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Bald ist die Party vorbei - Die Aufgaben im Garten zum Sommerende

Der September ist eigentlich ein Monat zwischen den Jahreszeiten. Der Sommer klingt meist schon im August aus, das Wetter ist im September aber noch nicht richtig herbstlich. Auch im Garten sind noch Aufgaben des Sommers übrig und die ersten des Herbstes schon da.

Berlin (dpa/tmn) - Im September ist Isabelle Van Groeningen ein wenig melancholisch. Im Garten beginnt die Natur, sich zurückzuziehen und auf den Winter vorzubereiten. «Die schöne Gartensaison endet dann langsam», sagt die Dozentin an der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Allerdings nimmt die Natur mit einem Feuerwerk allmählich Abschied: Die Blätter tauchen sich nun nach und nach in Farbe, die Samenstände ziert morgens der erste Reif.

«Genießen Sie das in diesem Monat», sagt Van Groeningen. «Ich vergleiche das immer mit einer Party, wenn alle Gäste weg sind und man noch ein letztes Glas Wein genießt, bevor man ins Bett geht.» Aufgeräumt wird erst am nächsten Morgen - also im Garten erst im Oktober.

Aber natürlich finden Hobbygärtner immer etwas zu tun, so auch im September - es sind die letzten Arbeiten vor dem großen Herbstputz. So lange die Erde noch warm ist, können gut Obstgehölze und Rosen, Ziersträucher, Stauden und besonders immergrüne Gehölze gesetzt werden. Dann haben die Gehölze noch Zeit, vor dem Winter anzuwachsen und dadurch ihre Überlebenschancen in der Kälte zu verbessern. Sie sollten daher am besten vor dem ersten Bodenfrost in die Erde kommen.

Auch die Zwiebelpflanzen für das Frühjahr kommen nun in die Erde. «Narzissen sollten relativ schnell gesetzt werden», erläutert Van Groeningen. «Sie brauchen mehr Zeit, um anzuwachsen.» Grundsätzlich können die Zwiebeln von Krokus, Narzisse, Tulpe und Co. aber gut bis Mitte November noch in die Erde kommen, abhängig von der Wetterlage und den Frösten.

Die Samen kurzlebiger Stauden wie die der Akelei kommen im September ebenfalls ins Beet. Kaltkeimer wie Eisenhut, Phlox, Fackellilie, Frauenmantel, Bergenie und Taglilie müssen sogar unbedingt vor dem Winter in die Erde, denn sie brauchen zum Gedeihen im Frühjahr den Kälteschock. Wer es bislang noch nicht gemacht hat, kann zum Beispiel Geranien und andere blühende Kübelpflanzen vermehren. Erdbeeren haben Ausläufer entwickelt, die in normale Erde, die mit etwas Hornspänen und Kompost aufbereitet wurde, gesetzt werden können.

Verwelkte Blüten sollte der Hobbygärtner von der Dahlie weiterhin entfernen, ihr aber noch bis zum ersten Frost Zeit im Beet geben - mit ein wenig Glück ist das erst spät im November der Fall. Die Dahlie kann so Nährstoffe einlagern und ihre Energie auftanken. Die spättragenden Himbeeren schneidet man nach der Ernte herunter, die Triebe der frühen Sorten, die Früchte getragen haben, sollten bereits gestutzt sein.

Ein letztes Mal kann der Hobbygärtner den Rasen in diesem Jahr düngen - und zwar mit einem speziellen Herbstpräparat. Dieses ist gut für die Wurzeln und kräftigt sie für die kalten Tage. Dagegen enthält der übliche Dünger mehr Stickstoff, was das Blätterwachstum fördert - aber das ist um diese Jahreszeit nicht mehr erwünscht. Der Rasen wird nun außerdem noch einmal vertikutiert, also das Moos und Pflanzenreste entfernt, erläutert Van Groeningen.

Die Pflanze des Monats ist für die Gartengelehrte das Reitgras Calamagrostis brachytricha. «In den Niederlanden nennt man es auch Diamantgras, denn in den Blütenrispen setzt sich Tau ab, die Tropfen funkeln dann wie Diamanten.» Es hat silbrig-rosa, fedrige Blütenähren, die gut zu rosa blühenden Stauden im Beet passen.

 

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