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Freitag, der 13. gilt abergläubischen Menschen als Unglückstag.
Freitag, der 13. gilt abergläubischen Menschen als Unglückstag. Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn
Gesundheit
Freitag, der 13.: Wie wir Aberglauben unbewusst nutzen

Die einen haben ein grummeliges Gefühl, die anderen lachen drüber: Ist Freitag, der 13. ein Pechtag? Nein, sagen die Zahlen. Doch Aberglaube kann durchaus hilfreich sein, erklärt ein Experte.

Köln/Washington.

Mal wieder Freitag, der 13., und viele beschleicht dann ein irgendwie unangenehmes Gefühl: Da könnte was passieren … Also liebes nichts Wichtiges planen. Für Flugreisen etwa sind diese Freitage unbeliebter als andere, so eine aktuelle Auswertung. Und das alles nicht, weil es Statistiken gäbe, die belegen, dass so ein Freitag, der 13. ein höheres Pech- und Gefahrenpotenzial hat; das belegen etwa Daten von Versicherern

Warum denken manche Menschen trotzdem, dass Freitag, der 13. ein Unglückstag ist? 

Das ist zum einen eine längere Geschichte, zum anderen aber ziemlich einfach erklärt: In der christlich geprägten westlichen Welt sei die Angst vor der Zahl 13 sei mit dem Letzten Abendmahl und den 13 Personen am Tisch verbunden, und Jesus wurde an einem Freitag verraten. 

Später habe sich die 13 aus diesem Zusammenhang gelöst und wurde allgemein als unglücklich angesehen. Der Freitag als "Henkerstag" in vielen europäischen Ländern verstärkte den Aberglauben zusätzlich, erklärt US-Psychologe Stuart Vyse in einem Interview mit der American Psychological Association (APA). 

Wer nun daran glaubt, dem geht es tatsächlich darum, Unsicherheit zu reduzieren und sich ein Gefühl von Kontrolle zu verschaffen, so der Autor mehrerer Bücher zum Thema Aberglauben:

Wenn dann etwas Schlechtes passiert, hat man ja damit gerechnet. Anders gesagt: Wenn Abergläubische an einem Mittwoch, dem 11. einen Unfall haben, ist es Pech, am Freitag, dem 13. trägt für sie quasi das Datum die Schuld.

"Aberglaube ist ein Glaube oder eine Praxis, die im Widerspruch zu unserem wissenschaftlichen Verständnis steht", sagt Vyse. Es gehe dabei entweder darum, Glück zu erlangen oder Unglück zu vermeiden. Oder anders gesagt: etwas Gutes herbeizuführen oder Schlechtes zu vermeiden.

Er unterscheidet zwei Arten von Aberglauben. Es gibt beigebrachten Aberglauben und durch kulturelle Einflüsse übernommenen Aberglauben. Zum Beispiel die Angst vor schwarzen Katzen, unter Leitern durchzugehen und der Zahl 13. 

Glücks-Schlips fürs gute Gefühl

Dann gibt es noch persönliche Aberglauben, die individuell und meist durch Versuch und Irrtum erworben werden, so Vyse.

Da fallen etwa Beispiele ein wie die Glückspullover etlicher Fußballtrainer, oder der eine Stift, mit dem man alle Klassenarbeiten schrieb. Sie geben ein Gefühl von Sicherheit in Situationen, in denen wir nicht die volle Kontrolle haben, aber das Ergebnis für uns von großer Bedeutung ist. 

Stuart Vyse nennt ein Beispiel: Wenn Sie eine neue Krawatte tragen und bei einer Präsentation eine tolle Leistung bringen, tragen Sie diese Krawatte vielleicht jedes Mal, wenn Sie eine Präsentation halten müssen. Weil Sie das Gefühl haben, dass der Schlips besondere Eigenschaften hat.

"Es gibt keine Magie, die dafür sorgt, dass eine Krawatte in einem praktischen Sinne hilfreich ist", sagt Vyse, "aber sie hat wahrscheinlich einen psychologischen Wert, durch den man sich in dem Moment, in dem man sie trägt, einfach besser fühlt." 

Und auch die Zahl 13 kann das. Für Taylor Swift ist sie eine Glückszahl. "Ich bin an einem 13. geboren und an einem Freitag, dem 13. 13 geworden", erklärte sie in einem Interview und führt etliche Beispiele an, bei denen die Zahl 13 irgendwie mit Erfolgen verbunden gewesen sei: "Wenn in meinem Leben irgendwo die Zahl 13 aufkommt, ist das immer eine gute Sache." Deswegen malte sie sich eine Zeit lang vor Konzerten immer eine 13 auf den Handrücken.

Und wir alle haben keinen Grund zur Besorgnis. Auch eine gute Sache. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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