QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Wohnungen oder Büros? Der Umbau vom einen zum anderen ist nicht billig.
Wohnungen oder Büros? Der Umbau vom einen zum anderen ist nicht billig. Bild: Bernd Weißbrod/dpa
Wirtschaft
20.09.2024

Umwandlung von Büros in Wohnungen oft zu teuer

Dank Homeoffice brauchen Firmen weniger Büros. In den sieben größten Städten sieht eine Studie theoretisches Potenzial, daraus 60.000 Wohnungen zu schaffen. Doch längst nicht alle würden sich rechnen.

München.

Die Folgen des Homeoffice schaffen in Deutschland Platz für Tausende Wohnungen, weil weniger Büros gebraucht werden. Doch nur bei einem Teil ist die Umnutzung rechtlich und technisch möglich und nur ein Teil davon ist wirtschaftlich rentabel, wie eine Studie des Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers ergab. Das Ergebnis dürften dabei zudem meist teurere Wohnungen sein. Ein "Gamechanger" für den Wohnungsmangel ist die Umwandlung von Büros also nicht, sagt Ifo-Experte Simon Krause. Sie könne die Situation nur lindern. 

Für die Studie haben sich Ifo und Colliers die Immobilienmärkte in den sieben größten deutschen Städten angesehen. Dort sehen sie angesichts des aktuellen und erwarteten Büroleerstands sowie technischer und rechtlicher Einschränkungen genügend Raum, um rund 60.000 Wohnungen für 102.000 Menschen zu bauen. Für kleinere Städte gehen die Autoren davon aus, dass das Potenzial angesichts niedrigerer Mieten und geringerem Wohnungsmangel kleiner ausfällt. 

Doch dass in den sieben Städten wirklich 60.000 Wohnungen aus Büros entstehen, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn bei mehr als der Hälfte würde sich der Umbau schlicht nicht rechnen, sagt Krause. Dahinter steckt einerseits, dass Flächen verloren gehen, zudem müsse viel umgebaut werden, neue Flure, neue Heizungstechnik, neue Wände, um einige Beispiele zu nennen. Im Endeffekt mache man aus dem Büro wieder einen Rohbau und baue ihn dann neu zu Wohnungen aus.

Diese Kosten sind auch der Grund, warum Krause und seine Co-Autoren erwarten, dass aus Büros keine günstigen Wohnungen entstehen werden. Damit sich die Umwandlung für Investoren rechne, müssten sie eher teurere Wohnungen anstreben.

Doch Krause sieht auch Möglichkeiten, mehr Wohnungen aus Büros zu schaffen. Dafür müssten Städte und Politik das Thema aber früh angehen. Wenn Bebauungspläne und Baurecht geändert würden, könne dies dazu beitragen, dass mehr potenzielle Flächen zur Verfügung stünden. 

Für leerstehende Büros, bei denen sich eine Umwandlung in Wohnungen nicht anbiete, fordern die Studienautoren "kreative Nachnutzungskonzepte". Eine Möglichkeit sehen sie dabei in Teilumnutzungen, die die Gebäude mit Nahversorgungs-, Einzelhandels- oder Gastronomieangebote insbesondere im Erdgeschoss attraktiver machen. Als weitere Optionen nennt die Studie medizinische Einrichtungen, kulturelle oder kreative Räume oder auch Freizeit- und Sportangebote. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
15:42 Uhr
2 min.
Nato übt Bündnisverteidigung mit Atomwaffen
An diesem Montag ist es wieder so weit: Die Nato beginnt ihre jährliche Atomwaffenübung. (Archivbild)
Im Luftraum über Westeuropa wird wieder für das Horrorszenario eines Atomkriegs trainiert. Für Russland soll das Manöver eine Botschaft sein.
11.10.2024
1 min.
Ifo: Wohnungsbau leidet stärker unter Auftragsmangel
Der Auftragsmangel im Wohnungsbau weitet sich aus.
Mehr als die Hälfte der Wohnbaubetriebe in Deutschland beklagen fehlende Aufträge. Das Ifo-Institut sieht keinen Hoffnungsschimmer.
18.09.2024
3 min.
Umfrage: Beschäftige kommen wieder öfter ins Büro
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice fest etabliert. (Archivbild)
Fünf Tage pro Woche in der Firma - mit dem Homeoffice ist das für viele Bürobeschäftigte vorbei. Eine neue Umfrage sieht in Metropolen wieder mehr Anwesenheit. Es gibt aber Unterschiede nach Branchen.
15:42 Uhr
2 min.
CDU: Erster leichter Mitgliederzuwachs seit 25 Jahren
Seit Jahrzehnten haben die Christdemokraten mit zurückgehenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. Dass sich dies nun leicht gedreht hat, wird in der Parteispitze vor allem einem zugeschrieben.
Seit Jahrzehnten haben die Christdemokraten mit zurückgehenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. Dass sich dies nun leicht gedreht hat, wird in der Parteispitze vor allem einem zugeschrieben.
13.10.2024
2 min.
Pilzsucherin spurlos verschwunden: Großeinsatz bei Hohenstein-Ernstthal
Robert Schiemann vom DRK war mit dem Quad mehrere Stunden auf Vermisstensuche im Wald unterwegs.
Mit einem Großaufgebot an Rettungskräften wurde am Samstagabend nach einer vermissten Pilzsammlerin gesucht. Mit Erfolg?
Cristina Zehrfeld
08:10 Uhr
2 min.
Tschüss, Sachsen: Die höchste Rutsche Deutschlands steht künftig nicht mehr im Sonnenlandpark
Noch der größe seiner Art in Deutschland: der Rutschenturm im Sonnenlandpark.
Nahe Chemnitz können Besucher aus bis zu 25 Metern Höhe in die Tiefe rutschen. Doch bald legt ein anderer Freizeitpark noch eine Schippe drauf.
Patrick Hyslop
Mehr Artikel