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Wirtschaft
Union will schnellen Wechsel an Bahn-Spitze

Die Zeit von Richard Lutz als Bahnchef dürfte bald vorbei sein. Union und SPD wollen einen Neuanfang in der Führung des bundeseigenen Konzerns.

Berlin.

Die Union dringt auf einen schnellen Wechsel an der Spitze der bundeseigenen Deutschen Bahn. "Das ist kein Projekt, das wir erst zum Ende der Legislaturperiode angreifen wollen. Vorstands- und Aufsichtsratsentscheidungen gehören an den Anfang", sagte Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind als Mitglieder des Bundestags und Vertreter des Eigentümers nicht zufrieden mit dem, was Vorstand und Aufsichtsrat der Bahn in den letzten Jahren abgeliefert haben." 

Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Lange zudem: "Der Bahnvorstand muss um ein Drittel verschlankt werden". Derzeit hat das Gremium acht Mitglieder. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es auch mit Blick auf die Gesellschaft für das Gleisnetz: "Sowohl beim DB-Konzern als auch bei der InfraGO soll eine Neuaufstellung von Aufsichtsrat und Vorstand erfolgen, mit dem Ziel, mehr Fachkompetenz abzubilden und eine Verschlankung zu erreichen." 

Vorstandschef der Deutschen Bahn ist seit März 2017 Richard Lutz. Der Vertrag des 60-Jährigen, der seit 1994 im Unternehmen ist, läuft noch bis März 2027. Gefragt zu seiner Zukunft sagte er gerade dem Portal "t-online", in Angststarre verfalle er jedenfalls nicht. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Werner Gatzer (66), früherer langjähriger Staatssekretär im Bundesfinanzministerium

Unzufrieden mit Führung der Bahn

Lange ist als Unions-Fraktionsvize zuständig für Verkehr und war in den Koalitionsverhandlungen Mitglied der Arbeitsgruppe Verkehr. Mit Blick auf den Zustand des Schienennetzes und die mangelhafte Pünktlichkeit der Züge sagte er der dpa: "Es gab viele Folien und Charts, aber es wurde wenig von dem umgesetzt, was versprochen wurde. Das Ergebnis hat auch etwas mit der Führung des Konzerns zu tun." Wenn man mit der Führung eines Unternehmens nicht mehr zufrieden sei, müsse man handeln. "Das betrifft den Vorstand, das betrifft aber natürlich auch den Aufsichtsrat als Kontrollorgan. Wir halten eine Verschlankung der Gremien für dringend geboten." 

Bahn in Krise

Bei der Deutschen Bahn gibt es massive Probleme mit unpünktlichen Zügen. Im vergangenen Jahr waren nur 62,5 Prozent der Fernzüge pünktlich unterwegs. Das Schienennetz ist marode. Hoch belastete Strecken sollen in den kommenden Jahren grundlegend saniert werden. Das kostet viele Milliarden Euro. Den Anfang machte im vergangenen Jahr die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Die Bahn fuhr zudem im vergangenen Jahr erneut einen Milliardenverlust ein. (dpa)

 

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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