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Gesundheit
Diphtherie-Impfung: Wann eine Auffrischung angesagt ist

Es gibt hierzulande nur noch wenige Diphtherie-Fälle - dank Impfungen. Die sollten aber regelmäßig aufgefrischt werden. Ein Überblick.

Berlin.

Wissen Sie, wie lange Ihre letzte Impfung gegen Diphtherie her ist? Es lohnt sich, mal wieder durch den Impfpass zu blättern oder das Thema in der Hausarztpraxis anzusprechen. 

In Deutschland tritt Diphtherie nur selten auf. Im Jahr 2024 gab es dem Robert Koch-Institut zufolge 51 bestätigte Fälle. 

Allerdings sieht die Behörde in ihrem "Epidemiologischen Bulletin" (18/2025) ein Signal für einen bundesweiten Diphtherie-Ausbruch mit einem bestimmten Sequenztyp. Zwischen Herbst 2022 und Ende April 2025 wurden davon bundesweit 126 Fälle registriert. "Aufgrund der neuen Erkenntnisse möchte das Robert Koch-Institut (RKI) dafür sensibilisieren, dass Diphtherie wieder vermehrt auftritt", heißt es in dem Bericht. 

Dass die Infektionszahlen insgesamt so gering sind, hat damit zu tun, dass der Großteil der Menschen gegen Diphtherie geimpft ist. Mit der Zeit lässt der Schutz allerdings nach, daher sind Auffrischungen wichtig.

Eine Infektion kann tödlich enden 

Doch was ist Diphtherie überhaupt für eine Krankheit? Übeltäter sind Bakterien, die ein bestimmtes Toxin - also ein Gift - im Körper produzieren. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben: Bei einer Rachendiphtherie etwa drohen starke Schwellungen im Halsbereich, die die Atemwege vollständig blockieren können. Betroffene können ersticken, so das Portal "impfen-info.de" des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit (BIÖG). 

Lässt man sich impfen, bildet der Körper Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin - die Krankheit kann nicht ausbrechen. Doch wann besteht ausreichender Impfschutz und wann muss man nachlegen? Der Überblick: 

Was gilt für Kinder? 

Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge sollten sie eine Grundimmunisierung bekommen, die aus drei Impfungen besteht. 

Die erste Impfung ist demnach im Alter von zwei Monaten dran, die zweite Impfung mit vier Monaten, die dritte mit elf Monaten. Es gilt: Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollten mindestens sechs Monate liegen. Frühgeborene bekommen übrigens noch einen Piks mehr - und zwar, wenn sie drei Monate alt sind. 

Bei der Grundimmunisierung wird ein Sechsfach-Impfstoff eingesetzt, der auch vor anderen Erkrankungen schützt. Genauer gesagt: vor Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hib. 

Auch für Kinder sind Auffrischungen schon ein Thema. Die erste ist der Stiko-Empfehlung zufolge im Alter von fünf bis sechs Jahren dran, eine zweite im Alter von neun bis 16 Jahren. 

Was gilt für Erwachsene? 

Das kann man sich leicht merken: alle 10 Jahre. In der Regel wird der Piks als Kombinationsimpfung verabreicht, die auch den Tetanus-Schutz auffrischt. 

Und: Einmalig sollte die Auffrischung der Stiko-Empfehlung zufolge mit einem Kombi-Impfstoff durchgeführt werden, der auch vor Keuchhusten schützt. Hat man diese Keuchhusten-Auffrischung noch nicht bekommen, sollte sie zusammen mit der nächsten Diphtherie-Auffrischung verabreicht werden.

Ich wurde als Kind nicht gegen Diphtherie geimpft. Kann ich die Grundimmunisierung nachholen? 

Ja, das geht. Und die Stiko rät auch dazu. Auch hier sind drei Impfungen fällig: Vier bis acht Wochen nach dem ersten Piks ist der zweite dran. Sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung folgt dann die dritte. 

Übrigens: Gerade vor Reisen lohnt es sich, den Diphtherie-Impfschutz noch einmal zu checken. Denn in vielen Ländern Afrikas, des Südpazifiks und Osteuropas ist Diphtherie endemisch, tritt also regelmäßig auf. Plant man, in diese Regionen zu reisen, sollte man das "impfen-info.de" zufolge frühestens nach der zweiten Impfstoffdosis tun. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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