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Vor der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt Ende Juni hofft die Branche auf Rückenwind. (Archivbild)
Vor der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt Ende Juni hofft die Branche auf Rückenwind. (Archivbild) Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Wirtschaft
Umsatz der Fahrradbranche sinkt - und Kunden profitieren

Die Fahrradbranche bekommt die Nachwehen des verpufften Corona-Booms zu spüren. Kunden halten sich zurück, die Preise fallen. Verbrauchern kommt die Krise zugute.

Berlin/Frankfurt.

Nachfrageflaute und Preisrückgänge: Erstmals seit 2019 ist der Umsatz der Fahrradbranche in Deutschland gesunken. Im vergangenen Jahr gingen zudem Jobs verloren, zeigen neue Zahlen des Verbands "Zukunft Fahrrad", die in Berlin vorgestellt wurden. Positiv aus Kundensicht: Sie können sich über Rabatte freuen.

"Das Jahr 2024 markierte nach dem Aufschwung der vorherigen Jahre einen relativen Tiefpunkt für die Fahrradbranche, ähnlich wie die deutsche Wirtschaft", heißt es. "Unternehmen litten unter nachlassender Nachfrage, Preisrückgängen und den Nachwehen überfüllter Lager."

Starke Umsatzrückgänge

2024 erzielte die Fahrradbranche mit Herstellung, Handel, Reparaturen und Services - darunter Dienstrad-Leasing und Sharingdienste - einen Umsatz von 27,2 Milliarden Euro. Das sind laut Verband rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr (29,3 Mrd. Euro). Die Zahl der direkt Beschäftigten sank auf 76.700 nach 77.500 im Jahr zuvor.

Bei vielen Händlern sind die Lager voll - die Folge sind sinkende Preise. (Archivbild)
Bei vielen Händlern sind die Lager voll - die Folge sind sinkende Preise. (Archivbild) Bild: Heiko Rebsch/dpa

Allerdings folgt der Rückgang auf einen Boom in der Corona-Pandemie, als viele Menschen das Radeln als Draußen-Sport mit Abstand entdeckten. Zwischen 2019 und 2023 verdoppelte sich der Umsatz fast. Doch in den goldenen Zeiten verschätzten sich viele Händler: Als die Nachfrage abebbte, saßen sie auf hohen Lagerbeständen.

Die Folge sind fallende Preise. So kostete ein E-Bike 2024 laut Zweiradindustrieverband im Schnitt 2.650 Euro, rund 300 Euro weniger als im Vorjahr.

Nun stabilisiere sich die Situation, heißt es bei "Zukunft Fahrrad". "Die aktuelle Geschäftslage wurde in den letzten Monaten deutlich positiver eingeschätzt, und auch die Lagerbestände normalisieren sich spürbar." Auch sei das Geschäft mit Dienstradleasing, mit dem Firmen ihren Beschäftigten Fahrräder anbieten, robust.

Fördermittel auch für E-Pedelecs

Von der Politik fordert der Verband vor der Branchenmesse "Eurobike" in Frankfurt (25. bis 29. Juni) einen stärkeren Ausbau von Radwegen sowie mehr Fördermittel: Nicht nur Elektroautos, sondern auch E-Pedelecs sollten als Teil der E-Mobilität mit Kaufanreizen angeschoben werden.

Die Fahrradwirtschaft könne zum "Motor nachhaltiger Mobilität" werden, sagte Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von "Zukunft Fahrrad". Ihre Bedeutung für Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen sei gewachsen.

Es bleibe viel ungenutztes Potenzial, kritisiert der Verband, dem mehr als 100 Firmen angehören. Die Bedeutung der Branche reiche weit über ihre Kernbereiche hinaus. So spiele sie etwa eine wichtige Rolle für den Tourismus. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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