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Hygiene in der Küche - so haben Keime keine Chance

Schneidebretter, Kühlschrank, Spülschwamm: Mit diesen einfachen Hygiene-Regeln schützen Sie sich vor Keimen und Bakterien. Denn manchmal reicht es in der Küche nicht aus, nur auf Sauberkeit zu achten.

Frankfurt/Berlin.

Kochen, braten, backen – und zwischendurch Lebensmittel waschen, abtupfen und zerkleinern: In der Küche geht es oft hoch her. "Umso wichtiger ist es, dass es dort hygienisch zugeht", sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW).

Denn sonst haben Bakterien und andere Krankheitserreger leichtes Spiel, wodurch das Risiko für Infektionen steigt - was etwa zu Magen-Darm-Beschwerden oder im schlimmsten Fall zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann. Was gibt es also bei der Küchenhygiene zu beachten?

Für jede Tätigkeit ein anderes Tuch nutzen

Für jeden Bereich in der Küche sollte man einen extra Putz- oder Spüllappen benutzen. Also nicht mit einem Lappen sowohl das Schneidebrett abwischen, als auch den Tisch oder den Boden reinigen. Auch zum Abtrocknen sollte man unterschiedliche Tücher verwenden - eines für die Hände, eines für Arbeitsflächen und eines fürs Geschirr. 

"Die Tücher sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen und einmal pro Woche gewechselt werden - bei intensiver Nutzung auch öfter", rät Anna-Delia Knipper vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das gilt auch für die Putz- und Spüllappen. Die hohe Waschtemperatur sorgt dafür, dass Krankheitserreger abgetötet werden, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Produkthygiene und Desinfektionsstrategien. 

Gut zu wissen: "Im Allgemeinen ist es nicht erforderlich, Textilien im Kochwaschgang bei 90 Grad zu waschen", sagt Knipper. Die desinfizierende Wirkung einer 90-Grad-Wäsche oder der Zusatz von Desinfektionsmitteln ist nur bei akut übertragbaren Krankheiten sinnvoll - wenn dies eine Ärztin oder ein Arzt beziehungsweise das Gesundheitsamt empfiehlt.

Tipp: Je häufiger man in der Küche rohe Lebensmittel verarbeiten, desto öfter sollte man verwendete Tücher, Schwämme und Bürsten reinigen oder ersetzen.

Schwämme und Lappen nicht im Waschbecken liegen lassen

Mit Edelstahlwolle und Spülbürsten kann man stark verschmutzte Töpfe oder Pfannen reinigen. Nach dem Schrubben kann jedoch Angebranntes oder andere Reste an den Putzutensilien haften bleiben. Solche Rückstände sollte man sorgfältig entfernen, rät Knipper. 

"Spülbürsten aus Kunststoff können übrigens in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden", so Glassl. Gelingt es nicht, die Edelstahlwolle und Spülbürsten von dem Schmutz zu reinigen, sollte man diese ersetzen. 

Wichtig ist auch, dass man nasse Putzlappen und benutzte Spülbürsten nicht im Waschbecken liegen lässt. Utensilien, die zur Reinigung des Geschirrs und der Küche zum Einsatz kommen, also zunächst gut ausspülen und auswringen.

Denn: "Insbesondere in feuchten Tüchern und Schwämmen können sich Bakterien bei Raumtemperatur schnell vermehren", sagt Knipper. Bernd Glassl rät: "Feuchte Tücher sollte man aufhängen und trocknen lassen, das reduziert die Vermehrung von eventuellen Krankheitserregern."

Tipp: Da Schwämme nur langsam trocknen, sind sie Knipper zufolge in der Küche weniger gut geeignet als etwa Putz- oder Spüllappen. Um Flüssigkeiten und Lebensmittelrückstände aufzuwischen, empfiehlt sie zudem Küchenpapier.

Umgang mit tiefgefrorenem Fleisch

Tiefgefrorenes Fleisch sollte man nicht bei Zimmertemperatur, sondern besser im Kühlschrank auftauen, rät die Verbraucherzentrale. Am besten zugedeckt lagern, damit das Fleisch nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt. 

Tauwasser stellt einen guten Nährboden für Keime dar - also unbedingt auffangen und vorsichtig wegschütten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich etwa Salmonellen verbreiten. Sie können die bakterielle Magen-Darm-Erkrankung verursachen.

Tipp: Fleisch, Geflügel und Fisch immer an der kältesten Stelle im Kühlschrank lagern - also auf der untersten Glasablage oberhalb des Gemüsefachs.

Bei der Zubereitung auf Hygiene achten

Die Verbraucherschützer raten davon ab, rohes Fleisch abzuspülen - über das Spritzwasser könnten sich Keime verbreiten. Stattdessen das Fleisch besser mit einer Gabel aus der Verpackung nehmen und direkt in die Pfanne geben. 

Wer rohes Fleisch und Geflügel zerkleinert, sollte dafür generell ein anderes Schneidebrett benutzen als etwa für Obst und Gemüse. Wurden rohe Lebensmittel auf einem Brett zubereitet, sollte man dort auch keine gekochten Speisen weiterverarbeiten. 

Nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder Geflügel, rohem Ei, Fisch oder Gemüse empfiehlt Knipper, Arbeitsflächen und Geräte gründlich zu reinigen - am besten mit möglichst heißem Wasser und Spülmittel. 

Tipp: Vor und zwischen den Arbeitsschritten die Hände gründlich waschen. Denn auch sie können Krankheitserreger auf Lebensmittel übertragen. Daher ist es wichtig, auch Griffe von Schubladen, dem Kühlschrank und der Spülmasche regelmäßig zu reinigen.

Schneidebretter und Küchenutensilien in der Spülmaschine säubern

Wer Geschirr, Besteck und Küchenutensilien in die Spülmaschine steckt, sollte aus hygienischen Gründen möglichst Programme mit Temperaturen von mindestens 60 Grad auswählen, rät Knipper. Damit Reinigungsmittel richtig einwirken können, sollten man die Maschine zudem nicht übermäßig beladen.

"Schneidebretter aus Kunststoff lassen sich in der Regel in der Geschirrspülmaschine bei Temperaturen über 60 Grad reinigen", so Knipper. Deshalb sind sie für rohe Lebensmitteln besser geeignet als Holzbretter. 

Egal, ob aus Holz oder Kunststoff, Schneidebretter sollten der BfR-Expertin zufolge eine glatte Oberfläche haben, damit sie sich gut reinigen lassen. Bretter mit Einschnitten und Furchen, in denen sich Bakterien halten und vermehren können, also besser durch neue ersetzen.

Beim Herd auf aggressive Mittel verzichten

Bei neueren Modellen kann es reichen, den Herd auf eine hohe Temperatur hochzudrehen - da sie ihren Innenbereich so oft automatisch reinigen. 

Doch: "Je nach Art der Verschmutzung sind für die Reinigung des Herdes Spülmittel oder Spezialreiniger optimal", sagt Glassl. Für leichte Verschmutzungen reicht es, die Herd-Oberfläche mit Spülwasser und einem Tuch abzuwaschen. Bei hartnäckigen Flecken und Angebranntem helfen Spezialreiniger. 

Wichtig: Bei Glaskeramikfeldern sollte man Glassl zufolge kein Scheuermittel verwenden – denn das kann Kratzer hinterlassen. Stattdessen spezielle Glaskeramik-Schaber benutzen.

Auch Küchengeräte brauchen Pflege

Damit die Spülmaschine gut funktioniert, braucht sie regelmäßig Pflege: "Auch die Stellen der Geschirrspülmaschine, die Sprühstrahlen nicht erreichen, etwa die Gummidichtung oder der Türrand, sollten regelmäßig mit einem Lappen und etwas Reinigungsmittel gesäubert werden", rät Glassl.

Auch bei anderen Haushaltsgeräten sollte man auf Hygiene achten: "Optimal ist es, den Kühlschrank einmal im Monat mit einem Allzweckreiniger zu reinigen", sagt Glassl. Dabei auch die Dichtungen an der Kühlschranktür nicht vergessen. 

Je nach Verschmutzungsgrad und abhängig von der Art der Nutzung kann auch eine häufigere Reinigung erforderlich sein. Wurde etwa etwas verschüttet, sollte man das sofort mit einem Stück Küchenpapier entfernen.

Tipp: Putz- und Reinigungsmittel sollte man am besten getrennt von Lebensmitteln aufbewahren - am besten außerhalb der Küche. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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