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Steven Tevissin führt durch die Plantage des Museo del Platano. Er steht vor einer Bananenblüte. Unten sieht man noch die Blütenblätter, unter denen die kleinen Bananen zu sehen sind.
Steven Tevissin führt durch die Plantage des Museo del Platano. Er steht vor einer Bananenblüte. Unten sieht man noch die Blütenblätter, unter denen die kleinen Bananen zu sehen sind. Bild: Christian Mathea
Reise
Warum ist die Banane eigentlich krumm?

Etwa 80 Prozent der kanarischen Bananen verlassen die Inseln. Allerdings schaffen sie es nur bis aufs spanische Festland. Auf Gran Canaria kann man sie kosten und viel über Bananen lernen.

Die kanarische Banane ist eine kleine süße - und eine gemütliche. Sie lässt sich mehr Zeit beim Wachsen und will auch nicht um die halbe Welt reisen, eine dreitägige Schiffsreise nach Norden ist genug. „80 Prozent unserer Ernte gehen nach Spanien aufs Festland“, sagt Steven Tevissin vom Museo del Plantano, dem Bananen-Museum im Norden Gran Canarias, zu dem auch eine eigene Plantage gehört. Dort kann man viel über die Banane lernen – zum Beispiel, dass eine Bananenstaude etwa ein bis anderthalb Jahre wächst und dann das erste und einzige Mal in ihrem Leben blüht. Sie trägt also auch nur einmal im Leben Früchte. „Aus der wunderschönen Blüte kommen die kleinen Bananen aus dem Fruchtstand“, erklärt Tevissin.

Und warum sind die Bananen nun krumm? Wenn sie klein sind, wachsen die Bananen unter den Blütenblättern noch gerade. „Doch sie brauchen Licht. Da sie vom Stamm zunächst nach unten wachsen, wird sich die Banane nach oben zur Sonne biegen“, erklärt der Bananenexperte die Krümmung.

Drei bis vier Monate dauert es, bis aus der Blüte reife Bananen entstanden sind. Dann wird der 30 bis 40 Kilogramm schwere Fruchtstand geerntet. Nachdem eine Bananenstaude einmal Früchte gegeben hat, wird sie abgeschnitten. Daneben wachsen kleine Stauden, die Kinder, erklärt Tevissin. Sie könnten noch von der Mutterstaude zehren.

Wer gerade eine Diät macht, für den ist die kanarische Banane nichts, sie hat viel Zucker. Gesund ist sie trotzdem, sagt Tevissin. Sie habe viel Kalium und Magnesium und einen hohen Vitamin-C-Gehalt.

Die Bananenpflanze stammt ursprünglich aus Südostasien, portugiesische Seefahrer brachten sie über Äquatorial-Guinea auf die Kanaren. Vor 500 Jahren förderte das spanische Königshaus den Anbau und die Briten bauten den internationalen Handel gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus. Bis heute werden alte Bananensorten angebaut, die resistent gegen die Panama-Krankheit sind. Die Krankheit bedroht weltweit den Anbau der Sorte „Cavendish“, die es in deutschen Supermärkten gibt.

Auf sechs der sieben Kanarischen Inseln wachsen Bananenstauden auf einer Anbaufläche von 9000 Hektar, die pro Jahr etwa 400.000 Tonnen Bananen abwerfen. Auf Gran Canaria sind die Plantagen vor allem im Norden zu finden, wo es nicht so heiß und trocken wie im Süden ist und wo die Passatwinde mit feuchter Meeresluft auf das Land treffen. Wer also eine Abkühlung von warmen Strandtagen braucht, kann das gleich mit einer Bananenverkostung verbinden. (cma)

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