Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
(Über-)dosis an Koffein, Zucker und Bisphenol-A: Die Zeitschrift "Öko-Test" untersuchte 22 Energydrinks und fällt ein vernichtendes Urteil.
(Über-)dosis an Koffein, Zucker und Bisphenol-A: Die Zeitschrift "Öko-Test" untersuchte 22 Energydrinks und fällt ein vernichtendes Urteil. Bild: Alexander Heinl/dpa-tmn
Essen & Trinken
Energydrinks putschen auf, aber rasseln durch den "Öko-Test"

Kein einziges empfehlenswertes Produkt: Das passiert auch bei "Öko-Test" selten. Doch bei den Energydrinks ist es nun so. Fast alle untersuchten Koffeinbrausen haben zu viele problematische Zutaten.

Frankfurt/Main.

Wenn sich Teenager schlapp, müde oder gestresst fühlen, greifen sie gerne zu süßen Energydrinks. Mit dem oft angepriesenem Energiekick verbinden sie mehr Leistungsfähigkeit oder auch Freiheit. Manche reden sich sogar ein, dass sie so ihren Durst perfekt löschen und schlürfen den koffeinhaltigen Mix literweise. 

Die Zeitschrift "Öko-Test" (Heft 5/25) hält das für keine gute Idee. Sie untersuchte 22 Energydrinks und fällt ein vernichtendes Urteil. Die Tester können kein einziges Getränk empfehlen: Zehn Marken sind "ungenügend", acht "mangelhaft" und gerade einmal vier wenigstens noch "ausreichend". Das liegt vor allem an der Dosierung der Inhaltsstoffe Koffein und Zucker sowie der Chemikalie Bisphenol-A.

Das Koffein-Problem 

Koffein ist die wichtigste Zutat in Energydrinks - und wohl auch die umstrittenste. Den festgelegten Höchstgehalt von 320 Milligramm pro Liter Koffein in koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken würden die Hersteller aller Produkte im Test ausreizen. 

Umgerechnet auf eine 250-ml-Dose sind das 80 Milligramm Koffein, was einer Tasse Kaffee entspricht. Doch "Öko-Test" verweist auf Untersuchungen, in denen Jugendliche in Einzelfällen in kürzester Zeit einen Liter Energydrinks getrunken hatten. Danach zeigten sich schwerwiegende Wirkungen wie Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Muskelzittern und Veränderungen in der Herzstromkurve.

Das Zucker-Problem

Über die Hälfte der Energydrinks im Test enthalten mehr als zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter. In einer 250-Milliliter-Dose stecken entsprechend rund acht Stück Würfelzucker. Schon mit einer einzigen Dose am Tag werde die von der WHO empfohlene maximale tägliche Aufnahme von Zucker überschritten. 

Bei einigen wenigen Drinks wird der Zucker zwar durch Süßstoffe ersetzt. Doch auch die stören die Tester. "Wir werten Süßstoffe ab, weil sie die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen und Appetit auf mehr machen können. Die WHO sieht bei regelmäßigem Süßstoffverzehr sogar Hinweise für eine erhöhte Sterblichkeit", schreibt "Öko-Test".

Das Bisphenol-A-Problem

In 20 der 22 Energydrinks führt die Chemikalie Bisphenol-A zu Abwertungen. Es stammt vermutlich aus den Epoxidharzen der Dosenlackierungen und kann in die Koffeinbrause übergehen. Die Tester kennen dieses Problem bereits von anderen Lebensmitteln aus Büchsen. 

Sie weisen darauf hin, dass der Stoff eine hormonelle Wirkung für Mensch und Umwelt besitzen soll. Er sei zudem als reproduktionstoxisch eingestuft und werde unter anderem in Zusammenhang mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern diskutiert. Um diese Kontaminationen zu vermeiden, sei bereits ein Bisphenol-A-Verbot für Innen- und Außenlackierungen auf den Weg gebracht worden - allerdings mit langen Übergangsfristen, wie "Öko-Test" bemängelt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
21:20 Uhr
7 min.
Sachsens Unternehmer des Jahres: Wie sich drei Stromer „Die Träumende“ angeln
Die Sieger: Dietmar Tietz, Michael Bohnefeld und Marek Reschke, geschäftsführende Gesellschafter der WT Energiesysteme GmbH beim „Kiloangeln“ in der Oberlausitzer Angelwelt.
Die Chefs und Inhaber der WT Energiesysteme GmbH in Riesa, einem Spezialisten für Umspannwerke, sind„Sachsens Unternehmer des Jahres 2025“. Eine hochspannende Erfolgsgeschichte.
Michael Rothe
06.05.2025
2 min.
Süßsauer eingelegter Ingwer: Das original Gari-Rezept
Gari ist in dünne Scheiben geschnittener, süßsauer eingelegter Ingwer. Mit nur wenigen anderen Zutaten kann man Ingwer auf japanische Art leicht selbst zubereiten.
Dünne Ingwer-Scheibchen bekommt man zu jedem Sushi serviert. Sie eignen sich aber auch für viele Marinaden und Wok-Gerichte - und lassen sich kinderleicht zubereiten.
15.05.2025
4 min.
Diese Bergstadt im Erzgebirge hat zehn Millionen Euro an Wert verloren
Johanngeorgenstadt, Blick auf die Mittel- und die Neustadt. Die Kommune muss erneut streng sparen.
Vor 13 Jahren hatte Johanngeorgenstadt ein Anlagevermögen in Höhe von 39 Millionen Euro. Das schwand trotz eines enggeschnallten Gürtels Jahr für Jahr dahin. Nun drohen harte Einschnitte. Den ersten Ärger hat es schon gegeben.
Mario Ulbrich
07.05.2025
2 min.
3 Tipps für Blätter- und Plunderteig aus dem Kühlregal
Ein typisches Plundergebäck sind Croissants.
Wer Croissants oder Blätterteigtaschen selbst backt, greift oft auf fertige Teige zurück. Kein Wunder, denn deren Herstellung ist aufwendig. So behandeln Sie den Teig aus dem Kühlregal richtig.
22:47 Uhr
2 min.
Lob für Dobrindts Grenzpolitik bei Arbeitsbesuch in Wien
Die konservativen Innenminister demonstrieren Harmonie.
Zunächst hatte Österreich skeptisch auf die geplanten Zurückweisungen von Asylsuchenden durch Deutschland reagiert. Nun ist Wien umgeschwenkt. Bei dem Kurswechsel bleiben aber Fragen offen.
15.05.2025
3 min.
Bett für eine Nacht gesucht: Erzgebirger beweisen großes Herz für Maffay-Anhängerin aus der Hauptstadt
Peter Maffay, für dessen Konzert am 14. Juni Barbara Beuth nach Schwarzenberg kommt, soll die ganze Geschichte erfahren.
Barbara Beuth aus Berlin ist für einen Moment fassungslos, als sie erfährt, wie viele Erzgebirger ihr spontan helfen und eine Bleibe anbieten wollen. Jetzt hat sie ein „neues Problem“, wie sie sagt.
Beate Kindt-Matuschek
Mehr Artikel