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Wer bei Weltbild einen E-Book-Reader der Marke Tolino erworben hat, sollte jetzt seine Bibliothek mit der eines anderen Tolino-Buchhändlers verknüpfen, damit er weiter Zugriff auf seine E-Books hat.
Wer bei Weltbild einen E-Book-Reader der Marke Tolino erworben hat, sollte jetzt seine Bibliothek mit der eines anderen Tolino-Buchhändlers verknüpfen, damit er weiter Zugriff auf seine E-Books hat. Bild: Tolino
Wirtschaft regional
18.09.2024

Nach Weltbild-Insolvenz und Thalia-Einstieg: Warum Ex-Kunden jetzt schnell handeln müssen

Nach der Weltbild-Pleite hat das Bundeskartellamt jetzt Thalia erlaubt, Teile des insolventen Buchhändlers zu übernehmen. Das betrifft vor allem das Digitalgeschäft - und Nutzer des E-Book-Readers Tolino, die jetzt unbedingt aktiv werden sollten.

Augsburg.

Es ist eine Erfolgsgeschichte „Made in Germany“, für die Deutschlands Buchhändler Hugendubel, Thalia und Weltbild im Jahr 2013 den Grundstein gelegt hatten. Vom Stand weg wurde ihr E-Book-Reader Tolino Shine Preis-Leistungssieger bei der Stiftung Warentest und entwickelte sich mit über 600.000 verkauften Geräten zum wahren Verkaufsschlager. Inzwischen besitzen nach eigenen Angaben dieser Buchhandelsallianz um die fünf Millionen Menschen einen Tolino. Ihr Marktanteil beim digitalen Lesen lag demnach 2023 bei etwa 44 Prozent.

Weltbild ist pleite

Doch Weltbild ist jetzt raus. Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Ende August stellte es seinen Geschäftsbetrieb endgültig ein. Betroffen waren 14 Filialen. Die 440 Beschäftigten sollen im September ihre Kündigungen erhalten, hieß es.

So begründet die Kartellbehörde die Einwilligung in die Übernahme durch Thalia

Investoren, die den Betrieb übernehmen wollten, gab es zunächst nicht - bis Thalia auf den Plan trat. Deutschlands derzeit größte Buchhandelskette hatte Interesse an den Kundinnen- und Kundenbeziehungen aus dem Weltbild-Onlineshop und den von Weltbild verkauften E-Readern der Marke Tolino sowie an den Weltbild-Marken und -Domains bekundet - und darf diese nun erwerben. Das Bundeskartellamt und die österreichische Kartellbehörde haben die Freigabe erteilt, wie aus einer Mitteilung der Wettbewerbsbehörde vom Montag hervorgeht. Der Insolvenzverwalter sowie beide Parteien hätten entsprechende Verträge unterzeichnet. Maßgeblich sei dabei gewesen, „dass mit Amazon ein deutlich größerer Wettbewerber sowohl beim Onlinehandel mit gedruckten Büchern als auch im Bereich E-Books existiert“, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.

„Thalia verfügt über eine bedeutende Marktposition im Buchhandel und ist über die Plattform Tolino auch eine relevante Kraft bei E-Books. Daher haben wir uns den Erwerb der Kundinnen- und Kundendaten und der Marken von Weltbild genau angesehen“, sagte Mundt. Kundinnen und Kunden stünden mit den unabhängigen Buchhändlern, anderen Buchhandelsketten und dem Onlinehandel ausreichend Alternativen zur Verfügung.

Bei Weltbild gekaufte E-Books schnell sichern

Wer beim insolventen Unternehmen Weltbild E-Books für seinen Tolino gekauft hatte, hätte diese eigentlich schon bis zum 31. August sichern müssen, um weiterhin Zugriff auf den Lesestoff zu haben. Nutzer sollten demnach ihre E-Books und Hörbücher über den Tolino-Webreader auf den PC herunterladen und dort speichern. Optional könnten diese lokal gespeicherten E-Books dann auch über den Tolino-Webreader in die tolino cloud geladen werden, hatte Weltbild zunächst empfohlen.

Frist bis zum 30. September verlängert

Später teilte Weltbild auf der eigenen Online-Seite mit, dass der Kontozugriff bis zum 30. September verlängert worden sei. Dadurch solle sichergestellt werden, dass Kunden, die bei Weltbild E-Books, Hörbuch-Downloads oder einen Tolino-E-Reader gekauft haben, auch nach der Einstellung des Geschäftsbetriebes weiterhin auf Ihre gekauften Inhalte zugreifen können.

Thalia rät zur Verknüpfung mit der eigenen Bibliothek: So geht es

Nach dem Einstieg und der Teilübernahme des Online-Geschäfts bittet Thalia nun Kunden, die bislang einen bei Weltbild gekauften Tolino-E-Reader benutzt haben, ihre bestehende Bibliothek mit Thalia zu verknüpfen, um auch künftig ältere Inhalte abrufen zu können. „Durch die Bibliotheksverknüpfung mit Thalia wird Ihre bestehende Bibliothek in der tolino cloud hinterlegt und gesichert und ist somit auch in Zukunft zugänglich“, heißt es auf der Online-Seite von Thalia. Eine solche Bibliotheksverknüpfung von Weltbild mit Thalia sei bis zum 30. September möglich. Eine Anleitung dazu gibt es hier. (juerg)

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
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