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Bevor der Hunger nölt: Schnell und lecker ohne Küchen-Zirkus

In einem turbulenten Alltag kommt es oft darauf an, schnell ein Gericht zu zaubern. Doch in 30 Minuten ist eine Menge möglich und mit ein bisschen Planung kann man es sich noch einfacher machen.

Münster/Düsseldorf.

Dass die Zeit zum Kochen knapp bemessen ist, hat viele Gründe. Manche sind beruflich voll ausgelastet, andere managen eine Familie, wieder anderen fehlt einfach die Lust für lange Zubereitungen. In jedem Fall sind unkomplizierte Rezepte gefragt, möglichst mit Variationen, um Abwechslung zu haben.

Unabhängig vom Rezept - worauf kommt es grundsätzlich an, wenn schnell ein selbst gekochtes Essen auf dem Tisch stehen soll? "Die Zutaten müssen schnell gar sein", sagt Bettina Pröbsting von der Fachzeitschrift "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Kleines gart schneller

So sind Hackfleisch oder Geschnetzeltes schneller durch als ein Braten. Bei Nudeln kann man kleine oder dünnere nehmen, Kartoffeln und Gemüse werden möglichst klein geschnitten. Hier ist für zügiges Arbeiten ein scharfes Messer das A und O. 

Sie sollten außerdem die Zutaten zuerst schneiden und anbraten, die am längsten brauchen, empfiehlt Pröbsting. Bei einer Gemüsepfanne zum Beispiel die Möhren vor dem Porree.

Nicht zu viel Wasser verwenden

Ein weiterer Tipp: Zum Kochen nur so viel Wasser wie nötig nehmen. "Wenn man für Nudeln oder Kartoffeln sehr viel Wasser einfüllt, dauert es allein schon lange, bis es kocht", sagt die Redakteurin. Der Deckel auf dem Topf spart noch einmal Zeit. Und im Schnellkochtopf garen zum Beispiel Kartoffeln viel schneller.

Eine Möglichkeit für Gerichte ohne viel Vorbereitung ist Meal Prep. Im Grunde nur ein neuer Name für das altbekannte Vorkochen, heißt es im Ratgeber "Familienküche" der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Schon seit jeher gelte: Der Eintopf schmeckt am zweiten Tag besser. Sprich: Wer einmal bewusst mehr kocht, kann wunderbar ein zweites Mal davon essen.

Mit Meal Prep gleich mehrere Tage abdecken

Meal Prep, das bedeutet Essens-Bausteine vorzubereiten, die an mehreren Tagen unterschiedlich genutzt werden können. Oder gleich ganze Mahlzeiten zum Aufwärmen vorzukochen. Das ist zwar einmal etwas mehr Aufwand, dafür später kaum Arbeit.

Hier ein konkretes Beispiel aus der "Familienküche": Sie kochen einen großen Topf Nudeln, teilen diesen in drei Teile und machen für den ersten Tag dazu eine Linsenbolognese. Mit Gemüse und einer Soße bereiten Sie zudem einen Auflauf zu, der am nächsten Tag in den Ofen kommt. Am dritten Tag gibt es Nudelsalat.

Es ist sogar möglich, für die komplette Woche vorzukochen, dafür braucht es dann aber einmal richtig viel Zeit. Laut dem Ratgeber sollte man für die gesamten Mahlzeiten einer Woche sicher drei bis fünf Stunden Vorbereitung einplanen. Und natürlich muss der Kühl- oder Gefrierschrank groß genug sein.

Essen fertig in einer halben Stunde

Doch auch jeweils direkt am gleichen Tag zu kochen, ist in kurzer Zeit möglich. Bettina Pröbsting hat in Zusammenarbeit mit vielen Hobbyköchinnen und -köchen das Kochbuch "Schnelle Alltagsküche" erstellt. Alle Gerichte sind in der Regel in einer halben Stunde zubereitet. Zum Teil werden fertige Zutaten genutzt wie Gnocchi aus dem Kühlregal. Aber immer ist auch viel Frisches enthalten.

"Bei der Arbeit an dem Buch bin ich auf viele interessante Gerichte gestoßen", sagt die Redakteurin, die fast alles selbst nachgekocht hat. Etwa Pizzadillas aus der Pfanne. "Das ist ein Wrap, der ähnlich wie eine Pizza belegt und dann in der Pfanne gebraten wird."

Oder als deftige Mahlzeit die Gnocchi-Frikadellen-Pfanne, in die auch Champignons und Lauchzwiebeln kommen. Die Mini-Frikadellen werden aus Bratwurstmasse geformt, die aus der Hülle gedrückt wird. Sahne oder Frischkäse sowie etwas Brühe ergeben die Soße. "Ich war überrascht, wie schnell dieses Gericht fertig und auch wie lecker es ist", sagt Pröbsting.

Gyros-Nudel-Auflauf

Sehr praktisch ist nach ihren Worten der Gyros-Nudel-Auflauf: "Hier kommen alle Zutaten roh in die Form. Im Anschluss gart der Auflauf im Backofen." So ein Gericht lässt sich auch gut vorbereiten. Dann muss nur noch rechtzeitig vor der Essenszeit der Backofen eingeschaltet werden.

Neben 500 g fertig gewürztem Gyrosfleisch kommen je 2 gewürfelte Paprika und Zwiebeln sowie 250 g Gabelspaghetti in die Form. Für den Guss 200 ml Sahne mit 200 bis 400 ml Gemüsebrühe und einer Tüte Zwiebelsuppe mischen und über die Zutaten geben. Wichtig ist, dass sie mit Flüssigkeit bedeckt sind. Den Auflauf bei 200 Grad Umluft etwa 40 min im Ofen garen. Dann den Deckel abnehmen, 150 g geriebenen Käse aufstreuen und noch einmal 10 min offen überbacken.

Gemüsekuchen mit Pizzateig

Ähnlich wie Pizza und doch ganz anders schmeckt der Gemüsekuchen. Denn darauf kommen nicht Tomatensoße und Käse, sondern ein Guss aus Eiern und Crème fraîche. "Das hat noch mal so einen gewissen Drive", sagt Pröbsting.

Auf einem fertig gekauften oder selbst gemachten Pizzateig verteilt man je eine gewürfelte mittelgroße Zucchini und rote Paprika sowie eine kleine Dose Mais. Das Schöne: Der Belag lässt sich nach Belieben variieren. Für den Guss werden 2 Eier und 175 bis 200 g Kräuter-Crème fraîche verrührt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Das Ganze schließlich bei 180 Grad Ober-Unterhitze 15-20 min backen und mit Kräutern bestreut servieren.

Wesentliche Zutaten im Vorrat haben

Wichtig zu wissen: Auch eine schnelle Küche funktioniert nicht ohne Planung. Schon vor dem Einkauf lohnt es sich zu überlegen, was in der Woche gekocht werden soll und was man dafür braucht. Wer regelmäßig für die Familie kocht, dem hilft ein gut gefüllter Vorrat.

Denn viele Lebensmittel lassen sich länger lagern. "Ich habe zum Beispiel immer passierte Tomaten, Mais und Nudeln da", sagt Bettina Pröbsting."Und an frischem Gemüse Möhren und Paprika. Sie bleiben durchaus eine Woche oder länger frisch. Im Tiefkühlgerät habe ich auch immer etwa Hackfleisch und Erbsen vorrätig."

Fertiggerichte aufpeppen

Wenn gar nichts mehr geht, tut es dann auch ein Fertiggericht? Tipp der Verbraucherzentrale NRW: Achten Sie bei Fertiggerichten auf einen hohen Gemüseanteil oder versuchen Sie, die Gemüsemenge nachträglich zu erhöhen.

So lässt sich zum Beispiel eine Tiefkühl-Pizza Margherita mit Gemüse wie Rucola, Zwiebeln, Champignons und Mais aus der Dose aufpeppen. Oder man kocht etwas Gemüse und eine gewürfelte Kartoffel einige Minuten in etwas Wasser, gibt dann eine Dosensuppe darüber und erhitzt das Ganze. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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