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Die Sektkellerei erwartet für 2025 ein anspruchsvolles Marktumfeld. (Archivbild)
Die Sektkellerei erwartet für 2025 ein anspruchsvolles Marktumfeld. (Archivbild) Bild: Andreas Arnold/dpa
Wirtschaft
Sektkellerei Henkell Freixenet fürchtet US-Zölle

Das Unternehmen gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein. Auf Klimawandel und Kriegsfolgen blickt es besorgt. Was sind die Trends bei der deutsch-spanischen Sektkellerei?

Wiesbaden.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet sieht sich mit Herausforderungen wie US-Zöllen, Klimawandel und Folgen von Kriegen konfrontiert. "Wir erwarten für 2025 ein anspruchsvolles Marktumfeld. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwankungen und Unsicherheiten prägen auch weiterhin das Konsumklima", teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andreas Brokemper, mit.

Wieder schwarze Zahlen 

Das deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz. 2024 wuchsen die Erlöse nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 1,248 Milliarden Euro. Inklusive Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 1,0 Prozent auf 1,493 Milliarden Euro.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet ein Umsatzplus. (Archivbild)
Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet ein Umsatzplus. (Archivbild) Bild: Andreas Arnold/dpa

Bei seinem Gewinn hält sich das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell bedeckt - man habe aber wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Drohung mit Zöllen von 200 Prozent

Auf die schwankungsreiche Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump blickt Brokemper nach eigenen Worten "angespannt". Gegenwärtig seien es zehn Prozent etwa für Schaumweine - doch Trump habe der EU hier auch schon mit Zöllen von 200 Prozent gedroht. "Das wäre wie eine Prohibition", sagte der Manager mit Blick auf das Alkoholverbot in den USA vor 100 Jahren. 

Sorgen bereitet Henkell Freixenet nach eigenen Angaben die Produktion des Schaumweins Cava im spanischen Nordosten: "Die negativen Auswirkungen der Dürre der letzten Jahre in der Region Penedès beeinträchtigten die Geschäftsentwicklung erheblich." Laut Brokemper war die dortige Traubenernte 2023 fatal und 2024 nur wenig besser - die Preise für Cava hätten daher deutlich angehoben werden müssen. Für diesjährige Prognosen sei es noch zu früh.

Der Klimawandel eröffne aber auch neue Möglichkeiten mit der Verschiebung des Weinbaus nach Norden: "In Südengland haben wir 2022 bei Brighton das Weingut Bolney Wine Estate gekauft. Auch dort produzieren wir auf kleiner Fläche Schaumwein."

Trend zu alkoholfreien Getränken

Das Traditionsunternehmen setzt auf den Trend zu alkoholfreien Getränken. (Archivbild)
Das Traditionsunternehmen setzt auf den Trend zu alkoholfreien Getränken. (Archivbild) Bild: Helmut Fricke/dpa

Der Anteil alkoholfreier Getränke auf dem Gesamtmarkt ist Brokemper zufolge zwar noch gering. Sie seien bei Henkell Freixenet aber ein Wachstumstreiber - vor allem wegen des Gesundheitsbewusstseins und Konsumverhaltens junger Generationen. Henkell Freixenet verfolge eine "Spiegelstrategie" mit alkoholfreien Varianten seiner bekannten Marken. Hellblaue Halsschleifen - Papierstreifen - um den Flaschenhals signalisieren hier null Alkoholgehalt.

Die Umsätze ohne Sekt- und Branntweinsteuer im vergangenen Jahr wuchsen bei Henkell Freixenet nach eigenen Angaben im Vergleich zu 2023 leicht in Westeuropa sowie stärker in Osteuropa und in Nord- und Südamerika. Etwas rückläufig waren sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Asien. Die Zahl der Beschäftigten sank um 2,4 Prozent auf 3.535. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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