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Haus & Garten
Waschmaschine pflegen und reparieren - so hält sie länger

Eine gut gepflegte Waschmaschine ist eine glückliche Waschmaschine. Aber manchmal geht sie doch kaputt. Tipps zur Pflege und wann sich die Reparatur laut Stiftung Warentest noch lohnt.

Berlin/Frankfurt am Main.

Eine gut gepflegte Waschmaschine hält länger. Das spart Geld und schont Ressourcen sowie die Umwelt. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, kann unangenehme Gerüche, Schimmel und viele Defekte vermeiden. Geht die Maschine dennoch kaputt – hier noch einige Hinweise, wie lange sich eine Reparatur noch lohnt.

Unangenehme Gerüche vermeiden

Auch wenn die Wäsche bei niedrigeren Temperaturen sauber wird, rät der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW): mindestens einmal im Monat die Waschmaschine bei 60 Grad Celsius laufenlassen und dabei ein Vollwaschpulver verwenden. Hohe Temperaturen töten Keime ab. Und das verhindert, dass unangenehme Gerüche entstehen.

Wichtig: Feuchte Wäsche zeitnah aus der Trommel nehmen. Tür und Waschmittelfach danach offenstehen lassen, damit Restfeuchte entweichen kann.

Natron hilft, wenn die Maschine müffelt - 50 Gramm ins Waschpulverfach füllen. Die Maschine einmal leer bei 40 Grad durchlaufen lassen und anschließend das Fach gründlich reinigen, rät die Verbraucherzentrale.

Schimmel und Kalk vorbeugen

Etwa einmal im Monat das Waschmittelfach entnehmen, im Waschbecken gründlich spülen und anschließend abtrocknen. Das ist wichtig, damit Bakterien und Pilze dort keine Nahrung finden. Wer oft Flüssigstärke oder Weichspüler verwendet, sollte das Fach noch häufiger reinigen.

Auch die Dichtungen regelmäßig säubern, rät die Initiative Hausgeräte+. Bei Frontlader-Maschinen ist die Türmanschette an der Trommel ein kritischer Bereich. Dort bleibt unter dem Dichtungsgummi oft Wasser stehen. Das könne zur Schimmelbildung führen. 

So wird Schimmelbildung effektiv vorgebeugt: Wer nach dem Waschen die Tür und das Waschmittelfach offen lässt, ermöglicht der Restfeuchte, zu entweichen.
So wird Schimmelbildung effektiv vorgebeugt: Wer nach dem Waschen die Tür und das Waschmittelfach offen lässt, ermöglicht der Restfeuchte, zu entweichen. Bild: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Gegen Schimmel und Schmutz hilft Allzweckreiniger. Auf die Verwendung von Essig sollte man hingegen verzichten. Er kann Dichtungen angreifen, so die Verbraucherzentrale. Genauso raten die Verbraucherschützer von speziellen Waschmittelreinigern ab. Diese können durch Chemikalien, Desinfektionsmittel und Duftstoffe das Abwasser belasten sowie Allergien auslösen. 

Ein Rat der Initiative Hausgeräte+: Das Waschmittel immer nach Packungsangabe und entsprechend der Wasserhärte dosieren. Das schützt die Maschine zusätzlich vor Verkalkung. Die Wasserhärte am Wohnort kann man beim örtlichen Wasserversorger erfragen. 

Auf Münzen und Fusseln achten

Kleine Teile wie Münzen landen oft im Flusensieb. Damit die Maschine nicht verstopft, sollte man dieses Sieb mindestens alle 6 Monate herausnehmen und reinigen, raten die IKW-Experten. 

Wer mit Haustieren zusammenlebt, sollte das Sieb noch häufiger reinigen - insbesondere während des Fellwechsels, wenn die Tiere viele Haare verlieren.

Hinweise der Hersteller berücksichtigen

Vor dem Reinigen der Maschine: zur eigenen Sicherheit das Gerät ausschalten und den Netzstecker ziehen, rät die Initiative Hausgeräte+. Am besten liest man vorher die Bedienungsanleitung genau - nicht nur bei neuen Geräten. Denn dort stehen wichtige Pflege-Hinweise, so der IKW. Die richtige Pflege hilft zwar, dass die Maschine lange hält - manchmal ist aber dennoch eine Reparatur nötig.

Und wenn die Waschmaschine dennoch streikt? 

Die gute Nachricht vorweg: Gängige Probleme bei Waschmaschinen werden angezeigt und lassen sich meist beheben. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest (11/2025). 

Die Tester haben bei 14 Frontladern neben der Funktion auch geprüft, wie einfach sich diese Modelle reparieren lassen. Dafür haben sie sechs Einzelteile ausgebaut, die typischerweise bei Waschmaschinen kaputtgehen: 

  • Türdichtung
  • Pumpe
  • Heizstab
  • Türschloss
  • Stoßdämpfer
  • Bedienelektronik 

Fazit: Die Bauteile konnte eine freie Werkstatt leicht wechseln und die Geräte mit Standardwerkzeugen unkompliziert reparieren. Bei manchen Herstellern waren aber die Preise für die Ersatzteile hoch und die Lieferzeiten lang - bei einem Bauteil wurde diese mit mehr als vier Monaten angegeben. "Müsste man im Alltag so lange auf ein Ersatzteil warten, würde die Maschine auf dem Schrott landen, obwohl sie sich eigentlich leicht reparieren ließe", so Axel Neisser, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Warentest. 

Viele gängige Bauteile lassen sich mit Standardwerkzeugen leicht austauschen: Ersatzteile müssen laut EU-Vorgaben mehrere Jahre verfügbar sein.
Viele gängige Bauteile lassen sich mit Standardwerkzeugen leicht austauschen: Ersatzteile müssen laut EU-Vorgaben mehrere Jahre verfügbar sein. Bild: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Dabei haben sich die Anforderungen an die Hersteller bereits 2021 verschärft: Laut EU-Ökodesign-Richtlinie müssen Ersatzteile für energieintensive Haushaltsgeräte spätestens nach 15 Arbeitstagen geliefert werden. Leicht austauschbare Ersatzteile müssen zudem länger vorrätig sein, nachdem die Produktion des jeweiligen Modells eingestellt wurde - bei Waschmaschinen mindestens sieben bis zehn Jahre je nach Bauteil, so das Umweltbundesamt.

Wie lange sich eine Reparatur noch lohnt, hängt übrigens auch vom Alter der Maschine ab. "In den ersten fünf Jahren sollte die Reparatur nicht mehr als die Hälfte des Kaufpreises kosten, ab zehn Jahren höchstens ein Fünftel", so Neisser. Am besten holt man also vorab mehrere Kostenvoranschläge ein.

Und noch etwas: Beim Kauf einer neuen Maschine auf eine möglichst lange Herstellergarantie achten - das zahlt sich im Fall eines Defekts oft aus. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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