalten machen ihnen vor allem zwei Dinge Mut.

Berlin.

Trotz sparsamer Kunden und Wirtschaftskrise hat sich der Onlinehandel in Deutschland nach zwei Jahren mit großen Umsatzrückgängen wieder stabilisiert und blickt zuversichtlicher nach vorn. Der Bruttoumsatz mit Waren im E-Commerce stieg 2024 nominal - also nicht inflationsbereinigt - um 1,1 Prozent auf 80,6 Milliarden Euro, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mitteilte. 

"Der E-Commerce ist wieder im Plus, obwohl die schlechte Konsumstimmung in Deutschland anhält", sagte bevh-Präsident Gero Furchheim. In diesem Jahr erwartet der Verband, dass die Umsätze nominal um 2,5 Prozent steigen. Bei gutem Verlauf sei auch mehr möglich, weil die Konsumenten viel gespart und damit Rücklagen gebildet hätten. Die Corona-Pandemie hatte dem Onlinehandel große Zuwächse beschert. Die Erlöse stiegen auf knapp 100 Milliarden Euro im Jahr, brachen 2022 und 2023 aber stark ein. 

Inzwischen schauen die Händler optimistischer in die Zukunft. Dafür gibt es laut Furchheim mehrere Gründe. Nicht nur sei zuletzt die Zahl derjenigen gestiegen, die künftig mehr Geld für Online-Käufe ausgeben wollen. Kunden kauften derzeit zudem besonders häufig nach einem Impuls auf Social-Media-Plattformen. Großer Nachfrage erfreue sich außerdem der Handel mit gebrauchten und wiederaufbereiteten Artikeln. 

Die Zahlen des Branchenverbands stützen sich auf repräsentative Verbraucherbefragungen. Mehr als 700 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren werden jede Woche befragt, was sie online gekauft und wie viel Geld sie ausgegeben haben. 

Kunden geben mehr für Event-Tickets und Medikamente aus

Die größten Umsatzzuwächse im Onlinehandel verzeichneten 2024 laut Verband die Kategorien Medikamente (+6,3 Prozent), Lebensmittel (+5,5) und Tierbedarf (+5,4). Gesteigert wurden auch die Erlöse mit digitalen Dienstleistungen wie Reisebuchungen (+7,1) oder dem Verkauf von Event-Tickets (+14,5). Dies seien Nachholeffekte nach der Pandemie, wie es heißt. Ein Minus hinnehmen mussten Onlinehändler bei Elektroartikeln und Telekommunikation (-2,4). Kaum Bewegung gab es für den Modehandel. 

Die Online-Marktplätze konnten ihren Marktanteil den Angaben zufolge zuletzt von 53 auf 55 Prozent ausbauen. Davon profitierten auch Plattformen chinesischer Herkunft wie Temu, wie Furchheim sagt. "In 2024 machten diese Anbieter bereits 6 Prozent aller Bestellungen aus." Der Verband fordert: Die EU müsse endlich durchsetzen, dass keine unsicheren Produkte in den Markt drängten oder unfaire Wettbewerbsvorteile durch nicht gezahlte Steuern oder Zölle entstünden. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
18.02.2025
7 min.
„Wir müssen eine Schippe drauflegen“: Das sagt der VW-Sachsen-Chef zu den Sparplänen im Zwickauer Werk
VW-Sachsen-Chef Danny Auerswald in der Montage: „Wir müssen die Produktivität um 25 Prozent verbessern.“
Das Fahrzeugwerk steht vor großen Herausforderungen. Ein Verkauf ist aber keine Option. Was getan werden muss und was das für die Belegschaft bedeutet , erklärt VW-Sachsen-Chef Danny Auerswald im Interview.
Jan-Dirk Franke, Christoph Ulrich
29.01.2025
3 min.
Bund will Portale wie Temu und Shein stärker kontrollieren
Mehrere Milliarden Pakete gelangten 2024 über Onlineplattformen in die EU gelangt. Die Bundesregierung will geltendes Recht nun besser durchsetzen. (Symbolbild)
Viele Verbraucher lassen sich von den günstigen Preisen von Temu und Shein locken. Die Bundesregierung will nun stärker gegen solche Shopping-Portale vorgehen.
19.02.2025
1 min.
Bilder des Tages vom 19.02.2025
Bundeskanzler Olaf Scholz legt im VW-Werk Emden eine Dämmmatte in einen Wagen.
03.02.2025
2 min.
Kunden haben "weniger Lust auf den Schuhkauf"
Die Schuhhändler in Deutschland haben 2024 weniger Geschäft gemacht. (Archivbild)
Viele Menschen kaufen nur zurückhaltend ein. Auch bei Schuhen wird gespart. Das trifft vor allem den stationären Fachhandel. Viele Unternehmen rechnen damit, dass die Umsätze 2025 erneut sinken.
18.02.2025
3 min.
Einmaliger Feiertag 2025 in Deutschland: Nur ein Bundesland darf sich freuen
Ein Foto mit Symbolkraft: US-amerikanische (l.) und sowjetische Soldaten reichen sich am 25. April 1945 auf den Trümmern einer Elbbrücke bei Torgau die Hände. Am 8. Mai 1945, kapitulierte das NS-Reich dann: Dieses Datum gilt seither gemeinhin als Tag der Befreiung.
Millionen Deutsche haben in diesem Jahr einen Tag zusätzlich frei. Diesen einmaligen Sonderfeiertag gibt es aber nur in einem Bundesland. In einem Freistaat gibt es allerdings Überlegungen, ihn wieder dauerhaft als Gedenktag einzuführen.
Jürgen Becker
19.02.2025
2 min.
Rapper Asap Rocky in Strafprozess freigesprochen
Der Prozess gegen den Rapper endet mit Freispruch. (Archivbild)
Seit Januar stand Asap Rocky in Los Angeles vor Gericht. Partnerin Rihanna wohnte dem Strafprozess um einen Schusswaffenvorfall gelegentlich bei. Nun fällen die Geschworenen ein Urteil.
Mehr Artikel