Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Zollerleichterung soll auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, etwa für BMW mit seiner Fabrik im Bundesstaat South Carolina. (Archivbild)
Die Zollerleichterung soll auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, etwa für BMW mit seiner Fabrik im Bundesstaat South Carolina. (Archivbild) Bild: picture alliance / dpa
Wirtschaft
Trump plant Erleichterungen bei Zöllen auf Autoteile

Nach Donald Trumps Ankündigung von Zöllen auf Autoteile warnte die Branche vor deutlichen Preiserhöhungen in den USA. Die Botschaft ist im Weißen Haus angekommen - zumindest ein bisschen.

Washington.

Autobauer in den USA bekommen bei den Zöllen auf Bauteile Erleichterungen. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein hochrangiger Mitarbeiter des Handelsministeriums. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hatte zuvor erklärt, Präsident Donald Trump werde im Laufe des Tages (Ortszeit) Dekrete zu Autozöllen unterzeichnen. Die Regierung reagierte damit auf Klagen der Branche.

Trump selbst sagte, es sei lediglich eine "kleine Hilfestellung" während einer "kurzen Übergangsphase". Die Erleichterungen hielten sich aber sehr in Grenzen, schob er nach. "Im Grunde zahlen sie 25 Prozent", betonte er mit Blick auf die Autohersteller

Mit den neuen Ausnahmen sollen Abgaben für importierte Bauteile bei Montage in den USA abgemildert werden. Wie der Vertreter des US-Handelsministeriums bestätigte, sollen für Autoteile nicht die zusätzlichen Zölle auf Aluminium und Stahl fällig werden. Dies solle eine Doppelbelastung vermeiden. 

Die Regelung solle auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, sagte der Mitarbeiter. Als Beispiel nannte er BMW mit seiner Fabrik im Bundesstaat South Carolina oder Mercedes im Bundesstaat Alabama. Die US-Werke der deutschen Autohersteller sind auf Importe aus Drittländern angewiesen. Auch deutsche Unternehmen exportieren in größerem Umfang Autoteile in die USA - sowohl als Lieferung für amerikanische Autobauer als auch für die Autofabriken deutscher Hersteller in den USA.

Rückzahlungen bei Autoteile-Zöllen

Nun ist den Angaben aus dem Ministerium zufolge eine Übergangsphase bei den 25-Prozent-Zöllen für Bauteile geplant. Hersteller sollen davon im ersten Jahr bis zu 3,75 Prozent des Werts eines in den USA gebauten Fahrzeugs erstattet bekommen, schrieb das "Wall Street Journal". Im zweiten Jahr falle der Anteil auf 2,5 Prozent - ab dem dritten Jahr sei dann Schluss, sagte der Regierungsvertreter.

Trump hatte Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos und Bauteile verkündet. Die Abgabe für fertige Autos trat bereits Anfang April in Kraft, die für Teile soll am 3. Mai folgen. Finanzminister Scott Bessent sagte auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die Erleichterungen würden wesentlich zur Ausrichtung der amerikanischen Automobilproduktion beitragen.

Aus der Industrie gab es Warnungen vor drastischen negativen Folgen und Preiserhöhungen. Denn nach Schätzungen von Marktforschern wird rund die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge außerhalb des Landes montiert. Selbst US-Hersteller produzieren viele Wagen im Ausland, etwa in Mexiko. Und auch die in den USA gebauten Fahrzeugen kommen schätzungsweise nur zu 40 bis 50 Prozent aus dem eigenen Land.

US-Handelsminister Howard Lutnick betonte in einer Stellungnahme bei Bloomberg, die Regierung belohne damit Hersteller, die in den USA produzieren wollten. Branchenvertreter hatten nach Trumps Zöllen auch darauf hingewiesen, dass die Fabriken nicht kurzfristig in die Vereinigten Staaten verlegt werden könnten. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
12.05.2025
5 min.
Kehrtwende im Handelsstreit: China und USA senken Zölle
China und die USA einigten sich auf eine vorläufige Reduzierung der Zölle. (Symbolbild)
Der Druck ist vorerst etwas raus: Für 90 Tage wollen China und die USA ihre gegenseitigen Zölle deutlich reduzieren. Woher kam das Umdenken?
Johannes Neudecker und Christiane Oelrich, dpa
19:09 Uhr
2 min.
Erzgebirgskrimi: Filmteam sucht Komparsen
Die Stars des Erzgebirgskrimis: die Kommissare Karina Szabo (Lara Mandoki) und Robert Winkler (Kai Scheve) sowie Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach).
In und um Annaberg-Buchholz wird voraussichtlich ab nächster Woche eine weitere Folge der beliebten ZDF-Reihe gedreht. Dafür wurde nun ein Aufruf gestartet.
Patrick Herrl
03.05.2025
2 min.
US-Zölle auf Autoteile sind in Kraft
Trumps Zölle auf Autoteile werden wirksam. (Archivbild)
Aluminium, Stahl, Autos - und nun Autoteile: US-Präsident Trump hat auf die Einfuhr diverser Waren Zölle verhängt. Zwar gibt es einige Erleichterungen. Die Autobranche trifft es dennoch hart.
21.05.2025
3 min.
Opernfestival erhält höchstdotierten Klassikpreis der Welt
Das Festival d'Aix-en-Provence erhält in diesem Jahr den renommierten Birgit-Nilsson-Preis.
Keine Auszeichnung für klassische Musik ist mit einem solch hohen Preisgeld verbunden wie der Birgit-Nilsson-Preis. In diesem Jahr geht er zum ersten Mal an ein Musikfestival.
08:00 Uhr
4 min.
Chemnitzer Problem-Nachbarn: „Warum laufen die so lange frei rum?“
Augenscheinlich, dass hier etwas nicht stimmt: Demolierte Dachfenster der Wohnung eines Anwohners, wegen dem Nachbarn immer wieder die Polizei rufen müssen.
Sie tyrannisieren ihr Wohnumfeld, zerlegen ihre Wohnungen, halten Polizei und Feuerwehr wieder und wieder auf Trab. Doch den Behörden sind oftmals die Hände gebunden. Eine unbefriedigende Situation für alle Seiten.
Michael Müller
19:00 Uhr
4 min.
"Plötzlich zugestochen" - Polizei sucht nach 13-Jährigem
Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen.
Sie mochten sich wohl nicht, doch der Streit war bisher nur verbal. Dann soll ein 13-Jähriger einen 12-jährigen Mitschüler in der Umkleidekabine unvermittelt angegriffen haben.
Verena Schmitt-Roschmann und Antje Kayser, dpa
Mehr Artikel