Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
US-Präsident Trump kündigt zusätzliche Zölle gegen Kanada an.
US-Präsident Trump kündigt zusätzliche Zölle gegen Kanada an. Bild: Mark Schiefelbein/AP/dpa
Wirtschaft
Trump kündigt zusätzliche Zölle gegen Kanada an

Die kanadische Provinz Ontario hat nach heftiger Kritik Trumps bereits angekündigt, die Ausstrahlung eines Anti-Zoll-Werbeclips auszusetzen - doch Trump ging das nicht schnell genug. Nun reagiert er.

Washington.

US-Präsident Donald Trump hat zusätzliche Zölle gegen Kanada in Höhe von zehn Prozent angekündigt. Als Grund nannte der Republikaner auf der Plattform Truth Social, dass eine angeblich irreführende kanadische Werbekampagne gegen Zölle nicht sofort entfernt worden sei. Stattdessen sei sie in der vergangenen Nacht während eines Baseball-Spiels der World Series gezeigt worden, schrieb Trump. 

Am Freitag hatte die kanadische Provinz Ontario nach heftiger Kritik von Trump die Ausstrahlung des Anti-Zoll-Werbeclips ausgesetzt - jedoch nicht mit sofortiger Wirkung. Der Premierminister von Ontario, Doug Ford, kündigte auf der Plattform X an, nach einem Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney werde Ontario seine Werbekampagne ab Montag aussetzen. 

Ford: Haben unser Ziel erreicht

Trump hatte zuvor wegen des Werbeclips die Handelsgespräche mit dem Nachbarland gestoppt. Ford begründete die Pause für den Werbeclip damit, dass so die Gespräche wieder aufgenommen werden können. Nun zeichnet sich ab: Damit wird es zunächst nichts. 

Der Premierminister von Ontario hatte bereits angekündigt, dass dieses Wochenende die Werbekampagne weiterhin gezeigt werde. Man habe das Ziel erreicht, indem das amerikanische Publikum auf höchster Ebene erreicht worden sei. Intention sei gewesen, eine Diskussion darüber anzustoßen, welche Folgen Zölle auf Arbeitnehmer und Firmen haben.

Ex-Präsident Reagan in Werbung zu hören

Schon als Trump den Stopp der Handelsgespräche mit dem Nachbarland verkündete, warf er Kanada eine irreführende Werbekampagne vor. In dem von der Regierung der kanadischen Provinz Ontario veröffentlichten Video ist die Stimme des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan zu hören, der sich zu Nachteilen von Zöllen äußert. Zölle sind eines von Trumps Lieblingsinstrumenten in der Außenpolitik, wie er immer wieder betont. 

Die US-Organisation The Ronald Reagan Presidential Foundation & Institute hatte zuvor beklagt, dass die Aufnahmen einer früheren Radioansprache Reagans aus dem Jahr 1987 ohne Genehmigung für den Werbeclip verwendet worden seien - und dass die Macher des Videos die "selektiv genutzten" Aussagen des 2004 gestorbenen Republikaners irreführend im Video eingebettet hätten. Man prüfe rechtliche Schritte, schrieb die Organisation in einer auf X veröffentlichten Mitteilung.

In seinem jüngsten Post warf Trump Kanada nun neben Falschdarstellung auch eine "feindselige Handlung" vor. Er unterstellte auch erneut, dass Kanada Richter in den USA, die sich mit Zöllen befassen, beeinflussen wolle. 

Trump bezog sich dabei auf das oberste Gericht in den USA. Der Supreme Court befasst sich aktuell auf Antrag der US-Regierung mit Trumps Zollpolitik. Der US-Präsident erhofft sich Rückenwind von den Richtern, nachdem er vor niedrigeren Instanzen Niederlagen erlitten hatte.

Zuletzt war die Stimmung zwischen den Nachbarländern noch gut

Vor wenigen Wochen hatte Trump noch den kanadischen Premierminister Carney im Weißen Haus empfangen - und dabei freundliche Worte für ihn gefunden. Man wolle Vereinbarungen treffen, die für beide Länder gut seien, hieß es. Trump sprach auch von Fortschritten, die in den vergangenen Monaten gemacht worden seien. 

Vor wenigen Wochen war die Stimmung zwischen Kanadas Premierminister und dem US-Präsidenten noch gut. (Archivbild)
Vor wenigen Wochen war die Stimmung zwischen Kanadas Premierminister und dem US-Präsidenten noch gut. (Archivbild) Bild: Evan Vucci/AP/dpa

Zuvor waren im August Zölle der USA in Höhe von 35 Prozent auf viele Importe aus Kanada in Kraft getreten. Trump begründete den Schritt mit der Behauptung, dass Kanada zu wenig gegen Drogenhandel unternehme und Rauschgift über die Grenze in die USA gelange. Bei Carneys Besuch vor ein paar Wochen hatte Trump dann gelobt, dass das Land nun stärker gegen den Drogenhandel vorgehe. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
10.11.2025
3 min.
Sinkende Schülerzahlen an Sachsens Grundschulen: Minister streicht ab 2026 bisherige „Buschzulage“ - fast überall
Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU) bei einem Schulbesuch im August. Für künftige Grundschullehrer, die ab Februar 2026 ihr Referendariat beginnen, entfällt der Anwärtersonderzuschlag von monatlich knapp 1260 Euro brutto.
Mit 3052 Euro brutto gehören viele angehende Lehrkräfte in Sachsen bundesweit zu den Spitzenverdienern unter Referendaren. Ab Februar hängt die Chance auf den Sonderzuschlag aber von der Schulart ab.
Tino Moritz
24.10.2025
4 min.
Ärger mit Trump: Anti-Zoll-Werbeclip in Kanada wird pausiert
US-Präsident Trump hat die Handelsgespräche mit Kanada für beendet erklärt. (Archivbild)
Wegen eines Werbeclips in Kanada, in dem Zölle schlecht wegkommen, hat der US-Präsident die Handelsgespräche mit dem Nachbarland gestoppt. Jetzt reagiert die Provinz Ontario.
14:01 Uhr
2 min.
Nächster Hyundai Nexo kommt mit mehr Power und Platz
Hyundai setzt weiterhin auf Wasserstoffantrieb: Die zweite Generation des Nexo startet Anfang 2026 mit verbesserter Technik.
Sie brennen für die Brennstoffzelle: Während die anderen meist aufs reine E-Auto setzen, nutzt Hyundai auch weiterhin Wasserstoff als zusätzlichen Energieträger und bringt dafür nun einen neuen Nexo.
09.11.2025
4 min.
Mit dem Deutschland-Ticket von Chemnitz nach Berlin: Was sich auf der Strecke über Elsterwerda ändern wird
Die Regionalbahn-Linie 45 verbindet Chemnitz mit Elsterwerda. Dort kann man nach Berlin umsteigen.
Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember fällt für Reisende eine günstige Ausnahmeregelung weg. Dennoch kann der Weg über Elsterwerda führen. Lange Wartezeiten auf dem kleinen Bahnhof müssen Zugfahrende aber in Kauf nehmen.
Ingolf Wappler
14:01 Uhr
6 min.
Mit dem Nexo brennt Hyundai weiter für die Brennstoffzelle
Forscher Antritt: Auch mit den rund 179 km/h Spitze lässt sich beim Hyundai Nexo gut leben.
Alle Welt setzt aufs E-Auto. Während die meisten dabei nur an den Akku denken, probiert es Hyundai zusätzlich weiterhin mit der Brennstoffzelle. Im neuen Nexo machen sie wieder große Fortschritte.
Thomas Geiger, dpa
01.11.2025
3 min.
Kanadas Premier Carney entschuldigt sich bei Trump
Der Zölle-Clip hatte das Verhältnis zwischen US-Präsident Donald Trump und Kanadas Premier Mark Carney belastet. (Archivbild).
Ein TV-Werbeclip aus Kanada gegen Zölle hatte US-Präsident Trump zutiefst verärgert. Jetzt entschuldigt sich Kanadas Premier - und ist inmitten der Handelskonflikte sichtlich um Entspannung bemüht.
Mehr Artikel