Standort auch in Leipzig: Warenhauskette Breuninger wird verkauft
Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete der erste Breuninger in Stuttgart, zwischenzeitlich gab es auch ein Haus in Chemnitz. Nun steht das Unternehmen zum Verkauf.
Stuttgart/Leipzig.Sie hat 13 Filialen in Deutschland (u.a. Leipzig, Erfurt, Stuttgart, Düsseldorf) und steht zum Verkauf: die Warenhauskette Breuninger.
Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Demnach wollen sich die Eigentümerfamilien vom Handelsgeschäft und von den Immobilien trennen. Der Verkaufsprozess wurde demnach bereits im Juni eingeleitet und trägt den Namen „Project Keystone“.
31 Interessenten für Breuninger
Laut Bericht haben 31 Unternehmen Interesse an Breuninger, darunter Finanzinvestoren und Handelsunternehmen – einige sind am Warenhausbetrieb interessiert, andere nur an den Gebäuden. Andere würden gerne beides übernehmen, wie etwa die thailändische Central Group oder das Family Office von Richard Baker. Der übernahm im Frühjahr die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof aus der Insolvenz.
Kaufpreis könnte 2 Milliarden betragen
Weitere Interessenten sind z.B. die Frankfurter Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union Investment als auch die Investmentbank Morgan Stanley.
Der Gesamtkaufpreis für die Breuninger-Gruppe könnte laut „Wirtschaftswoche“ knapp 2 Milliarden Euro betragen – davon allein 1,8 Milliarden für die Gebäude. Die ersten Angebote sollen bis Ende Oktober vorliegen.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Breuninger 1,5 Milliarden Euro an Umsatz. Das erste Geschäft eröffnete Eduard Breuninger 1881 in Stuttgart.
Verdi hält Arbeitsplätze vorerst für sicher
Bei der Gewerkschaft Verdi sieht man derzeit keine größere Gefahr für die deutschlandweit etwa 6500 Arbeitsplätze.
„Ich mache mir um die Arbeitsplatzsicherheit weniger Sorgen“, so der Landesfachbereichsleiter Handel, Wolfgang Krüger gegenüber der Deutschen Presseagentur in Stuttgart. Breuninger stehe deutlich besser da als andere Textilhändler. Aber: Manche Beschäftigte seien in Sorge.
Breuninger in Chemnitz machte 2001 dicht
Übrigens: Ab den 1990ern gab es einen Standort in Chemnitz. Das Haus mit mehr als 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche wurde jedoch zum September 2001 geschlossen.
Bereits 1997 hatte die Breuninger-Unternehmensleitung laut einem Bericht der „Textilwirtschaft“ angekündigt, sich von dem Standort zu trennen, bezeichnete ihn als „ein schwieriges Pflaster“. (phy)