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Die Biomülltonne falsch zu befüllen, kann Verbraucher ab Mai Bußgelder kosten.
Die Biomülltonne falsch zu befüllen, kann Verbraucher ab Mai Bußgelder kosten. Bild: Christin Klose/dpa-tmn
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Warum Bio-Plastiktüten nicht in den Biomüll gehören

Kunststoff, Glas, Steine: die Biomülltonne falsch zu befüllen, kann Verbraucher bald Bußgelder kosten. Warum auch ausgerechnet Abfalltüten aus Bio-Plastik nichts im Biomüll zu suchen haben.

Berlin.

Ab Mai gelten in Deutschland strengere Regeln für den Biomüll. Der Anteil an Fremd- bzw. Störstoffen in der Biomülltonne darf dann nur noch maximal drei Prozent betragen. Als solche Stoffe gelten Kunststoffe, Stein, Glas, Keramik und Metalle. So soll insbesondere verhindert werden, dass mehr Mikroplastik in die Umwelt gelangt.

Bei Verstößen müssen Verbraucher je nach Kommune mit Bußgeldern rechnen. Befüllen Sie Ihre Biomülltonne regelmäßig falsch, wird das Entsorgungsunternehmen sie unter Umständen auch wie Restmüll behandeln, wofür dann hohe Kosten für eine Sonderleerung anfallen.

Auch Bio-Plastiktüten sind im Biomüll fehl am Platz

Dass Plastik zwischen Gemüseresten, Eierschalen und Kaffeesatz nichts zu suchen hat, versteht sich von selbst. Doch was viele womöglich nicht wissen: Auch extra für den Biomüll beworbene Abfalltüten aus "kompostierbarem" oder "abbaubarem" Plastik gelten in aller Regel als Störstoffe und gehören daher nicht in die Bio-Tonne.

Der Grund: Diese Tüten benötigen viel mehr Zeit, sich zu zersetzen, als Apfelstrunk und Co. In den Verwertungsanlagen werden sie daher meistens - ebenso wie alle anderen Störstoffe - entfernt oder samt dem wertvollen Inhalt verbrannt. Dass die Tüten theoretisch abbaubar sind, macht in der Praxis also gegenüber herkömmlichen Plastiktüten oft keinen Unterschied.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfiehlt daher Papiertüten oder den Biomüll ganz ohne Tüte zu sammeln. Alternativ kann man auch in einer Plastiktüte sammeln, aber nur den Inhalt in der Biomülltonne entsorgen, während die Tüte in die Wertstofftonne wandert. 

"Nachwachsend": Achtung Greenwashing

Ebenso wie bei den Worten "kompostierbar" und "abbaubar" lohnt sich auch dann ein zweiter Blick, wenn Tüten damit beworben werden, dass sie aus "nachwachsenden Rohstoffen" bestehen. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) macht sie das nicht automatisch nachhaltig. Denn diese nachwachsenden Rohstoffe anzubauen, verbraucht Böden - und Flächen sind begrenzt. Auch würden häufig Pestizide eingesetzt.

Ob Abfalltüte, Einwegverpackung oder gar Geschirr: Die Deutsche Umwelthilfe warnt vor Greenwashing bei Bio-Kunststoffprodukten. Für die Umwelt seien diese häufig nicht viel besser als herkömmliches Plastik. Wer nachhaltiger leben möchte, sollte daher Plastikmüll grundsätzlich vermeiden und auf Mehrwegprodukte setzen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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