Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Jerson Lagos (r) ist mit Auckland City in der Gruppe des FC Bayern klarer Außenseiter bei der Club-WM.
Jerson Lagos (r) ist mit Auckland City in der Gruppe des FC Bayern klarer Außenseiter bei der Club-WM. Bild: Andy Skinner/www.photosport.nz/AP/dpa
Fußball
Bayern-Gegner Auckland City: Club-WM als Kostenfalle

Der Amateurclub Auckland City FC ist krasser Außenseiter bei der Club-WM. Die weite Reise zum Turnier in die USA bringt den Auftaktgegner des FC Bayern finanziell in die Bredouille.

Auckland.

Für Bayern Münchens Auftaktgegner Auckland City FC wird die mit vielen Millionen dotierte Club-WM womöglich sogar zum Zuschussgeschäft. Mit knapp 3,6 Millionen Dollar erhält der kleine Verein aus Neuseeland nur gut ein Zehntel des Startgelds, das der deutsche Fußball-Meister kassiert - und muss das meiste davon an den Nationalverband abtreten, der das Geld an die Clubs der heimischen Liga verteilt. Abzüglich der Kosten für die Reise zum Turnier in die USA könnte bei Auckland City sogar ein finanzielles Minus übrig bleiben. 

Den einzigen Amateurclub unter den 32 Teilnehmern stört diese Aussicht aber kaum. Die Gelegenheit, gegen Schwergewichte des Weltfußballs anzutreten, sei ein Privileg und eine "unglaubliche Chance, unser Land und unsere Region zu repräsentieren", sagte Mittelstürmer Ryan De Vries vor der Partie gegen die Bayern am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN) in Cincinnati. 

Mit zwölf Starts ist der ACFC der Rekord-Teilnehmer der Club-WM. Im Jahr 2014 schaffte es der Rekordgewinner von Ozeaniens Champions League bis auf Platz drei, nie zuvor war eine Mannschaft aus Neuseeland ins Halbfinale eines FIFA-Wettbewerbs vorgestoßen. "Fußball gibt dir die Gelegenheit, individuell und als Team so viele Dinge zu erreichen, von denen man dachte, dass sie unmöglich sind", sagte De Vries vor dem Auftakt gegen die Bayern. 

Erfolg mit unbezahltem Urlaub

Doch der Erfolg von 2014 brachte den Club schon einmal in die Bredouille. Kaum einer der Hobby-Kicker hatte mit einem verlängerten Aufenthalt beim Turnier in Marokko geplant. Reihenweise mussten die Fußballer bei ihren Arbeitgebern um Verlängerung des oft unbezahlten Urlaubs bitten. 

Ganz ähnlich stellt sich auch diesmal die Situation bei der 13.000 Kilometer langen Reise in den Mittleren Westen der USA dar. Finanziell profitieren dürfte Auckland City kaum, sofern nicht durch überraschende Siege Prämien fließen. Und die aufgeblähte Gruppenphase zwingt viele der Freizeitspieler erneut, ihren Jahresurlaub einzusetzen oder sich gar zwischen Job und Fußball zu entscheiden.

Testspiele machen Mut

Auch wenn das Team krasser Außenseiter in der Gruppe mit den Bayern, den Boca Juniors und Benfica Lissabon ist, machen die letzten Auftritte zumindest sportlich Mut. Immerhin gab es einen 2:0-Sieg gegen die zweite Mannschaft von Philadelphia Union aus der nordamerikanischen dritten Liga und eine knappe 0:1-Niederlage gegen den asiatischen Champions-League-Sieger Al-Ain FC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Wir werden auf jeden Fall rausgehen und 110 Prozent geben", sagte Torschütze De Vries: "Was uns der Fußball dann zurückgibt, werden wir sehen." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
07.07.2025
4 min.
Roma sind aus Zwickau abgereist – was haben sie zurückgelassen?
Ein Pizzakarton auf der Wiese in Eckersbach gehört zu den harmloseren Hinterlassenschaften der abgereisten Gruppe.
Früher als angenommen hat die Gruppe ihr Camp aus Wohnwagen und Wohnmobilen aufgelöst. Wer sich nun vor Ort in Eckersbach umschaut, muss aufpassen, wohin er tritt.
Johannes Pöhlandt
15.06.2025
3 min.
Kimmich staunt über Sané und mahnt: Bayern muss was tun
Joshua Kimmich äußert sich vor dem Auftaktspiel gegen Auckland in Cincinnati auch zu Transferaufgaben des FC Bayern.
Vor dem Auftaktspiel des FC Bayern gegen Auckland City bei der Club-WM wird über Transferbedarf in der Offensive geredet - und über Leroy Sané. Der Trainer braucht ihn noch. Auch wegen Jamal Musiala.
23.06.2025
5 min.
Fans, Hitze und Politik: Das fällt auf bei der Club-WM
Die Boca Juniors feiern ihren zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den FC Bayern emotional.
Ob die Club-WM in den USA ein Erfolg oder ein Flop ist, hängt stark von der Perspektive ab. Das zeigt bereits die erste Woche. Ein Jahr vor der WM 2026 ist Fußballbegeisterung nur teils spürbar.
Thomas Eßer, Klaus Bergmann und Carsten Lappe, dpa
16:18 Uhr
2 min.
Auf manipuliertes Konto überwiesen: Rechnung gilt als offen
Die Zahlung über eine manipulierte Bankverbindung erfüllt die Rechnungspflicht nicht, entschied das Landgericht Rostock.
Eine echte Rechnung ist von einer gefälschten manchmal kaum zu unterscheiden. Wer einem Fake auf den Leim geht, muss im Zweifel aber doppelt zahlen, wenn es klare Hinweise auf Manipulation gab.
08.07.2025
4 min.
Plauener Oldtimer-Enthusiasten entdecken Rarität auf Verkaufsplattform im Internet: Der letzte Vomag-Bus ist im Vogtland zurück
Dieses Bild ist 25 Jahre alt: Damals hatte ein Oldtimer-Sammler den seltenen Bus von 1931 den Vomag-Enthusiasten buchstäblich vor der Nase weggeschnappt.
Schon einmal war eine Initiative dran an einem seltenen Fahrzeug, das 1931 in Plauen gebaut wurde. Doch damals scheiterte der Kauf. Ein Vierteljahrhundert später kommt der Vomag-Bus nun nach Hause.
Swen Uhlig
16:21 Uhr
3 min.
Cum-Ex-Figur Hanno Berger ohne Reue: "War nie im Unrecht"
Hanno Berger: Die Schlüsselfigur im Cum-Ex-Skandal wurde zu mehrjährigen Haftstrafen wegen schwerer Steuerhinterziehung verurteilt (Archivbild)
Milliardenverlust für den Staat, lange Haft für Berger - doch er sieht sich als Opfer. Aus dem Gefängnis attackiert er die Justiz und erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-Staatsanwältin Anne Brorhilker.
Mehr Artikel