Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im April leicht (Archivbild).
Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im April leicht (Archivbild). Bild: Daniel Karmann/dpa
Wirtschaft
Verhaltene Frühjahrsbelebung: Arbeitslosigkeit sinkt leicht

Die Frühjahresbelebung auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleibt weiter schwach - wenngleich sie höher ausfällt als noch in den Vorjahren.

Nürnberg.

Dank einer leichten Frühjahresbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im April im Vergleich zum Vormonat um 36.000 auf 2,932 Millionen Menschen gesunken. Das sind 182.000 mehr als im April 2024, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum März um 0,1 Punkte auf 6,3 Prozent zurück. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte. Für die April-Statistik zog die Bundesagentur Datenmaterial heran, das bis zum 10. April vorlag.

"Die Frühjahrsbelebung fällt auch im April vergleichsweise schwach aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung gehen zwar zurück; saisonbereinigt ändern sie sich aber nur wenig", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, in Nürnberg. Allerdings: In den beiden Vorjahren war die April-Belebung mit einem Minus von 8.000 beziehungsweise 20.000 noch schwächer ausgefallen.

Was sich bei der Kurzarbeit tut

Die Kurzarbeit bewegte sich wenig. Nach aktuellen Daten wurde von Arbeitgebern vom 1. bis einschließlich 24. April für 37.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Ob dies tatsächlich in Anspruch genommen wird, muss sich erst zeigen. 

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Februar 2025 zur Verfügung. In diesem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten für 244.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 14.000 weniger als im Januar, aber 43.000 mehr als im Februar des Vorjahres.

Minister sieht sich bestätigt

Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht unter anderem in der Inanspruchnahme von Kurzarbeit ein Zeichen für das Funktionieren der Arbeitsmarktpolitik. "Unser Arbeitsmarkt zeigt sich auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und bei allen handelspolitischen internationalen Unsicherheiten als starke Stütze für sozialen Zusammenhalt. Unternehmen und Beschäftigte nutzen die verfügbaren Instrumente: 
Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze, gezielte Qualifizierungen stärken Fachkräfte für die Transformation", sagte Heil. "Gerade rund um den 1. Mai ist klar: Gute Arbeit und sichere Beschäftigung bleiben das Rückgrat unseres Landes."

Und was die Arbeitgeber sagen

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht die Lage kritischer: "Der Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigt deutlich: Ohne wirtschaftspolitische Impulse gibt es keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Wegen des weiter stagnierenden Wachstums bleibt eine echte Belebung am Arbeitsmarkt leider aus."

Die Zahl der offenen Stellen und damit die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin relativ hoch, wenn auch rückläufig. Im April waren 646.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet, 55.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Beschäftigten wachse weiter, das Wachstum habe sich aber seit 2018 stetig verlangsamt. 

Bei der Ausbildung zeichnet sich noch kein klares Bild ab, weil der Ausbildungsmarkt im April noch stark in Bewegung ist. Seit Oktober 2024 haben sich den Angaben zufolge 354.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Lehrstelle gemeldet, 12.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ist mit 430.000 um 25.000 geringer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
18:00 Uhr
4 min.
Gestohlene Simson aus Zwickau taucht nach neun Jahren auf Rügen wieder auf
Unbekannte haben Max 2016 seine Simson gestohlen. Jetzt hat er sie wieder.
2016 schnappten sich Langfinger die Simson. 2025 holt ihr Besitzer Max sie auf Rügen wieder ab - zerlegt in Einzelteile. Der Diebstahl hatte für den 26-Jährigen auch etwas Gutes.
Elisa Leimert
19:26 Uhr
1 min.
Sechs Menschen bei Messerangriff lebensgefährlich verletzt
Polizei im Einsatz am Tatort. Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden
Bei dem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind nach Angaben der Feuerwehr sechs Menschen lebensbedrohlich verletzt worden. Drei weitere wurden schwer verletzt, zudem gab es drei...
19:23 Uhr
2 min.
Wadephul: derartige Zölle helfen niemandem
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) warnt Konsequenzen eines Zollstreits mit den USA.
US-Präsident Donald Trump geht im Zollstreit mit der EU wieder in den Angriffsmodus über. Deutschland warnt vor den Folgen für beide Seiten.
14.05.2025
3 min.
Schwerbehinderte sind Potenzial gegen Fachkräftemangel
Schwerbehinderte Arbeitnehmer seien im Durchschnitt besser ausgebildet als die Gesamtheit der Arbeitnehmerschaft, sagt ein Experte. (Archivbild).
Rund 180.000 Menschen mit schweren Behinderungen sind derzeit arbeitslos gemeldet. Dabei sind sie oft gut qualifiziert und könnten dem Fachkräfteproblem begegnen helfen.
21.05.2025
3 min.
Französisches Opernfestival erhält höchstdotierten Klassikpreis der Welt
Das Festival d'Aix-en-Provence erhält in diesem Jahr den renommierten Birgit-Nilsson-Preis.
Keine Auszeichnung für klassische Musik ist mit einem solch hohen Preisgeld verbunden wie der Birgit-Nilsson-Preis. In diesem Jahr geht er zum ersten Mal an ein Musikfestival.
09.05.2025
2 min.
Fast jede vierte Altenpflegekraft kommt aus dem Ausland
Eine Pflegekraft betreut in einem Seniorenhaus einen Bewohner.
Pflegekräfte werden im Zuge des demografischen Wandels händeringend gesucht. Immer mehr kommen dabei auch von außerhalb von der EU. Was sagen die Zahlen?
Mehr Artikel