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Bei der Arbeit die eigenen Stärken und Talente einsetzen können: Selbstwirksamkeit beeinflusst auch die Motivation im Job.
Bei der Arbeit die eigenen Stärken und Talente einsetzen können: Selbstwirksamkeit beeinflusst auch die Motivation im Job. Bild: Christin Klose/dpa-tmn
Job & Karriere
Mehr Sinn: So lässt sich Selbstverwirklichung im Job stärken

Wer im Beruf auf Dauer glücklich sein will, braucht auch das Gefühl von: Ich mache hier etwas Sinnvolles. Eine Expertin gibt Tipps, wie sich das stärken lässt.

Hamburg.

Wer seine Arbeit als sinnvoll empfindet und sich selbst verwirklichen kann, ist zufriedener, motivierter und resilienter gegenüber Stress. Das erklärt die Organisationspsychologin Selma Fehrmann. Sinn und Selbstverwirklichung gehören ihr zufolge zu den fünf wichtigsten Faktoren für Arbeitsglück – neben sozialer Verbundenheit, persönlicher Balance und Sicherheit.

Wer weiß, "wofür er morgens aufsteht", handelt der Expertin zufolge selbstbestimmter und erlebe die eigene Arbeit als wirksam und wertvoll. Was steckt genau hinter dem Begriff Selbstverwirklichung? Laut Fehrmann, die auch als Autorin und Beraterin tätig ist, geht es darum, das zu tun, was den eigenen Talenten, Interessen und Werten entspricht. Wer seine Stärken im Job einsetzen kann, erlebe zum Beispiel häufiger sogenannte Flow-Zustände, fühle sich wirksam und empfinde mehr Freude bei der Arbeit.

Kleine Übungen: Wie sich Arbeitsglück beeinflussen lässt

Die gute Nachricht: "Jeder kann sein eigenes Arbeitsglück aktiv beeinflussen", sagt Fehrmann. Zentral sei hier die Fähigkeit zur Selbstführung, also die Kontrolle über das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu übernehmen. Wer mehr Sinn im Beruf erleben möchte, sollte ehrlich reflektieren, was ihm oder ihr persönlich Sinn gibt.

Ein hilfreiches Instrument ist das sogenannte Ikigai-Modell. Es stellt vier Fragen: 

  • Was liebe ich?
  • Worin bin ich gut?
  • Was braucht die Welt?
  • Wofür werde ich bezahlt?

Weitere Tipps: Sich bewusst machen, wem man mit der eigenen Arbeit hilft, oder regelmäßig reflektieren, was man zur gemeinsamen Aufgabe beiträgt. Auch kleine Anpassungen im Alltag können helfen, die Arbeit mehr an den eigenen Stärken auszurichten. 

Eine andere Idee: Berufstätige können am Ende jeder Woche bewusst drei Momente notieren, in denen die eigene Arbeit sinnvoll war, rät die Organisationspsychologin.

Auch in engen Rollen ist Entwicklung möglich

Übrigens: Mehr Selbstverwirklichung ist auch in Jobs mit begrenztem Handlungsspielraum möglich, so Fehrmann. Oft gelingt das, wenn man die eigenen Stärken gezielter einsetzen kann – zum Beispiel in Teamprojekten oder durch neue Aufgaben. 

Nicht zuletzt rät die Autorin, auch außerhalb der Arbeit auf Sinnsuche zu gehen - insbesondere dann, wenn im Hauptjob wenig Raum für Selbstverwirklichung besteht. Kreative Hobbys, soziales Engagement oder zwischenmenschliche Verbundenheit könnten das Gefühl von Selbstwirksamkeit stärken. Eine "Sinn-Challenge", bei der man täglich etwas tut, das anderen guttut oder andere inspiriert, kann ebenfalls neue Impulse liefern.

In Umfragen zeigt sich immer wieder, dass viele Menschen im Job mit der eigenen Motivation kämpfen. Das legt auch eine Studie nahe, die das Marktforschungsinstitut Appinio im April 2025 im Auftrag des Software-Unternehmens Awork unter 1000 Beschäftigten mit Schreibtischtätigkeiten durchgeführt hat.

Eine Mehrheit der Beschäftigten arbeitet demnach eher ohne große Begeisterung. So gaben 59 Prozent der Befragten an, ihre Aufgaben zwar ordentlich zu erledigen, aber ohne an ihre Grenzen zu gehen. 7 Prozent geben zu, im Job gerade mal das Nötigste zu machen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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