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Wer mit dem Kopf voran springen will, sollte das Gewässer vorab prüfen.
Wer mit dem Kopf voran springen will, sollte das Gewässer vorab prüfen. Bild: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn
Gesundheit
Wenn der Kopfsprung in der Notaufnahme endet

Kopfüber in den See oder Pool: Dieser Spaß ist auf einen Schlag vorbei, wenn der Boden schneller kommt als gedacht. Welche Folgen das haben kann - und wann man sich den Flachköpper besser verkneift.

Berlin.

Niemand möchte, dass ein ausgelassener Sommertag am See in der Notaufnahme endet. Und doch passiert es in jeder Badesaison, dass Kopfsprünge zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) schätzt, dass in Deutschland jedes Jahr rund 80 solcher Unfälle passieren, die mit einer Querschnittslähmung enden. 

Warum Kopfsprünge so riskant sind: 

Trifft der Kopf mit Wucht auf den Gewässerboden oder einen Stein, kann die Halswirbelsäule gestaucht oder verrenkt werden. Dadurch kann das Rückenmark erhebliche Schäden nehmen. Nervensignale können dann nicht mehr zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper übertragen werden. Betroffene sind dann lebenslang auf Rollstuhl und fremde Hilfe angewiesen.

Auch wenn es keine bundesweite Statistik zu Unfällen durch Kopfsprünge gibt, zeigt sich das eine Gruppe besonders betroffen ist: "In den meisten Fällen sind es junge Männer, die sich auf diese Weise verletzen, aber auch ältere Familienväter mussten schon mit solchen Unfallmustern behandelt werden", so Matthias Königshausen von der Universitäts- und Poliklinik am BG Klinikum Bergmannsheil Bochum

Er hat an seiner Klinik eine Datenanalyse zum Thema durchgeführt. Unter den 60 Menschen, die zwischen 2001 und 2019 dort wegen Rückenmarksverletzungen nach Kopfsprüngen behandelt wurden, war demnach nur eine einzige Frau.

Wie sich Unfälle nach Kopfsprüngen vermeiden lassen: 

Doch wie gelingt ein sicherer Kopfsprung? Die goldene Regel dafür lautet: erst prüfen, dann springen. In trübe Gewässer und solche mit einer Wassertiefe unter 1,5 Metern sind Kopfsprünge tabu, so DGOU und Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Das gilt auch, wenn am Gewässerboden Hindernisse wie Steine zu sehen sind. 

Alkohol und andere Drogen steigern die Risikobereitschaft - und sind bei Kopfsprung-Unfällen oft im Spiel. Daher gilt: Ist man in einer Gruppe unterwegs, sollte man Verantwortung für andere übernehmen und sie von waghalsigen Aktionen abhalten. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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