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Manchmal fühlt man sich vom Pech verfolgt. Das ist allerdings ein destruktiver Denkstil.
Manchmal fühlt man sich vom Pech verfolgt. Das ist allerdings ein destruktiver Denkstil. Bild: picture alliance / dpa-tmn
Gesundheit
Kann es sein, dass ich mehr Pech habe als andere?

Ob die Mülltüte reißt oder der Hammer den Daumen trifft: Für manche Menschen gehören Missgeschicke zum Alltag, sie haben das Gefühl, Pannen quasi anzuziehen. Was die Wissenschaft sagt - und was hilft.

Berlin.

"Schon wieder! Immer passiert mir so was" - das Gefühl kennen einige: irgendwie anfälliger zu sein für kleinere und größere Missgeschicke als andere. 

Tatsächlich gibt es offenbar Menschen, die etwa ein höheres Unfallrisiko haben. Das fand die niederländische Wissenschaftlerin Ellen Visser von der Universität Groningen 2007 in einer umfassenden Metaanalyse heraus.

Für ihre Untersuchung wertete Visser 79 Studien aus, die insgesamt rund 147.000 Personen aus 15 Ländern einbezogen. Das Ergebnis: Einer von 29 Menschen gehörte zu dieser Gruppe besonders Unfallgefährdeter. 

Wie kommt das? Gibt es vielleicht einen persönlichen "Pech"-Faktor? Das ließ sich aus Vissers Daten nicht ableiten, schließlich sind manche etwa durch Beruf oder Wohnort höheren Risiken ausgesetzt. 

Der eigene Blickwinkel zählt

Was aber eine Rolle spielen könnte, wenn man sich selbst als Unglücksrabe erlebt: die eigene Perspektive. Wer Pannen und Misserfolge etwa auf vermeintlich unabänderliche Ursachen zurückführt ("Ich bin halt ein Pechvogel") riskiert mit dieser Interpretation, dass er immer passiver wird und sich als hilflos erlebt. 

So haben verschiedene Untersuchungen gezeigt, dass Menschen mit einem eher positiven, optimistischen oder "lucky" Mindset die gleiche Situation ganz anders betrachten und einordnen. 

Davon kann man lernen, an der eigenen Interpretation arbeiten und sich mit ein bisschen Übung vom negativen ins positive Erleben bewegen, so die US-Psychologin Dayna Lee-Baggley im Magazin Psychology Today. 

Dabei geht es nicht darum, Rückschläge, Unglücke und sonstige Widrigkeiten "zu ignorieren oder herunterzuspielen". 

So arbeiten Sie an Ihrer Einstellung

Sondern darum, im ersten Schritt die Realität anzuerkennen - das ist passiert -, und dann im zweiten, ganz zentralen Schritt bewusst nach einem positiven Aspekt an der Sache zu suchen. 

Bei einem Unfall etwa zu sagen: Ich bin nicht schwer verletzt. Oder: Der Unfallgegner ist sehr freundlich. Da habe ich ja Glück gehabt!

Wie jede Fähigkeit erfordert auch diese Einstellung regelmäßiges Üben. Wann immer Sie auf Herausforderungen stoßen, machen Sie es sich zur Gewohnheit, den Satz mit „Wie viel Glück habe ich?“ zu beenden. Wenn Sie diesen Vorgang wiederholen, schaffen Sie eine neue neuronale Verbindung. Im Laufe der Zeit wird Ihr Gehirn beginnen, dies automatisch zu tun.

Übrigens: Ein bewährtes Tool ist, sich abends drei positive Dinge des Tages aufzuschreiben. Die gibt's nämlich auch, wir nehmen sie wegen des Negativity Bias - negative Erlebnisse bleiben uns länger im Gedächtnis als positive - nur nicht so stark wahr. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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