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 Da blüht der Baum: Was Gartenmeister Wolfgang Friebel hier hochhält, ist ein einzelnes Blatt der Natal- oder Baum-Strelitzie. Die in Südafrika heimische Zierpflanze wächst bis zu zwölf Meter hoch. Im Palmenhaus von Schloss Pillnitz hat diese Strelizie schon das Glasdach erreicht.
Da blüht der Baum: Was Gartenmeister Wolfgang Friebel hier hochhält, ist ein einzelnes Blatt der Natal- oder Baum-Strelitzie. Die in Südafrika heimische Zierpflanze wächst bis zu zwölf Meter hoch. Im Palmenhaus von Schloss Pillnitz hat diese Strelizie schon das Glasdach erreicht. Bild: Robert Michael
Haus & Garten
Strelitzien: Paradiesische Blumen für den Wintergarten

Strelitzien blühen in den kalten Monaten. Sie zieren den Wintergarten - wenn das Klima stimmt.

Solche Blüten gehören zu Madeira wie der schwere, süße Wein: orangefarbene und blau-violett leuchtende Blütenblätter, die auf einer übermannshohen Staude thronen. Ihr exotisches, farbenfrohes Aussehen brachte der Strelitzie den Beinamen "Paradiesvogelblume" ein. Doch anders als gedacht, stammt sie nicht aus dem blühenden Paradies im Atlantik.

"Heimat der Strelitzien ist Südafrika", sagt Wolfgang Friebel, Gartenmeister in Schloss Pillnitz. Alle klimatisch warmen Regionen, in denen diese Bananengewächse gedeihen, haben die Strelitzie irgendwann importiert. Im Palmengarten von Dresden-Pillnitz sehen Besucher dieser Tage zwei Arten blühen: die Königsstrelitzie (Strelitzia reginae) mit ihren orange-violetten Blüten und die weiß-blaue Baumstrelitzie (Strelitzia nicolai).

Zu DDR-Zeiten ein Renner

Zu DDR-Zeiten spielten Strelitzien im Zierpflanzenbau eine relativ große Rolle. Der Preis pro Pflanze war fix: zehn Mark für den Gärtner, 15 Mark im Laden. "Ich habe hier in Pillnitz in einer Gärtnerei gearbeitet, die von Weihnachten bis April rund 30.000 Strelitzien verkauft hat", erzählt Friebel. Weil die Pflanzen so hoch wachsen, lasen er und seine Kollegen einen niedrig bleibenden Klon aus. "Der wurde vermehrt und ging 1989 in die Produktion", berichtet der Gartenmeister. "Was dann kam, muss ich ja nicht erzählen."

Doch als die Pflanzen nach der Wende rausgehackt wurden, rettete ein Kollege eine der Pflanzen. Ein anderer Gärtner kultivierte die Strelitzie über die Jahre weiter. "Als das Palmenhaus eröffnete, kam der Bekannte zu mir und fragte mich, ob ich nicht eine dieser Strelitzien haben wollte", sagt Friebel. Natürlich wollte er.

Heute sind Strelitzien wieder relativ teuer. Pro Stängel verlangen Floristen zwischen sechs und neun Euro, schätzt Angelika Neumann vom "Blumeneck" in Nossen. Ihre Gärtnerei bietet auch Königsstrelitzien in großen Kübeln an. Die sind aber mit Preisen zwischen 300 und 500 Euro nicht ganz billig. Ihr Vorteil: Die ersten Jahre, in denen die Stauden noch keine bunten Blüten bilden, sind schon vorbei.

Wer seinen Wintergarten mit dem Paradiesvogel unter den Blumen schmücken möchte, sollte der Strelitzie so viel Helligkeit gönnen wie möglich. Sonst verzögert sich die Bildung der Blüten, oder es fehlt ihnen an Farbe. "Im Sommer sollte man die Pflanze ins Freie stellen", rät der Fachmann vom Schloss Pillnitz. Abgesehen vom Bedürfnis nach Sonne, sei sie durchaus genügsam. "Wenn sie mal trocken steht, ist das kein Problem."

Im Winter im Wintergarten

Vor Beginn der Frostperiode muss die tropische Blume wieder zurück in den Wintergarten gebracht werden. Dort liebt sie es eher kühl bei konstanter Luftfeuchtigkeit. Auf keinen Fall sollte die Strelitzie jedoch zu warm stehen.

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