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Beim Blower-Door-Test wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen, um festzustellen in welchem Umfang und wo ein Haus Energielecks aufweist.
Beim Blower-Door-Test wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen, um festzustellen in welchem Umfang und wo ein Haus Energielecks aufweist. Bild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn
Haus & Garten
Blower-Door-Test: Energielecks beim Neubau finden

Mit Thermographie lassen sich an einem Haus Wärmebrücken und Feuchteschäden aufspüren. Doch die Technik kann nicht ganzjährig eingesetzt werden. Deshalb gibt es ein zweites Verfahren.

Berlin.

Undichte Fugen oder Ritzen können bei einem Gebäude zu Wärmeverlusten führen. Wollen Bauherren solche Energielecks bei ihrem Haus aufzuspüren, ist in ein bewährtes Verfahren die sogenannte Thermographie. Dabei zeigen Wärmebilder, wo Wärme aus dem Haus entweicht.

Allerdings müssen dafür die Temperaturen zwischen Innen und Außen mindestens 10 Grad Celsius auseinanderliegen. Daher kann das Verfahren nicht ganzjährig eingesetzt werden, erklärt der Verband Privater Bauherren (VPB).

Differenzdruck-Messverfahren

Immer möglich ist laut VPB dagegen ein Blower-Door-Test, also eine Gebläse-Tür-Messung. Bei diesem Differenzdruck-Messverfahren wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen.

Grob gesagt wird dabei ein Ventilator mit kalibrierter Messblende eingesetzt. Das Gerät wird mit einer luftundurchlässigen Plane umgeben und in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt. Dann wird für den geförderten Volumenstrom Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesaugt. So können selbst kleinste Löcher aufgespürt werden.

Bei der Energieeffizienz von Gebäuden ist nach Angaben der Verbraucherzentralen die Luftdichtheit ein oft vernachlässigter Punkt. Undichte Stellen und kritische Punkte seien demnach häufig:

  • Fugen zwischen Fenstern und Wänden.
  • Kanten, an denen Außenwände und Fußböden aufeinandertreffen.
  • Ein Kamin, der durch das Dach verläuft.

Gerade in diesen Bereichen sollte man verstärkt auf Luftdichtheit achten. Denn durch Fugen und Ritzen könne - je nach Wetterlage und Gebäudezustand - mehr Heizwärme verloren gehen als durch Wandflächen und das Dach zusammen, erklären die Verbraucherschützer.

Der beste Zeitpunkt für das Messverfahren

Wer gerade ein Haus neu baut, sollte wissen: So ein Blower-Door-Test ist laut VPB unmittelbar nach Herstellung der sogenannten Luftdichtheitsebene sinnvoll. Dann sind Undichtigkeiten am schnellsten zu finden, da diese nicht schon hinter weiteren Bauteilen verborgen sind. 

Aber auch wenn die Wärme übertragende Gebäudehülle fertig gestellt ist, kann die Messung nützlich sein. Dann könne man laut VPB kontrollieren lassen, ob im Verlauf der weiteren Arbeiten die Luftdichtheitsebene beschädigt worden ist. 

Aus Sicht der Verbraucherschützer kann eine solche Messung aber auch zum Abschluss einer Sanierung sinnvoll sein, um die Ausführungsqualität zu überprüfen. 

Ist der Blower-Door-Test also die bessere Alternative zur Thermographie? Nicht unbedingt, wenn es die Temperaturen hergeben, kommen beide Verfahren laut VPB häufig kombiniert zum Einsatz. Das ist etwa im Rahmen einer unabhängigen Energieberatung möglich. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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