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Wohin mit dem Geld in Krisenzeiten?

Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten, explodierende Energiepreise, Negativzinsen - viele Anlegerinnen und Anleger fragen sich, wo sie ihr Gespartes in diesen Krisenzeiten noch investieren können. Die "Freie Presse" lädt dazu am Mittwoch Experten zum Gespräch ein.

Chemnitz.

Es ist eine schwierige Gemengelage: Krieg, Rezessionsgefahr, unterbrochene Lieferketten, hohe Rohstoffpreise und eine drohende Gasknappheit verunsichern die Menschen. Jeder zweite Deutsche fürchtet sich bereits vor einem Dritten Weltkrieg. Die Verunsicherung ist auch bei Anlegerinnen und Anlegern groß.

Bei der Geld- und Vermögensanlage ist deshalb in Krisenzeiten die Beratung und Information besonders gefragt. Das stellt auch Frank Binz, Leiter des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank im Marktgebiet Leipzig-Chemnitz fest: "Neben den Folgen der Coronapandemie dominieren Fragen rund um die steigende Inflation die Gespräche. In den letzten Wochen mehren sich die Anfragen nach der geeigneten Vermögensstrategie in der Ukraine-Krise."

Das bisherige Jahr 2022 war für Anlegerinnen und Anleger nicht sehr erfreulich. Viele Anlageklassen stehen unter Druck und seit Jahren gibt es keine Zinsen auf Sparkonten. Daran wird auch die angekündigte Zinswende der Europäischen Zentralbank erst einmal wenig ändern. Attraktive Renditen auf festverzinslichen Konten wird es vorerst wohl nicht geben.

Auch der Aktienmarkt bietet wenig Erfreuliches. Die Teilnehmer am Finanzmarkt sind ebenfalls verunsichert. Das erste Halbjahr gehörte für den Deutschen Aktienindex Dax zu den schlechtesten Börsenphasen in seiner Geschichte. Von mehr als 16.000 Punkten ging es bis rund 12.500 Punkte bergab. Erst in den vergangenen drei Tagen hat sich das Börsenbarometer wieder etwas freundlicher präsentiert. Auch der wichtige US-Index S&P 500 verzeichnete das negativste Halbjahresergebnis seit 1970. Seit Monaten schwach entwickeln sich auch Anleihen, die kaum noch Rendite abwerfen.

Doch die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung haben sich in den vergangenen Monaten nicht nur in Deutschland sondern weltweit so deutlich eingetrübt, dass die oft optimistischen Gewinnschätzungen vieler Analysten kritisch gesehen werden. Zuletzt haben auch einige Unternehmen ihre eigenen Gewinnprognosen gesenkt, was zum Teil mit hohen Kursverlusten ihrer Aktien verbunden war.

Wenn ab nächster Woche die Berichtssaison für das zweite Quartal beginnt, könnte sich die eintrübende Konjunktur bereits ausgewirkt haben. Enttäuschungen sind dann nicht ausgeschlossen. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der zur Sparkassen-Gruppe gehörenden Deka-Bank, erwartet keine schnelle Beruhigung, schon wegen der Umstellung des Energiesystems in Deutschland. "An den Finanzmärkten steht jetzt vor allem die Unsicherheit im Vordergrund. Sie sorgt für rückläufige Aktienkurse und ebenfalls starke Schwankungen an den Anleihemärkten. Dieser Einfluss wird wohl für den Rest des Jahres bestehen bleiben, denn eine größere Klarheit über die energiebedingten Belastungen von Unternehmen und Haushalten in Deutschland wird es wohl erst im ersten Quartal des kommenden Jahres geben können", sagte Kater. Die Neuordnung an den Kapitalmärkten halte an. "Eine verlässliche Klarheit wird noch geraume Zeit auf sich warten lassen", so der Chefvolkswirt.

Expertengespräch zur "Geldanlage in Krisenzeiten"

Vor diesem Hintergrund hat die "Freie Presse" Expertinnen und Experten sächsischer Banken eingeladen, um mit Ihnen das Thema "Geldanlage in Krisenzeiten" zu diskutieren. Am kommenden Mittwoch, dem 13. Juli, diskutieren Verena Heinze, Alice Neumann, Frank Binz und Gunnar Bertram über die Chancen und Risiken bei der Geldanlage.

Alice Neumann leitet seit November 2021 das Geschäft mit den Privat- und Unternehmerkunden in der Commerzbank Sachsen.

Verena Heinze ist Bereichsleiterin Vertriebsmanagement und Vertreterin des Vorstandes der Sparkasse Chemnitz.

Frank Binz verantwortet den Bereich Privatkunden im Marktgebiet Chemnitz-Leipzig der Deutschen Bank.

Gunnar Bertram ist Vorstand der Volksbank Chemnitz, der zweitgrößten Genossenschaftsbank in Ostdeutschland.

Moderiert wird das Gespräch von Chefreporter Christoph Ulrich.

Das Expertengespräch zur "Geldanlage in Krisenzeiten" können Sie am Mittwoch ab 18 Uhr auf der Webseite der "Freien Presse" live verfolgen. Wenn Sie selbst Fragen zum Thema haben, können Sie schon jetzt an unsere Redaktion schreiben. Das E-Mail-Postfach steht auch während des Gesprächs bereit, sodass auch aktuell Fragen gestellt werden können.

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