QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Wirtschaftsminister Habeck (l) hatte die Vereinbarung im März 2023 in Kopenhagen mit seinem Kollegen Lars Aagaard unterzeichnet. (Archivbild)
Wirtschaftsminister Habeck (l) hatte die Vereinbarung im März 2023 in Kopenhagen mit seinem Kollegen Lars Aagaard unterzeichnet. (Archivbild) Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa
Wirtschaft
08.10.2024

Wasserstoff-Pipeline von Dänemark nach Deutschland erst 2031

"Grüner" Wasserstoff soll eine Schlüsselrolle spielen beim klimafreundlichen Umbau der Industrie. Ein Nachbar gilt als enger Partner. Doch beim Zeitplan hakt es.

Kopenhagen.

Der Start einer Wasserstoff-Pipeline von Dänemark nach Deutschland verschiebt sich um mehrere Jahre. Der für 2028 geplante Bau verzögere sich bis 2031, wie das Klima- und Energieministerium in Kopenhagen mitteilte. Eine Prüfung des Staatsunternehmens Energinet habe ergeben, dass noch umfangreiche Umwelt- und Sicherheitsstudien nötig seien. Manchmal müsse man die Realität anerkennen, sagte Klimaminister Lars Aagaard der Nachrichtenagentur Ritzau.

Aagaard hatte die Pipeline im März 2023 mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vereinbart. "Grüner" Wasserstoff, der auf der Basis erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne hergestellt wird, soll eine Schlüsselrolle spielen beim klimafreundlichen Umbau von Produktionsprozessen in der Industrie. Deutschland will selbst viel "grünen" Wasserstoff herstellen, muss aber auch große Mengen importieren und will dazu auch mit weiteren Ländern wie Norwegen zusammenarbeiten. Die DIHK sprach von einem neuen Rückschlag. 

Der Abschnitt von der deutschen Grenze bis zur dänischen Stadt Esbjerg soll nun 2031 vollendet sein, die gesamte Pipeline dann 2033.

Im Bundeswirtschaftsministerium hieß es auf Anfrage, die angekündigten Verzögerungen hätten keinen Einfluss auf den angestrebten Hochlauf des Wasserstoffmarktes in Deutschland. "Wir stehen hier in ständigem Kontakt mit der dänischen Seite, auch die dänische Regierung will das Projekt so bald wie möglich umsetzen", sagte eine Sprecherin. Auf Arbeitsebene würden mögliche Beschleunigungsoptionen diskutiert. Ziel sei, die Verzögerung so gering wie möglich zu halten.

Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks nannte die Nachricht einen erneuten Rückschlag für Unternehmen, die dringend auf Wasserstoff für ihre betriebliche Klimaneutralität angewiesen seien. Bereits Ende September sei das gemeinsame Projekt zur Herstellung von grünem und kohlenstoffarmem Wasserstoff in Norwegen und dessen Export nach Deutschland gestoppt worden. 

Die Unterbrechung oder Verzögerung solcher Projekte behindere die deutsche Industrie erheblich und gefährde nicht nur das Erreichen der nationalen Klimaziele, sondern auch die Defossilisierung der Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Gleichzeitig würden Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern verlängert. Die DIHK plädiere dafür, dem Ausbau von Partnerschaften mit internationalen Wasserstoffproduzenten und dem Aufbau entsprechender Infrastrukturen höchste Priorität einzuräumen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
18:00 Uhr
4 min.
Erzgebirgsklinikum: Nach Chefarzt kündigt auch sein Nachfolger
Nach 18 Jahren als Arzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Erzgebirgsklinikum verabschiedet sich Ralf Rasch in seine eigene Praxis. Ein rein beruflicher Wechsel – Lebensmittelpunkt soll weiter Annaberg bleiben.
Unabhängig voneinander wechseln beide Mediziner von der Annaberger Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie jeweils in eine eigene Praxis. Was bedeutet das für die medizinische Versorgung?
Antje Flath
22.10.2024
3 min.
Bau von bundesweitem Wasserstoff-Kernnetz genehmigt
Die Bundesnetzagentur hat grünes Licht für den Plan von Minister Habeck zum Bau wichtiger Wasserstoff-Leitungen in Deutschland gegeben (Archivbild).
Mit 9040 Kilometern Länge wird das Netz zwar 600 Kilometer kleiner als geplant. Das werde den Hochlauf von Wasserstoff in ganz Deutschland aber nicht beeinträchtigen, betonte Minister Habeck.
22.10.2024
3 min.
Wasserstoff-Kernnetz in Sachsen: Planung genehmigt
Sachsen wird ans zukünftige Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen. (Archivbild)
Das Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland nimmt Gestalt an, mit ersten Anschlüssen in Sachsen. Bis 2032 soll das Netz vollständig stehen – aber nicht alle Regionen werden sofort profitieren.
05.11.2024
7 min.
Luxus auf dem Teller: Tipps für den Genuss von Trüffeln
Frisch geerntet: Ein Trüffelbauer hält das "schwarze Gold" in den Händen.
Trüffel gelten als der Inbegriff kulinarischen Luxus. Ihr einzigartiger Duft und Geschmack machen sie unverwechselbar. Doch was macht die Knollen so besonders und teuer? Und wie verwendet man sie?
Julia Uehren, dpa
17:24 Uhr
4 min.
Vor die Tür gesetzt: Gaststätte an der Talsperre Pöhl ist ohne Pächter
Vier Jahre lang hat André Gulder das Campingplatzlokal „Zur Auszeit“ geführt. Jetzt ist Schluss.
Für das Ladengeschäft und die Gastronomie auf dem Campingplatz Gunzenberg sucht der Zweckverband einen neuen Mieter - doch der bisherige wollte gar nicht aufhören. Wie es jetzt weitergeht.
Claudia Bodenschatz
05.11.2024
2 min.
Bargeld in der Wohnung verstecken: So besser nicht
Wohin nur mit der eisernen Reserve, die man gerne zu Hause aufbewahren möchte? Bei aller Kreativität für Verstecke gilt: Auch Einbrecherinnen und Einbrecher sind bei der Suche kreativ.
Kaffeedose, Bilderrahmen, Matratze: Wer zu Hause Bargeld verstecken möchte, wird dabei oft erfinderisch. Dabei hilft das bei einem Wohnungseinbruch gar nicht zwingend - denn auch Täter sind kreativ.
Interview: Christoph Jänsch, dpa
Mehr Artikel